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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 6
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Revellio, Paul: Bericht über die vor- und frühgeschichtliche Forschung in der Baar in den Jahren 1924 und 1925
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0173

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lange schmale Halle wlrd flankiert von zwei risalitartig vorspringenden Eck-
türmen. Ob diese Halle in einer Säulen- oder Pfostenstellung sich nach
austen öffnete, konnte noch nicht festgestellt werden. Wahrscheinlich ist diese
Halle oder ein Teil von ihr unterkellert, da der sonst meistens vorhanöen«
Wohnkeller in den übrigen Räumlichlei^en des Baues, deren Böden festgestellt
sind, keinen Plah mehr haben kann. Don den beiden vorspringenden Rijalck--
räumen hatte der südliche (5,30—5,80 lichte Weite) Hypokaustenheizung. Jn
der dort bis jeht allein ausgehobenen Äordostecke des Gemaches steht ein
Steinpfeiler von 45 cm Höhe und 18/30 cm obere Fläche. Die Wand war
mit farbigem Wandstuck beckeidet, von öem sich kleinere Fragmente im Aushub
fanden. Wo das Praefurnium zu diesec Heizanlage liegt, ist noch nicht fest-
gestellt. Der Raum diente jicher Wohnzwecken. da ein besonderes Bad vor-
handen ist. Der gegenüberliegende nördliche Eckraum hatte, soweit der
knappe Äusschnitt erkennen lieh, wohl keine Bodenheizung. Sein Doden

bestand aus Ziegelestrich, und öie Wände hatten roten Dewurf. Auch dieses
Zimmer wird im Zusammenhang mit öen zwei hinter ihm liegenöen Räumen
Wohnzwecksn gedient haben. Hinter öem Fassadenbau liegt ein groster
Raum 18,20/25,10 m. Jn ihm waren an die Roröseite zwei weitere Räume
eingebaut, sie hatten ebenfalls einen Boben aus Ziegelestrich, untersucht sind
sie ebenfalls noch nicht. Die sie teilende Wand steht nicht im Verbande mit
der Rordmausr, sie sind also vielleicht später eingebaut. Der groste Raum
selbst hatte wohl einen Lehmschlag als Boden. Ein Schnitt durch diesen
Raum förderte kaum ein Ziegelbruchstück zu Tage. Eine Schuttschicht lagert
nur auf chen an die Rordseite angebauten Gemächern, wo einzelne Zalz-
ziegelbruchstücke zutage traten. Sonst ist das ganze Jnnere öieses Raumes
leer^ während bei den andern Gebäuden des Gutshoies überall FalZziegel-
bruchstücke zutage traten. Dieser Befund spricht gegen die Annahme, dah
dieser Hof überdeckt war. Wenigstens hatte er kein Ziegeldach. Da die
älmsasfungsmauern des Raumes auherordentlich gut erhalten sinö, so wird
eins eingehende älntersuchung sichec noch weitere Gesichtspunkte zutage för-

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