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lich ist die Ku»st uus geblieben als eine irraiio -
nale Lebensform, von allen niedrigen Fes-
seln befreit und von allen Zwecknotivendlgkeiten
gelöst.
Zu geistigen Menschen wollen wir die llungen er-
ziehen. Geistig sein bedeuket: die Fähiglieit zur
inneren Schauung besihen und bilden und nutzen, be-
deuket: Gefühl und Liebe haben für die Kulkurwerle
der Menschheik. ,Der Geist verlangk nach Geinein-
schafl, nach iunerer Zusammengehöriglieit. Der gei-
Mächenaufteilung
slige Mensch ist getrieben, vorzudringen bis zu dem
Grunde seines Herzens, bis dahin, wo er nicht mehr
abgetrennkes stndividuum, sondern Volk und dar-
über hinaus Menschheit Ist. Da findet er den Weg
zur Gemeinschaft im kiefsten und schönsten Sinne.
Mlegen wir den Geist, der Kunsk schafft und liebt,
bilden wir den Slnn und die Sinne, damlt sie emp-
fäiiHlich werden für die wundervolle, unvergängliche
Schonheik der Kunst, dann haben wlr unsere Auf-
gabe recht verstanden.
in Schwarz-Weiß
Bon tz. Nachkiga h l, Flensburg. (Dgl. dazu die Abbildungen.)
Der neue Lehrplan für den Zeichenunterrichk an
Mittelschulen, der sich mik dem für höhere Schule
sast wörllich deckk, forderk u. a. Uebungen In schwarz-
weiszer Flächenaufteilung. Das war für uns Neu-
land. Eine Neihe von Beispielen ornamenkaler
Schrifl in guker Verkeilung, Kopf- und Nandleisken,
Schluhvignekten, Exlibris, Waren- und Fabrikmar-
ken, Firmensignen, Schaktenrisse und schliestlich
Schwarzdruckstoffe in Tut-ench-amun-Muster vermik-
kelten uns Vegriff und Zweck solcher Aufkeilungen.
Dle Frage nach dem Zweck wurde trohdem von den
Knaben noch wiederholt gestellt, bis ein Bergleich
der ersten ge- und mihlungenen Bersuche uns er-
kennen llejz, dajz vor dem praktischen Nuhen unser
Gefühl für gefällige Anordnung und Aufteilung einer
gegebenen Fläche eine Verfeinerung erfuhr. Der
Eifer, mik dem dann alle, auch die Schwachen, ans
Werk gingen, war überraschend groh; er hielt un-
verminderk an und erklärt sich aus der Freude des
unverbildeten Menschen am schöpferlschen Gestalten
und Erfinden. Ein gut Teil der Arbeit wurde von
der Mehrzahl freiwillig zu Hause erledigt. Einzelne
Schüler brachken jede Woche sechs und mehr druüi-
ferkige Linolplatlen mit >n die Zeichenstunden.
Um möglichst schnell Erfahrungen zu sammeln, um
ferner zu erkennen, bei welchen Alkersstufen ich die
besten Ergebnisse erhalten würde, begann ich die
Uebungen gleichzeitig in allen fünf Klassen (VI bis
IIII), wobei mir zustatten kam, dah bei allen, mit
Ausnahme der IIII, Parallelklassen vorhanden sind.
Als Material dlenten anfangs Papler und Blei-
kift; nachdem ein Bogen dergestalt mik vier bis
echs Aufteilungen bedeckt war, ging Ich in den Klas-
en IV—OIII zum Linolsä)nikt über, da durch ihn
»essere Wirkung erzielt wird. Die Schlller von VI
und V waren dafür noch zu jung: in IIII wurde die
Zeik wegen des Linearzeichnens zu knapp.
stch begann in jeder Klasse damik, dah ich vor den
Augen der Schüler an üer Tafel mehrere Flächen
Zu dsm Aiilsad- Flächenauflellung iu Schwarz-Weid.
ci>u>lschnill. KnnbenmUtelschnle Flensbnrg (akad. geb. Zeichsnlehrer Aachtigahl)
lich ist die Ku»st uus geblieben als eine irraiio -
nale Lebensform, von allen niedrigen Fes-
seln befreit und von allen Zwecknotivendlgkeiten
gelöst.
Zu geistigen Menschen wollen wir die llungen er-
ziehen. Geistig sein bedeuket: die Fähiglieit zur
inneren Schauung besihen und bilden und nutzen, be-
deuket: Gefühl und Liebe haben für die Kulkurwerle
der Menschheik. ,Der Geist verlangk nach Geinein-
schafl, nach iunerer Zusammengehöriglieit. Der gei-
Mächenaufteilung
slige Mensch ist getrieben, vorzudringen bis zu dem
Grunde seines Herzens, bis dahin, wo er nicht mehr
abgetrennkes stndividuum, sondern Volk und dar-
über hinaus Menschheit Ist. Da findet er den Weg
zur Gemeinschaft im kiefsten und schönsten Sinne.
Mlegen wir den Geist, der Kunsk schafft und liebt,
bilden wir den Slnn und die Sinne, damlt sie emp-
fäiiHlich werden für die wundervolle, unvergängliche
Schonheik der Kunst, dann haben wlr unsere Auf-
gabe recht verstanden.
in Schwarz-Weiß
Bon tz. Nachkiga h l, Flensburg. (Dgl. dazu die Abbildungen.)
Der neue Lehrplan für den Zeichenunterrichk an
Mittelschulen, der sich mik dem für höhere Schule
sast wörllich deckk, forderk u. a. Uebungen In schwarz-
weiszer Flächenaufteilung. Das war für uns Neu-
land. Eine Neihe von Beispielen ornamenkaler
Schrifl in guker Verkeilung, Kopf- und Nandleisken,
Schluhvignekten, Exlibris, Waren- und Fabrikmar-
ken, Firmensignen, Schaktenrisse und schliestlich
Schwarzdruckstoffe in Tut-ench-amun-Muster vermik-
kelten uns Vegriff und Zweck solcher Aufkeilungen.
Dle Frage nach dem Zweck wurde trohdem von den
Knaben noch wiederholt gestellt, bis ein Bergleich
der ersten ge- und mihlungenen Bersuche uns er-
kennen llejz, dajz vor dem praktischen Nuhen unser
Gefühl für gefällige Anordnung und Aufteilung einer
gegebenen Fläche eine Verfeinerung erfuhr. Der
Eifer, mik dem dann alle, auch die Schwachen, ans
Werk gingen, war überraschend groh; er hielt un-
verminderk an und erklärt sich aus der Freude des
unverbildeten Menschen am schöpferlschen Gestalten
und Erfinden. Ein gut Teil der Arbeit wurde von
der Mehrzahl freiwillig zu Hause erledigt. Einzelne
Schüler brachken jede Woche sechs und mehr druüi-
ferkige Linolplatlen mit >n die Zeichenstunden.
Um möglichst schnell Erfahrungen zu sammeln, um
ferner zu erkennen, bei welchen Alkersstufen ich die
besten Ergebnisse erhalten würde, begann ich die
Uebungen gleichzeitig in allen fünf Klassen (VI bis
IIII), wobei mir zustatten kam, dah bei allen, mit
Ausnahme der IIII, Parallelklassen vorhanden sind.
Als Material dlenten anfangs Papler und Blei-
kift; nachdem ein Bogen dergestalt mik vier bis
echs Aufteilungen bedeckt war, ging Ich in den Klas-
en IV—OIII zum Linolsä)nikt über, da durch ihn
»essere Wirkung erzielt wird. Die Schlller von VI
und V waren dafür noch zu jung: in IIII wurde die
Zeik wegen des Linearzeichnens zu knapp.
stch begann in jeder Klasse damik, dah ich vor den
Augen der Schüler an üer Tafel mehrere Flächen
Zu dsm Aiilsad- Flächenauflellung iu Schwarz-Weid.
ci>u>lschnill. KnnbenmUtelschnle Flensbnrg (akad. geb. Zeichsnlehrer Aachtigahl)