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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

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Nr. 229 - Nr. 230 (1. Oktober - 2. Oktober)
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Die 8eWun-e / Kimatwarte / Wijjtnschaft un- Kunst

Wälzer Bete

Heidelberg, Mittwoch, 2. Oktober 1MZ

7«. Mrgang/Nr. M»

An Sindenvnrss letztes KnhsWSse

Im Geiste nimmt heute ein Hundert-Mil-
lionen-Volk inner- und außerhalb der Reichs-
grenzen teil an der Trauerfeier am Tannen-
berg-Nationaldenkmal, wo der Sarkophag
des verewigten Reichspräsidenten und Eene-
ralfeldmarschalls Paul von Hindenburg in
der neuerbauten Ehrengruft im Mittelturm
beigesetzt wird. Heute, an seinem 88. Ge-
burtstag, findet der Sieger von Tannenberg,
der ruhmgekrönte Feldherr des Weltkrieges,
der Führer und Hort des Volkes in schwer-
ster Nachkriegszeit und Deutschlands dunkel-
sten Tagen, seine letzte Ruhestätte, die für
ewige Zeiten ein heiliger Wallfahrtsort für
alle Deutschen bleiben wird.
Für einen Augenblick sammelt sich heute
alles, was deutsch denkt und fühlt in stillem,
ehrfürchtigem Gedenken an den Mann, der
Deutschlands Glück und Schmach erlebt hat,
der fungen, durch Bismarck geeinten Nation
Aufstieg zum Glanz des zweiten Reiches,
ihren Abstieg in die Wirrsale und Bitter-
nisse des unter dem Schandvertrag von Ver-
sailles aeknebelten. durch Parteizwist und
Klassenkämpfe im Innern zerrissenen Staa-
tes von Weimar, und der noch am Abend
seines vebenbs in vrophetischem Missen um
seines Volkes neue Blüte die Regierung und
die Macht in die Hände des Kämpfers und
Führers Adolf Hitler legte. Diese letzte
große Tat des greisen Feldmarschalls, die
"st eine kommende Generation aam zu wür-
digen wissen wird, war die Geburts-
stunde des neuen, dritten Rei-
mes, an dessen Größe und unbeirrbarem
Aufbau Hindenburg felsenfest glaubte. Denn
er war nicht der Mann, etwas zu tun, von
dessen unabdingbarer Notwendigkeit im In-
teresse von Volk und Nation er nicht felsen-
fest überzeugt war, an dessen Gelingen er
licht glaubte. Er war auch im politischen
Leben der unbestechliche Charakter, der gott-
«ertrauende, aufrechte Deutsche, der weiß,
daß Gott nur dem hilft, der sich selbst hilft.
Deswegen steht er rein und groß an der
Schwelle des neuen Deutschland am 30. Ja-
nuar 1933. Sein Jawort, sein Seaen adelte
und krönte den 14jährigen Kampf Adolf Hit-
lers, der ganz im Geiste des Reichspräsiden-
ten das schlichte und feierliche Wort in sei-
nem „Aufruf an das deutsche Volk" sprach:
„Getreu dem Befehl des Eeneralfeld-
warschalls wollen wir beginnen. Möge der
allmächtige Gott unsere Arbeit in seine
Gnade nehmen, unseren Willen recht ge-
stalten. unsere Einsicht segnen und uns mit
dem Vertrauen unseres Volkes beglücken.


— Denn wir wollen nicht kämpfen für
uns, sondern für Deutschland."
*
. Seit jenem historischen 21. März 1933 in
ber Potsdamer Garnisonskirche, an dem der
greise, ruhmreiche Eeneralfeldmarschall dem
sungen ehemaligen unbekannten Gefreiten
bes Weltkrieges die Hand drückte, sind beide
Miteinander verbunden und nicht mehr zu
trennen von der' Geschichte des nationalsozia-
Wischen Deutschland. Hindenburg» nd
Eitler kennen nur ein Ziel:
Deutschland. Und der scharfe, klare
Mck Hindenburgs, der drei Generationen
M Krieg und Frieden erlebt hat, der Hun-
gerte von Männern in schicksalhaften Stun-
ben auf entscheidende Posten berief, wo sie
ach bewährt haben, wußte, daß er die Ee-
ichlcke des Reiches in die rechten Hände über-
geben. So verschieden sie nach Alter. Stand
M Herkunft waren, im Entscheidensten und
süchtigsten waren sie sich eins: im Glau-
ben an das Volk und im Millen
^Ur Größe der Nation. Nur noch
Awas über ein Jahr durfte Hindenburg das
werden des neuen Reiches miterleben. Was
°r in Potsdam feierlich und ernst der Nation
Zugerufen. wurde langsam aber stetig zur
-Wirklichkeit:
»Möge der alte Geist dieser Ruhmes-
stätte auch das heutige Geschlecht beseelen,
wöge es uns frei machen von Eigensucht

und Parteizank und uns in nationa
ler Selbstbesinnung und see-
lischer Erneuerung zusammenfüh-
ren zum Segen eines in sich geeinten,
freien, stolzen Deutschlands!"
Nicht war ihm allerdings die größte und
letzte Freude beschicken, seine alte stolze Ar-
mee, das große V o lks h e er, in neuer
Kraft erstehen zu sehen. Aber er nahm die
Gewißheit mit sich in die Ewigkeit, daß die-
ser Tag kommen werde, weil er an den Wil-
len des Führers und an die Kraft des deut-
schen Volkes glaubte. In den zehn ehernen
Erundverpflichtungen des nationalsoziali-
stischen Glaubens und Wollens hat der Füh-
rer nach der Rede Hindenburgs in die atem-
lose Stille der Garnisonskirche sein mutiges
und feierliches „Wir wollen" verkündet. Die-
ses Wollen, in dem keimhaft all das Große
lag, das heute schon erreicht ist oder noch er-
reicht wird:
Wir wollen wiederherstellen die Einheit
des Geistes und des Willens der deut-
schen Nation!"
Wir wollen die Organisationen und
die Führung unseres Staates wieder
jenen Grundsätzen unterwerfen, die zu
allen Zeit die Vorbedingungen der
Größe der Völker und des Reiches
waren."
Und Hindenburg wußte und ahnte, daß
eser Wille einst Erfüllung und Wirklichkeit

würde, daß der junge Kanzler des Reiches
mit dem Einsatz seiner ganzen Kraft, ja
seines Lebens diesen Willen zur Tat reifen
lassen werde. Ruhig konnte er am 2. August
1934 sein tatenreiches Leben abschließen in
dem frohen Bewußtsein erfüllter Pflicht und
daß die Last der Verantwortung für Volk
und Reich auf starken Schultern ruht, daß
ein willensstarker, genialer, soldatischer Füh-
rer sein Erbe übernehmen und schützen
werde.
*
So stehen wir heute im Geiste vor dem
wuchtigen Grabmal des großen Toten in
weihevoller, ehrfürchtiger und dankbarer Ge-
sinnung. Alle Worte verstummen vor der
Größe seines Lebens und vor der hehren
Majestät dieser Gruft, die alle Kaisergräber
in deutschen Domen übertrifft. Wer wollte
angesichts dieses mit mystischem Glanz umge-
benen Sarkophags noch versuchen, den ver-
ewigten Generalfeldmarschall irgendwie für
seine Sonderinteressen zu beanspruchen, ihn
als Personifikation des zweiten Reiches in
Gegensatz zum dritten zu bringen? Das wäre
Verrat an seinem lauteren Charakter, wäre
alles andere als eine Ehrung des edlen
Toten. Sein Vermächtnis sind die altpreußi-
schen Tugenden „der Gottesfurcht, der
Pflichttreue und des nie versagenden Mutes
und hingebenden Vaterlandsliebe", die nach
seinen Worten in Potsdam „Preußen groß

gemacht und die deutschen Stämme geeint
hat".
Der Führer wird dieses Vermächtnis wah-
ren und wenn heute der tote Held von Tan-
nenberberg und der Mitbegründer des Drit-
ten Reiches uns von seiner letzten Ruhestätte
ein Wort zurufen könnte, wäre es wohl
dieses:
Habt das gleiche Vertrauen zum Führer
und Kanzler des Reiches, wie ich es in
entscheidender Stunde hatte, als ich euer
Schicksal, des Volkes Freiheit und Größe,
in seine Hände legte! O. k'.
*
M Zugm- -Mkt .HjMMkg
Tagesbefehl des Reichsjugendführers an die
Hitler-Jugend
Berlin, 1. Okt. ReichsjugendWhrer Baldur
von Schivach erläßt an die Einheiten der HI
den nachfolgenden Tagesbefehl:
Berlin, 1. Oktober 193S.
Die deutsche Jugend gedenkt am 2. Oktober
- in Treue und Dankbarleit des großen Geneval-
feldrnakschalls. An allen Standorten der HI
legen daher im Laufe des Mittwochs Abord-
- nungen der HI, des BdM und des JV Bin-
menstväutze oder Kränze zum Gedächtnis Paul
von Hindenburgs am Ehrenmal der Gefallenen
nieder.
Der Jugendfühver des Deutschen Reiches
(gvz.) Baldur von Schirwch.

Rur noch eine Mgge
Berlin, 1. Okt. Amtlich wird mitgetellt:
Durch das Reichsslaggengesetz vom 15. Sep-
tember 1935 ist die Hakenkreuzflagge
zur alleinigen Reichs- und Nationalflagge be-
stimmt worden.
Auf Grund des Artikels 4 dieses Gesetzes hat
der Reichsminister des Innern durch Erlaß
vom 16. September 1935 angeordnet, daß
sämtliche öffentlichen Gebäude des Reiches, der
Länder und der Körperschaften des öffentlichen
Rechts künftig allein mit der Hakenkreuzflagge
flaggen und daß von ihnen die Flagge Schwarz-
Weiß-Rot sowie die Flaggen der Länder und
Prooinzialverbände nicht mehr zu zeigen sind.
Es wird der Erwartung Ausdruck gegeben,
daß sich die Bevölkerung diesem Vorgehen an-
schließt und nur noch die Hakenkreuzslagge
zeigt. Verboten ist das Zeigen der schwarzweiß-
roten Flagge nur für Juden.
NMsmiMer Darre mm
Emte-MW
Berlin, 2. Okt. Reichsbauernführer Darrs
schreibt in der „NSK" zum Erntsdanktag:
Am Erntedanktag sind wieder die Micke
Deutschlands auf den deutschen Bauern gerich-
tet und mit Stolz kann er an diesem Tage vor
aller Welt bekennen, daß er die große Aufgabe,
die ihm der erste Abschnitt der Erzeugungs-
schlacht stellte, die Versorgung Deutschlands mit
den lebensnotwendigen Nahrungsmitteln aus
eigener Scholle sicherzustellen, erfüllt hat. Das
ganze Volk, das die lebenswichtige Bedeutung
eines gesunden Bauerntums erkannt hat, dankt
an diesem Tage unserem Führer Adolf Hitler,
der den deutschen Bauern vor der Vernichtung
bewahrte und ihn sich wieder seiner hohen
Pflichten für das Vaterland bewußt werden
ließ.
R. Walter Darre,
Reichsleiter der NSDAP, Reichsminister
und Reichsbauernführer.

Berlin. Im Schloß „Bellevue" wurde in Ge-
genwart hervorragender volkskundlicher Wissen-
schaftler das Staatliche Museum für deutsche
Volkskunde eröffnet. Es sprachen Reichsminister
Dr. Frick als Vertreter des Führers und Fi-
nanzminister Dr. Pvpitz.

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