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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 8
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Kraft, Georg: Der Heidenstein bei Niederschwörstadt
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0237

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Die Punze miht 2,7 cm Länge, 0,2 cm Dicke. Sie ist öurchweg vxydiert
und stark angefressen; soweit erkennbar, ist das untere Ende kegelförinig zu-
gespitzt, oben eine Schneide angedeutet. Dhemische Llntersuchung ist bei öer
Kleinheit des Objektes unmöglich

Jnsgesamt liegen 13 öurchbohrte Zähne vor, zumeist Eckzähne, die
sich nach der Grötze, aber auch nach dem Erhaltungszustand unterscheiden.
Die Zähne werden nach der Reihenfolge auf öer Abbildun-g, links anfangend,
beschrieben.

1. Vorderer oberer linker Schneidezahn eines Hundes. Länge 1,85 cm.
Vreite Durchbohrung.

2. Eckzahn, Canide. Länge 3,2 cm. Schräg von hinten unten nach vorn
oben durchbohrt.

3. Eckzahn, ebenso. Länge 2,8 cm. Zahnspitze alt abgebrochen, ebenso
Schmelz auf der Vorderseite des Stumpses, so dah der Wurzelkanal blohliegt.
Wurzel aui der Oberseite künstlich abgeflacht. Weite, länglich-ovale Durch-
bohrung.

4. Eckzahn, ebenso. Länge noch 3,1 cm. Wurzelspitze an öer Durch-
bohrung abgebrochen; diese scheint schräg von links oben nach rechts' unten
gesührt zu haben. Stark verwittert, besonders öas Zement.

5. Eckzahn, ebenso. Länge noch 2,6 cm. Wurzel an Durchbohrung abge-
brochen, stark verwittert. Zement völlig zerstört.

6. Eckzahn, groher Hund (Wolf). Länge 6,4 cm. Stark verwittert, be-
sonders Zement. Wurzelkrone abgebrochen.

7. Schneidezahn, Pferö. Länge 6,1 cm. Krone braunschwarz verfärbt.
Verwilterung wie bei 6, Wurzel an öer Durchbohrung abgebrochen.

8. Eckzahn, alter Hund (Wolf). Länge 5,4 cm. Stark verwittert, aber
nicht so sehr wie 6. Schmelz auf den Schmalseiten des Zahnes abgekaut.
Schräg von rechts oben nach links unten durchbohrt.

9. Eckzahn, Canide. Spitze abgebrochen. Länge noch 3 cm. Durchbohrung
breit konisch ansetzend, besonders auf der Oberseite.

10. Eckzahn, Canide. Länge 3,75 cm. Schräg von rechts oben nach links
unten durchbohrt.

11. Eckzahn, Eaniöe. Länge 3,1 cm. Schräg von vorn oben nach hinten
unten durchbohrt.

12. Eckzahn, Canide. Länge 3 cm. Spitze abgebrochen.

13. Eckzahn, Canide. Länge 3 cm. Durchbohrung konisch, besonders auf
der Llnterseite.

Om wesentlichen handelt es sich also um Eckzähne von Caniöen, meist
Hund oder Fuchs (12 Stück) Eberhauer fehlen, ebenso Milchzähne. Die
Zähne sehen teils ganz srisch aus, teils sind sie stark oder sehr stark ver-
wittert (besonders 5—7). Die Durchbohrung bot gewisse technische Schwie-
rigkeiten, darum ist manchmal das Loch breit konisch angelegt; einmal (3)
ist die Wurzel vorher abgeplattet woröen. Häufig erfolgte öie Durch-
bohrung nicht senkrecht von vorn nach hinten, sondern schräg, sei es in dev

? Auf Abb. 98 ist unten noch ein eigenartig geformtes, röhrenförmiges
Stück abgebildet, dessen chemische Llntersuchung reines Kupfer (98o/o), ohne
jede Verunreinigung ergeben hat; es mutz sich also um einen rezenten Ge-
genstanö hanöeln.

^ Da die Zähne rundlichen, nicht abgeplatteten Querschnitt haben, kommt
Maröer usw. auch für die kleineren nicht in Frage.
 
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