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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 1.1925/​1928(1928)

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Heft 11
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Deecke, Wilhelm: Jahresbericht 1927: W. Deecke
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https://doi.org/10.11588/diglit.27168#0350

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prähistvrische Einzelsunde. Es stellte sich beim Nachforschen deren Wert-
losigkeit heraus. Trotzdem sei ein Teil hier kurz besprochen.

Der Killenweiher südwestlich von Salem (Amt stleberlingen) gilt als
ein Ort mit Psahlbauten. Selbst E. Wagner gibt in seinem Sammelwerke
Pd. 1 S. 73 dort svlche an. Es wuröe daher bei Herrm Geh. Rat Dr.
Schmidle Erkundigung eingezogen, welche fvlgendermasten lautet:

„Am Killenweiher gibt es keine Pfahlbauten. Er wird Jahr für
Jahr gänzlich wegen öer Fischerei abgelassen, unö öa hätte man sie schon
lange gesehen. Auf dem inselförmigen Borsprung ift nichts. Er ist ein echter
und rechter Drumlin. Ein prinzliches Forsthaus steht oben aus dem Hügel;
ich habe mich erkundigt, der Forstmann weih von nichts. Was> nicht alles an
den Killenweiher verlegt wird! Dor 2 Jahren hieh es, es sei dort eine
Aeiherkolonie. Jn Wahrheit ist es ein von öen Mönchen Salems künstllch
gestauter Fischweiher."

Dei Riedheim unweit Markdorf (Amt stleberlingen) sollte in einem
jetzt völlig verwachsenen Aied ein Vvrgeschichtlicher Einbaum entdeckt sein.
Es kam ein 10 m langes, ausgehöhltes, tiefschwarzes Stück einer grohen Eiche
heraus, welche nach der allgemeinen Form zunächst ein solches Fahrzeug vor-
täuschte. Da aber nach Angaben verschieöener Herren, welche öas in zwei
Teile zerbrochene Stück besichtigten, alle Spuren einer Bearbeitung sehlten,
handelt es sich augenscheinlich um einen alten crusgefaulten Baumstamm, wel-
cher sogar Astansätze hat, so dah niemand öamit fahren konnte..

Gräber bei Rihdorf (Amt Stockach) haben sich nach Mitteilung öes
zuständigen Denkmalpflegers Herrn A. Rinkenburger in Stockach als
von der Schlacht bei Stockach herrührenö ergeben.

Ebensowenig ist alt ein Grab auf öem Dürgle bei öer Ramiefabrik in
E m m en d i n g e n, wo Hufeisen herausgeholt wurden.

Als Falschmeldungen erwiesen sich endlich Funöe im März bei
Hüfingen gelegentlich einer Rohrlegung und im Juli von Donauesching>en
gelegentlich einer Fernkabellegung. Beide haben irrtümlich römischeStrahen-
oder Mauerreste angegeben.

Don Wallbach bei Säckingen wuröen 5 angeblich keltische Münzen ein-
gesandt, welche in einem verlorengegangenen Topf gefunden seien. Eine
Bestimmung in Stuttgart ergab, öah es Lgyptische Gepräge aus^ der Ptole-
mäerzeit sind, aus dem 3. -1. Jahrhundert v. Chr. An historischer Bedeu-
tung dieses Funöes ist daher stark zu zweifeln.

Prof. Wahle meldete, öah ein bei Kirchheim (Amt Heidelberg) ge-
fundener, auffallender Stein ein verschleppter Prellstein gewesen sei.

W. Deecke - Freiburg i. Br.

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