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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 11
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Deecke, Wilhelm: Jahresbericht 1927: W. Deecke
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0325

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abgeböscht hat, vielleicht schon einfach öadurch, datz man ihm die Steine für
die Kranzmauer entnahm.

Eine ganz ähnliche, nur etwas gröhere Anlage ist auf öer Höhe 524,2 des
Hirschenlecks, westlich von Degerfelden nachzuweisen. Herr Hauptlehrer
Äeumeyer- Leopoldshöhe, der früher in Degerfelden wohnte, machte nsuer-
Lings daraus aufmerksam. Erhalten ist noch ein Graben an der ZO-Seite,
und an öer Jnnenflanke öesselben tritt an einer S'telle Trockenmauerwerk
aus Kalksteinplatten hervor. Nach Analvgie mit öer vorhergehenöen Anlage
darf man auch in dieser zweiten ein frühmittelalterliches Werk vermuten!.
Diese Anlagen wurden in E. Wagner, Funöstätten ufw. Dd. I. S. 157 nach
Angaben des Forstamtes auch schon erwähnt. Der ganze obere Platz soll
36 m lang, 8 m breit und 15 m über dem Gelände erhöht seim Die ersten
zwei Maste weröen- stimmen, öas lstzte nicht. Üleber öer Grabensohle sind es
nur 5 m, und an den anderen Seiten ist wegen Mangel an Graben und
Mauer keine genaue Angabe möglich. Desonders auffallend ist, dah öer
Graben gerade dort sich befindet, wo öas steil abfallende Gelänöe an sich
Schutz genug zu bieten scheint.

Auf eine merkwürdige Miniatur-Schanze machte Geh. Rat Schmidle
ausmerksam. Sie steht gerade an der Münöung der Schlücht in die Wutach
(Gemarkung Tiengen), besitzt Graben und Avall, ist 4 m lang, 2 m hoch.
ÜLeiteres war bisher nicht zu ermitteln.

Jm Markgräflerland lag auf dem merkwürdig heraustretenden „Hag-
schutz" südl. von Aiedereggenen ebenfalls eine Zufluchtsstätte. Der Hügel
selbst ist Hauptrogenstein, der in einsm schmalen Graben eingesunken jurid
dann durch Erosion der weichen Aebengesteine unter stlmkehr des Reliefs- als
isolierte Höhe herausgeholt ist. Durch Funde von Eisengeräten ist daA Alter
des Ringwalles als eisenzeitlich erwiesen.

Aus der Reihe der Ringwälle dürfte der öie Höhe des Schönberges,
südlich von Freiburg, angeblich umsäumenöe Steinwall wohl zu streichen sei>n.
Er ist nur an der Ostseite eine kleine Strecke, meist im Gebüsch, und nicht im
Avald'vorhanden und wahrscheinlich durch Ablesen der Gerölle von der Aieh-
weide der Höhe entstanden.

Aon den bei Wagner I S. 163 genannten Ringwällen in der Gegend des
Alauen sind nach Begehung durch G. Kraft-Freiburg derjenige auf öem
Stockberg (Ar. 1) und auf Grüneck (Ar. 4) als mittelalterliche Durg-
anlagen aus der Reihe dsr Ringwälle zu streichen: auf öem Burgberg
nördlich Malsburg (Ar. 5) ist heute keine Spur eines Walles zu sehen.

Zu den Ringwällen im Amt Staufen ist öen Angaben Wagners fol-
gendes nachzutragen:

Aollschweil. Der Ringwall befindet sich auf der Kuppe des Oelberges
im sog. „Aeubännle" und besteht aus Rvall unö Graben, die auf der Süö-
und Südwestseite verdoppelt, gut erhalten und mit thpifcher Toranlage ver-
sehen sind. Gemeinde: Ehrenstetten. Jn Walldurchschnitten, die für Hvlz-
abfuhr gemacht wurden, und innerhalb öes Walles fanden sich vvrgeschicht-
liche Scherben.

Ehrenstetten: Flur Kegelritz (vgl. M. Weber, Ztschr. Gesch.-Der.
Freiburg 1924 S. 169).

Kirchhofen. Don der Feinlisburg sinö nur 2 flache Abschnittsgräben
und Terrassierungen erhalten.

Obermünstertal. Die Rödelsburg (Gemeindewald Kirchhofen) be-
 
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