MelberyerNMsblatt
Stldelbers, Idnurrstas. 31. SktvberiSIZ
Botenzustellung und Post monatl. 2.88 bei der Geschäftsstelle
Einzelnr. 10 Erscheint wöchentl. 8 mal. Ist die Zeitung am Er-
hindert, besteht kein Anrecht auf Entschädigung. Anzeigenpreis: Die tspalt.
^Seile slg br.) 7 3A-. Textteil: Die 78 mm br. Millimeterzeile 28 eH/.
brimatzeitung mit Ken Beilagen: Ans der Mit Ker Fmn A
k Schriftleitung «. Geschäftsstelle: Heidelberg, Vergh. Str. SSM, Fernf-pr. 7181. Anze^«»-
schlutz: S Uhr, Samstag 8L8 Uhr vormittags. Mir fernmündlich übermittelte Aaf»
2 träge wird kein« Gewähr übernommen. Postscheck-Konto Karlsruhe Nr. 8168. Uw«
verlangte Beiträge ohne Rückporto werden nicht zurückgosandt. Gerichtsst.: Heidelberg.
t Pir SMtmdk / rrimlillmrlk / WiNteMN M Kimft
rv.Mroang/Rr.M
Tor neuen Verhandlungen in Genf
Naron Aloisi kommt nach Genf / Erhöhte Aktivität der drei Großmächte
^0. Okt. Die Nachricht, daß Aloisi
, »ack " in Genf eintressen werde,
?d'i°!m,^^meiner Auffassung geeignet, die
bevorstehenden Genfer Tagung
ReimA ZU ändern. Die Genfer Reise des
Hauytdelegierten wird in Völkw-
als Anzeichen dafür ausgcfatzt,
„ drei Großmächten aktive Ver-
über die Regelung der abessinischen
M '^üen, beginnen sollen. Die Reise er-
behauptet wird, auf dringendes
tz^i sranzösischen Ministerpräsidenten.
.^Zit K^'g mit Aloisi werden auch Laval
? dak??muel Hoare eintressen. Man nimmt
Sanktionskonferenz zunächst keine
z^,Beschliisse fassen und in ihren Nr-
AkU ^MUpt weitgehende Rücksicht aus die
MYenden Verhandlungen nehmen
Arn nach Graf aWrM
Okt. Völkerbundsminister Eden
»? nach Genf abgereist. In sei-
^dxx^ üunq befanden sich mehrere Mit-
, Foreign Office.
UMWM
öliger Beistand aber nur, falls Gens es
fordert
Okt. Im „Echo de Paris" berich-
Wchen V' Laval am 26. Oktober der
-Oerung eine ergänzende Klar-
französischen Note vom 18. Oktober
»> ÜEe. Sie stimme mit den bereits
br-tischen Botschafter gegebenen
Ez s "Mri überein.
irisch» Msdrücklich erklärt worden, daß die
A^jk^^otte, wenn sie im Mittelmeer von
?! den^ N ."^schmadern angegriffen werde,
der französischen Marine
Lage der Dinge sei die fran-
MÜe Solidarität nicht auf das Meer
erstrecke sich auch auf das
. Atz ° und auf die Luft.
Ngst?^^^^uuung dieser Verständigung
d»n Zurückrufen einer gewissen An-
Kriegsschiffen aus dem
hr vn^^urten, auf jeden Fall aber die
^zkr„ " IU>ei Linienschiffen und mehreren
s»? ch°en gllfchen Ve rhandlungen
ATeZ hätten also zusammengefaßt
Unter den gegenwärtigen
der gegenseitige Beistand der
vch'ffe Zahl der englischen
U nb,-, ui Mrttelmeer wird jedoch ver-
^Aüü!-? allerdings auf den Normailstand
.Atz .. äu werden.
ö?^a^ukunft besteht Einigkeit darüber,
v^Mo^V^^Een zur Durchführung ge-
ili'E, Uliii^^u^ Urr Frankreich nur in dem
AMst, ^brantwortlichkeiten nach
,^un sie aus einem gemeinsamen
^t^riae Mächte hervorgeht und
U <>ullgung von Paris gesunden
!s tzl'ch? fhstt Pertinax, die französisch-
2g Endigung, die in den Noten vom
- Oktober niedergelegt ist.
BelsrrchungM
„ LuMWlldsMkt?
t^fr Aer Der Pariser Berichtsr-
Chronicle" will von gutun-
R erfahren haben, daß zur
SkH!°m°Udon .L^prechungen zwischen Paris
Dj-sügeu "u die Möglichkeit einer ge-
fiine BeshrpMUnterstützung im Gange sind.
»L'^u Lungen seien eine Folge des
tz a- Uber ?üt'sch-französischen Notenaustau-
z^Me gegenseitigen Flottenbeistand
liq^Ü, dep N»Iugriffes. Frankreich sei nun
"Ustinri" andern eine aktive und sofor-
warbest in der Luft im Falle
eines Angriffes zu versprechen. Es fei aber
gleichzeitig bemüht, die Verhandlungen zu er-
weitern, um die Garantie eines sofortigen
britischen Luftbeistandes, wenn Frankreich
angegriffen wird, zu erhalten.
Die Rückwirkungen der wirtschaftlichen Sühne-
maßnahmen auf Frankreich.
Paris, 30. Okt. Ueber die Rückwirkungen
der demnächst in Kraft tretenden wirtschaft-
lichen Sühnemaßnahmen schreibt „Le Jour",
Frankreich habe vom 1. Januar fis 30. Sep-
tember 1935 nach Italien Waren im Werte
von 435 Million. Frcs. landwirtsch. Erzeug-
nisse ausgeführt. Eingeführt hat es aus Ita-
lien für 300 Millionen Franken. Der fran-
zösisch-italienische Handel werde also durch
die Sühnemaßnahmen mehr als 700 Millio-
nen Franken jährlich einbüßen. Für 100
Millionen Franken landwirtschaftliche Erzeug-
nisse würden in den Scheunen verderben.
Französische Stabsoffiziere reisen nach
London.
London, 30. Okt. Der diplomatische Bericht-
erstatter des „Daily Telegraph" meldet, füh-
rende Stabsoffiziere der Flotte, des Heeres und
der Luftstreitmacht Frankreichs würden am heu-
tigen Mittwoch in London eintreffen. Es ver-
laute, daß sie in erster Linie mit Vorkehrungen
für die kommende Flottenkonferenz beschäftigt
sein würden.
Eens, 38. Okt. Die Zahl der von den Mit-
gliedstaaten eingegangenen Antworten auf die
Sanktionsfrage des Völkerbundes beträgt für
die Waffenausfuhrsperre 41, für die Kredit-
sperre 38 und für die Ein- und Ausfuhrsanktio-
nen je 36.
Neugliederung des Heeres
Die MgiMnter führen wie früher Nummernbezeichnungen
Am 7. November feierliche Kiffung
-er neuen MWkriegsflagge
Berlin, 30. Okt. Im Laufe des Monats
Oktober sind im Heer allgemein neue Be-
Zeichnungen für d i e T r u p p e n t e i le
eingeführt worden. An Stelle der bisherigem
Ortsbezeichnungen führen die Regimenter,
selbständigen Bataillone usw. wieder wie
früher N u m m e r n b e z e i ch n u n g e n.
Gleichzeitig ist eine Neugliederung
des Heeres in Kraft getreten. Den drei
Gruppenkommandos unterstehen zehn Gene-
ralkommandos, diesen wiederum die neuen
Divisionen mit folgenden Standorten oer
Stäbe: Königsberg, Allenstein, Elbing, Stet-
tin, Schwerin, Fränkfurt a. O., Magdeburg
Potsdam, Oppeln, Liegnitz, Ulm, Würzburg,
Bielefeld, Münster, Gießen, Hannover, Dres-
den, Leipzig, Chemnitz, München, Regensburg,
Hamburg, Bremen.
Die Stäbe der Kavalleriedivisionen bezw
-brigaden haben Potsdam, Breslau und In-
sterburg als Standorte.
Außerhalb dieser Divisionen sind Panzer-
truppen vorhanden, deren endgültige Glie-
derung noch nicht feststeht.
und Vereidigung der Rekruten.
Berlin, 30. Okt. Am 7. November 1935,
8 Uhr vormittags, wird zum erstenmal die
neue Reichskriegsflagge in feier-
licher Form von der Wehrmacht gesetzt wer-
den. Bei dieser Feier wird ein Erlaß des
Führers und obersten Befehls-
Habers der Wehrmacht an die Sol-
daten bekannt gegeben. Anschließend findet
einheitlich in den Standorten der Wehrmacht
die feierliche Vereidigung der am 1. Novem-
ber eingetretenen Rekruten der allgemeinen
Wehrpflicht statt.
Der Reichskriegsminister und Oberbefehls-
haber der Wehrmacht hat angeordnet, daß die
Oeffentlichkeit zu diesen Veranstaltungen Zu-
tritt erhält.
Die Bekanntgabe der neuen Reichskriegs-
flagge erfolgt am 7. November.
Der Kaiser von Abessinien führt 75 000 Krieg er aus dem Innern des Landes zur Nordfront
75 000 Bauern-Swldaten, die aus allen Teilen Abessiniens in einer riesigen Karawane von
12 Kilometer Länge in Wdis Abeba «intrasen, nm für ihren Kaiser Kriegsdienste zu tun,
wurden vom Negus selbst die erste Strecke des Weges zur Front geführt. Die Krieger, die
nie zuvor «inen Weißen gesehen hatten, wurden von ihren Familien begleitet und befinden
sich in großer Kriegsstimmung. Unser Bild zeigt den Kaiser von Abessinien, auf einem Maul-
esel reitend, an der Spitze der Bauernarmee. die jetzt von der Hauptstadt aufgebvochen ist.
Glossen vom Tage
Erneute litauische Rechtsprovokation
NSK. Die Rechtsvergewaltigung, deren Li-
tauen schon fast zu unzähligen Malen ange-
schuldigt worden ist, feiert nach dem deutschen
Wahlsieg im Memelgebiet einen neuen un-
erhörten Triumph! Die Volksabstimmung und
die Erkenntnis der ganzen Welt, daß das
Memelland deutsch ist und wie kein
zweites Gebiet auf dieser Erde einen unerschüt-
terlichen Anspruch auf die ihm vertrags-
gemäß zugesicherteAutonomie hat,
hindert die Kownoer Gewalthaber nicht, aus-
gerechnet nach dem Ergebnis des 29. Septem-
ber zu einem neuen Schlag gegen das
Recht derMemelländ er auszuholen.
Bereits im Anfang dieses Jahres wurde von
der litauischen Regierung einrechtswidr--
ge s- „S ta t u te n ges e tz" geschaffen, das die
Voraussetzungen für die Bildung eines „S t a-
tutengerichtes" enthält. Mit der Konsti-
tuierung dieses vielversprechenden Gerichte-
hielt man sich jedoch zurück und glaubt nun
den Augenblick für gekommen, es auf die Beine
zu stellen. Der litauische Staatspräsident hat
auf Vorschlag des litauischen Fustizministers
die Mitglieder dieses Gerichtshofes ernannt
und damit das memelländische Recht von neuem
einer unglaublichen Provokation ausgeliefert.
Vier Litauer und ein ihnen höri-
ge rMemell ander stellen den Senat dar,
dessen ausschließliche Aufgabe es sein wird,
auch in Zukunft die Gewährleistung der Auto-
nomie zu unterbinden.
Die sechs Aufgabengebiete des Statutgerichtes
mögen formaljuristdsch auf den ersten Blick hin
für den Außenstehenden keine besonderen Ge-
fahrenherde bedeuten, in ihrer praktischen Be-
arbeitung durch litauische Juristen aber eröff-
nen sie sine verhängnisvolle Perspektive für
die Sicherung des memelländischen Rechts-
anspruches. Der litauische Chauvinismus
hat seit 1924 in fortgesetzten Rechtsvergewalti-
gungen und Unterdrückungsschikanen fein
wahres Gesicht gezeigt, so daß die Me-
melländer heute genau wissen, was ihnen von
dem „Statutgericht" neuerdings bevorstehen
wird. Wenn man weiter berücksichtigt, daß
dieses Gericht in erster und letzter In-
stanz entscheidet und an keineFristge-
Kunden ist, dann weiß man, welche Welle
neuer Unterdrückungen das Memel-
deutschtum zu erwarten hat. Die litauischen
Machthaber können der Welt ihren Willen,
das Recht zu provozieren und die Ruhe und
Ordnung zu gefährden, nicht besser demonstrie-
ren als durch die Konstituierung dieses „Sta-
tutgerichtes". Was sagen die Signatar-
staaten hierzu?
Ein Gedanke war's — ein Erfolg ift's!
Der Bau der deutschen Autobahnen wurde
aus dem- Gesichtspunkt der Arbeitsbeschaffung,
der Ankurbelung der Wirtschaft ^begonnen. Mit
dem Nachdruck seiner Persönlichkeit setzte sich
der Führer für diese gewaltige Idee ein. Es
zeigt sich aber bald, daß die anfängliche Be-
gründung des großen Vorhabens zu bescheiden
iwar. Denn immer deutlicher wuchs der viel-
seitige Nutzen der Autobahnen heraus. Ihr
Bau brachte nicht nur Arbeit, der Industrie
Beschäftigung, er nutzte nicht nur dem Auto-
mobilbau uiÄ> gab dem neuen Deutschland mit
den Prachtstraßen nicht nur ein neues und
bleibendes Gesicht, sondern es ergab sich auch,
daß andere wirtschaftliche Vorteile mit den
Autobahnen verbunden waren. Generalinspsk-
tor Dr. Todt macht jetzt darauf aufmerksam,
daß, selbst bei dem Umfang des jetzigen Auto-
verkehrs, die Autobahnen eine Betriebsstoff-
einsparung von mindestens 1 Million Mark
bringen werden. Da nun aber das Auto erst in
der Entwicklung ist, so kann man errechnen,
welche beträchtlichen größeren Summen allem
an Betriebsstoff durch die Autobahnen erspart
werden können. Der Bau der Autobahnen fin-
det demnach immer neue und durchschlagende
Begründung. Und wenn auch niemand mehr
heute ihren Wert abstreiten wird, so ist es doch
nützlich, gerade die volkswirtschaftliche Bedeu-
tung der Bahnen hervorzuheben, soweit sie
später einmal zum Nutzen der Allgemeinheit
sein wird. Und damit ist die Gewißheit gege-
ben, daß eine neue Generation einmal voll
Dankbarkeit auf die Männer blicken wird, die
den Mut fanden, das große Werk zu begrün-
den.
Stldelbers, Idnurrstas. 31. SktvberiSIZ
Botenzustellung und Post monatl. 2.88 bei der Geschäftsstelle
Einzelnr. 10 Erscheint wöchentl. 8 mal. Ist die Zeitung am Er-
hindert, besteht kein Anrecht auf Entschädigung. Anzeigenpreis: Die tspalt.
^Seile slg br.) 7 3A-. Textteil: Die 78 mm br. Millimeterzeile 28 eH/.
brimatzeitung mit Ken Beilagen: Ans der Mit Ker Fmn A
k Schriftleitung «. Geschäftsstelle: Heidelberg, Vergh. Str. SSM, Fernf-pr. 7181. Anze^«»-
schlutz: S Uhr, Samstag 8L8 Uhr vormittags. Mir fernmündlich übermittelte Aaf»
2 träge wird kein« Gewähr übernommen. Postscheck-Konto Karlsruhe Nr. 8168. Uw«
verlangte Beiträge ohne Rückporto werden nicht zurückgosandt. Gerichtsst.: Heidelberg.
t Pir SMtmdk / rrimlillmrlk / WiNteMN M Kimft
rv.Mroang/Rr.M
Tor neuen Verhandlungen in Genf
Naron Aloisi kommt nach Genf / Erhöhte Aktivität der drei Großmächte
^0. Okt. Die Nachricht, daß Aloisi
, »ack " in Genf eintressen werde,
?d'i°!m,^^meiner Auffassung geeignet, die
bevorstehenden Genfer Tagung
ReimA ZU ändern. Die Genfer Reise des
Hauytdelegierten wird in Völkw-
als Anzeichen dafür ausgcfatzt,
„ drei Großmächten aktive Ver-
über die Regelung der abessinischen
M '^üen, beginnen sollen. Die Reise er-
behauptet wird, auf dringendes
tz^i sranzösischen Ministerpräsidenten.
.^Zit K^'g mit Aloisi werden auch Laval
? dak??muel Hoare eintressen. Man nimmt
Sanktionskonferenz zunächst keine
z^,Beschliisse fassen und in ihren Nr-
AkU ^MUpt weitgehende Rücksicht aus die
MYenden Verhandlungen nehmen
Arn nach Graf aWrM
Okt. Völkerbundsminister Eden
»? nach Genf abgereist. In sei-
^dxx^ üunq befanden sich mehrere Mit-
, Foreign Office.
UMWM
öliger Beistand aber nur, falls Gens es
fordert
Okt. Im „Echo de Paris" berich-
Wchen V' Laval am 26. Oktober der
-Oerung eine ergänzende Klar-
französischen Note vom 18. Oktober
»> ÜEe. Sie stimme mit den bereits
br-tischen Botschafter gegebenen
Ez s "Mri überein.
irisch» Msdrücklich erklärt worden, daß die
A^jk^^otte, wenn sie im Mittelmeer von
?! den^ N ."^schmadern angegriffen werde,
der französischen Marine
Lage der Dinge sei die fran-
MÜe Solidarität nicht auf das Meer
erstrecke sich auch auf das
. Atz ° und auf die Luft.
Ngst?^^^^uuung dieser Verständigung
d»n Zurückrufen einer gewissen An-
Kriegsschiffen aus dem
hr vn^^urten, auf jeden Fall aber die
^zkr„ " IU>ei Linienschiffen und mehreren
s»? ch°en gllfchen Ve rhandlungen
ATeZ hätten also zusammengefaßt
Unter den gegenwärtigen
der gegenseitige Beistand der
vch'ffe Zahl der englischen
U nb,-, ui Mrttelmeer wird jedoch ver-
^Aüü!-? allerdings auf den Normailstand
.Atz .. äu werden.
ö?^a^ukunft besteht Einigkeit darüber,
v^Mo^V^^Een zur Durchführung ge-
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AMst, ^brantwortlichkeiten nach
,^un sie aus einem gemeinsamen
^t^riae Mächte hervorgeht und
U <>ullgung von Paris gesunden
!s tzl'ch? fhstt Pertinax, die französisch-
2g Endigung, die in den Noten vom
- Oktober niedergelegt ist.
BelsrrchungM
„ LuMWlldsMkt?
t^fr Aer Der Pariser Berichtsr-
Chronicle" will von gutun-
R erfahren haben, daß zur
SkH!°m°Udon .L^prechungen zwischen Paris
Dj-sügeu "u die Möglichkeit einer ge-
fiine BeshrpMUnterstützung im Gange sind.
»L'^u Lungen seien eine Folge des
tz a- Uber ?üt'sch-französischen Notenaustau-
z^Me gegenseitigen Flottenbeistand
liq^Ü, dep N»Iugriffes. Frankreich sei nun
"Ustinri" andern eine aktive und sofor-
warbest in der Luft im Falle
eines Angriffes zu versprechen. Es fei aber
gleichzeitig bemüht, die Verhandlungen zu er-
weitern, um die Garantie eines sofortigen
britischen Luftbeistandes, wenn Frankreich
angegriffen wird, zu erhalten.
Die Rückwirkungen der wirtschaftlichen Sühne-
maßnahmen auf Frankreich.
Paris, 30. Okt. Ueber die Rückwirkungen
der demnächst in Kraft tretenden wirtschaft-
lichen Sühnemaßnahmen schreibt „Le Jour",
Frankreich habe vom 1. Januar fis 30. Sep-
tember 1935 nach Italien Waren im Werte
von 435 Million. Frcs. landwirtsch. Erzeug-
nisse ausgeführt. Eingeführt hat es aus Ita-
lien für 300 Millionen Franken. Der fran-
zösisch-italienische Handel werde also durch
die Sühnemaßnahmen mehr als 700 Millio-
nen Franken jährlich einbüßen. Für 100
Millionen Franken landwirtschaftliche Erzeug-
nisse würden in den Scheunen verderben.
Französische Stabsoffiziere reisen nach
London.
London, 30. Okt. Der diplomatische Bericht-
erstatter des „Daily Telegraph" meldet, füh-
rende Stabsoffiziere der Flotte, des Heeres und
der Luftstreitmacht Frankreichs würden am heu-
tigen Mittwoch in London eintreffen. Es ver-
laute, daß sie in erster Linie mit Vorkehrungen
für die kommende Flottenkonferenz beschäftigt
sein würden.
Eens, 38. Okt. Die Zahl der von den Mit-
gliedstaaten eingegangenen Antworten auf die
Sanktionsfrage des Völkerbundes beträgt für
die Waffenausfuhrsperre 41, für die Kredit-
sperre 38 und für die Ein- und Ausfuhrsanktio-
nen je 36.
Neugliederung des Heeres
Die MgiMnter führen wie früher Nummernbezeichnungen
Am 7. November feierliche Kiffung
-er neuen MWkriegsflagge
Berlin, 30. Okt. Im Laufe des Monats
Oktober sind im Heer allgemein neue Be-
Zeichnungen für d i e T r u p p e n t e i le
eingeführt worden. An Stelle der bisherigem
Ortsbezeichnungen führen die Regimenter,
selbständigen Bataillone usw. wieder wie
früher N u m m e r n b e z e i ch n u n g e n.
Gleichzeitig ist eine Neugliederung
des Heeres in Kraft getreten. Den drei
Gruppenkommandos unterstehen zehn Gene-
ralkommandos, diesen wiederum die neuen
Divisionen mit folgenden Standorten oer
Stäbe: Königsberg, Allenstein, Elbing, Stet-
tin, Schwerin, Fränkfurt a. O., Magdeburg
Potsdam, Oppeln, Liegnitz, Ulm, Würzburg,
Bielefeld, Münster, Gießen, Hannover, Dres-
den, Leipzig, Chemnitz, München, Regensburg,
Hamburg, Bremen.
Die Stäbe der Kavalleriedivisionen bezw
-brigaden haben Potsdam, Breslau und In-
sterburg als Standorte.
Außerhalb dieser Divisionen sind Panzer-
truppen vorhanden, deren endgültige Glie-
derung noch nicht feststeht.
und Vereidigung der Rekruten.
Berlin, 30. Okt. Am 7. November 1935,
8 Uhr vormittags, wird zum erstenmal die
neue Reichskriegsflagge in feier-
licher Form von der Wehrmacht gesetzt wer-
den. Bei dieser Feier wird ein Erlaß des
Führers und obersten Befehls-
Habers der Wehrmacht an die Sol-
daten bekannt gegeben. Anschließend findet
einheitlich in den Standorten der Wehrmacht
die feierliche Vereidigung der am 1. Novem-
ber eingetretenen Rekruten der allgemeinen
Wehrpflicht statt.
Der Reichskriegsminister und Oberbefehls-
haber der Wehrmacht hat angeordnet, daß die
Oeffentlichkeit zu diesen Veranstaltungen Zu-
tritt erhält.
Die Bekanntgabe der neuen Reichskriegs-
flagge erfolgt am 7. November.
Der Kaiser von Abessinien führt 75 000 Krieg er aus dem Innern des Landes zur Nordfront
75 000 Bauern-Swldaten, die aus allen Teilen Abessiniens in einer riesigen Karawane von
12 Kilometer Länge in Wdis Abeba «intrasen, nm für ihren Kaiser Kriegsdienste zu tun,
wurden vom Negus selbst die erste Strecke des Weges zur Front geführt. Die Krieger, die
nie zuvor «inen Weißen gesehen hatten, wurden von ihren Familien begleitet und befinden
sich in großer Kriegsstimmung. Unser Bild zeigt den Kaiser von Abessinien, auf einem Maul-
esel reitend, an der Spitze der Bauernarmee. die jetzt von der Hauptstadt aufgebvochen ist.
Glossen vom Tage
Erneute litauische Rechtsprovokation
NSK. Die Rechtsvergewaltigung, deren Li-
tauen schon fast zu unzähligen Malen ange-
schuldigt worden ist, feiert nach dem deutschen
Wahlsieg im Memelgebiet einen neuen un-
erhörten Triumph! Die Volksabstimmung und
die Erkenntnis der ganzen Welt, daß das
Memelland deutsch ist und wie kein
zweites Gebiet auf dieser Erde einen unerschüt-
terlichen Anspruch auf die ihm vertrags-
gemäß zugesicherteAutonomie hat,
hindert die Kownoer Gewalthaber nicht, aus-
gerechnet nach dem Ergebnis des 29. Septem-
ber zu einem neuen Schlag gegen das
Recht derMemelländ er auszuholen.
Bereits im Anfang dieses Jahres wurde von
der litauischen Regierung einrechtswidr--
ge s- „S ta t u te n ges e tz" geschaffen, das die
Voraussetzungen für die Bildung eines „S t a-
tutengerichtes" enthält. Mit der Konsti-
tuierung dieses vielversprechenden Gerichte-
hielt man sich jedoch zurück und glaubt nun
den Augenblick für gekommen, es auf die Beine
zu stellen. Der litauische Staatspräsident hat
auf Vorschlag des litauischen Fustizministers
die Mitglieder dieses Gerichtshofes ernannt
und damit das memelländische Recht von neuem
einer unglaublichen Provokation ausgeliefert.
Vier Litauer und ein ihnen höri-
ge rMemell ander stellen den Senat dar,
dessen ausschließliche Aufgabe es sein wird,
auch in Zukunft die Gewährleistung der Auto-
nomie zu unterbinden.
Die sechs Aufgabengebiete des Statutgerichtes
mögen formaljuristdsch auf den ersten Blick hin
für den Außenstehenden keine besonderen Ge-
fahrenherde bedeuten, in ihrer praktischen Be-
arbeitung durch litauische Juristen aber eröff-
nen sie sine verhängnisvolle Perspektive für
die Sicherung des memelländischen Rechts-
anspruches. Der litauische Chauvinismus
hat seit 1924 in fortgesetzten Rechtsvergewalti-
gungen und Unterdrückungsschikanen fein
wahres Gesicht gezeigt, so daß die Me-
melländer heute genau wissen, was ihnen von
dem „Statutgericht" neuerdings bevorstehen
wird. Wenn man weiter berücksichtigt, daß
dieses Gericht in erster und letzter In-
stanz entscheidet und an keineFristge-
Kunden ist, dann weiß man, welche Welle
neuer Unterdrückungen das Memel-
deutschtum zu erwarten hat. Die litauischen
Machthaber können der Welt ihren Willen,
das Recht zu provozieren und die Ruhe und
Ordnung zu gefährden, nicht besser demonstrie-
ren als durch die Konstituierung dieses „Sta-
tutgerichtes". Was sagen die Signatar-
staaten hierzu?
Ein Gedanke war's — ein Erfolg ift's!
Der Bau der deutschen Autobahnen wurde
aus dem- Gesichtspunkt der Arbeitsbeschaffung,
der Ankurbelung der Wirtschaft ^begonnen. Mit
dem Nachdruck seiner Persönlichkeit setzte sich
der Führer für diese gewaltige Idee ein. Es
zeigt sich aber bald, daß die anfängliche Be-
gründung des großen Vorhabens zu bescheiden
iwar. Denn immer deutlicher wuchs der viel-
seitige Nutzen der Autobahnen heraus. Ihr
Bau brachte nicht nur Arbeit, der Industrie
Beschäftigung, er nutzte nicht nur dem Auto-
mobilbau uiÄ> gab dem neuen Deutschland mit
den Prachtstraßen nicht nur ein neues und
bleibendes Gesicht, sondern es ergab sich auch,
daß andere wirtschaftliche Vorteile mit den
Autobahnen verbunden waren. Generalinspsk-
tor Dr. Todt macht jetzt darauf aufmerksam,
daß, selbst bei dem Umfang des jetzigen Auto-
verkehrs, die Autobahnen eine Betriebsstoff-
einsparung von mindestens 1 Million Mark
bringen werden. Da nun aber das Auto erst in
der Entwicklung ist, so kann man errechnen,
welche beträchtlichen größeren Summen allem
an Betriebsstoff durch die Autobahnen erspart
werden können. Der Bau der Autobahnen fin-
det demnach immer neue und durchschlagende
Begründung. Und wenn auch niemand mehr
heute ihren Wert abstreiten wird, so ist es doch
nützlich, gerade die volkswirtschaftliche Bedeu-
tung der Bahnen hervorzuheben, soweit sie
später einmal zum Nutzen der Allgemeinheit
sein wird. Und damit ist die Gewißheit gege-
ben, daß eine neue Generation einmal voll
Dankbarkeit auf die Männer blicken wird, die
den Mut fanden, das große Werk zu begrün-
den.