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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

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Nr. 281 - Nr. 290 (2. Dezember - 12. Dezember)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43256#0571
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WelberserVoiksblatt

SMlberg, Freitm, s. Sezember IW

7». Mrgms / Nr. 285

Durch Boteuzustellimg und Post monatl. 2.00 bei der Geschäftsstelle
Einzelur. 10 Erscheint wöchentl. 6 mal. Ist di« Zeitung am Er-
^.^rhindert, besteht kein Anrecht auf Entschädigung. Anzeigenpreis: Di« Ifpalt.
^"zeile s4S mm br.f 7 Textteil: Di« 70 mm br. Millimeterzei!« 25
_SeinilMitlM mit de« Beilagen: Ans der Mit der Frau
Bvle

k Schriftleitung «. Geschäftsstelle: Heidelberg, Vergch. Str. SS/S1, Fernspr. 71S1. Angefg«-
schloß: g Uhr, Samstag 8^0 Uhr vormittags. Für fernmündlich übermittelte Auf»
2 träge wird keine Gewähr übernommen. Postscheck-Konto Karlsruhe Nr. 8108. An»
verlangte Beiträge ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Gerichtsst.: Heidelberg.
M LeWunö- / StzimatMMr / WiKMKast und Kunst


Kreuzfahrten des britischen
'braltargeschwaders im Sltlantik.
.5. Dez. Wie einige Blätter melden,
S« Schlachtkreuzer „Hoad" und „Re-
">e gegenwärtig vor Gibraltar liegen,
»«e c? '"«t vier Zerstörern eine zehntii-
ie^^uzfahrt im Atlantischen
7>,"" unternehmen. Der „Hood" soll Ma-
l'« „Renowo" Tanger besuchen. Die
l!?«er sollen Hoelva an der siidwest-spa-
'Igeuste anlausen. Der „Daily Mail" zu-
als Begründung für diese Kreuzfahrt
daß d?e M"nn«<basten Ueb'inaen
S, !a? Zweifellos bedeute diese Anordnung
S g '"gt das Blatt, eine Entspannung
. im Mittelmeer.
umatische Mitarbeiter des „Dailn Te-
treibt, es handle sich bei den Schiffs-
Vicht nm den Nerb'ch. die Italiener
^Mgen. Dis britische Flotte im Mittel-
voriichtsbalber nach wie vor in voller
ke gehalten.
abessinisch-italienischen Krieg äußert
^^"«'siatter des Blattes, in den nächsten
le: sich entscheiden ob das Ende in
"^er die durch den Krieg verursachte
sß Fortdauern »der größer werden soll.
>»i ch e i d u n g liege bei Musso-
««d hätten weder Frankreich noch Eng-
!«sxj, '^«kll etwas gehört ,was die Hnllnuna
ß H oaldiqe Regelung rechtfertige. Erst bei
^oqegnung zwischen Hoare und La-
^«i>e»sich zei"»n. welche Schnitte aetan
"unten. Die Wahl werde zwischen einem
^« A onglisch-sran'öNtchen Schritt gegen-
'"n. einem französischen, van Enolamd
slßgtn?" schritt und einem von Frankreich
si 'n g englischen Schritt lieaen. Bisher
wie in Paris nur die Grundlage
S ^?iinbaruno erwoaen worden. Jebt habe
A neue Schwierigkeit wahrgenommen.
Mss^s.^tbund werde zweifellos auf einem
^»ssgl?mstand in Abessinien beharren und
"ns einer Aufhebung der Sühnemaß-
Nun frage es sich, ob bei einem Fehl-
^riedensbssprechungen und bei einer

AA-Amm FMkwWy
5. Dez. Am Donnerstag gab das
R N'«nitglisd der Anglo-German Fellow-
M,?' John P. T. Ewans, zu Ehren des
7h-^n der deusch-englischen Gesellschaft,
von Sachsen-Koburg und Gotha,
,^/ÄGen im Junior Carlton-Club.
Mk i^Msber, Mr. John P. T. Ewans,
Rede: „Ich möchte Eurer Kö-
Hoheit sagen, wie sehr wir alle Ihre
Weit bei uns schätzen Sie werden
hören, wie dankbar die Anglo-
? Mowfhip Ihnen ist. Ich habe einige
Hi im kleinem Umfang gearbeitet, um
!S Miragen, daß unsere beiden Nationen
H i„ m^Amenkommen. Der Schneeball, den
w-egnng gesetzt habe, möge wachsen
M werden, und ich hoffe, daß er eines
Lawine sein wird. Ich glaube, daß
s« "wie die Jugend unserer beiden Län-
M^^wengöbracht werden soll, so daß jede
^T^lNseh^n mag, daß keine von beiden aus
' °der Kannibalen zusammengesetzt
Jugend ist eines der größten Mittel,
tz nwnndschaft mit Deutschland dauernd
A kleinen Schritt in Richtung auf
iS .Sieden zu machen. Ein Besuch, wie
Mr 5'W uns zusammen, um uns gegen-
Mche ! ä" kennen, uNd ich hoffe, daß jeder
oor nach England kommt oder der
^schickc ' nach England kommen, sie zu
'r^Ett ich ihnen helfen kann und sie
^sten Eindruck von meinem Lande
Die Mitglieder unserer beiden
eine gemeinsame, aber nicht eine
MM^Dradition. Es ist unsere Aufgabe, die
^"d Verständigung zwischen Ein.
» m «Meiten zu fördern, unsere gegenie>
^^Schtspunkte zu verstehen und diese
benutzen, um eine dauernde Zeit
Wens und guten Willens herbeizufüh-

Sozialismus Merl Volksvermögen
Staatsrat Minders auf der Schulungstagung der SAF.

Leipzig, 5. Dez. Auf der 5 Arbeits- und
Schulungstagung der DAF behandelte der
Reichsobmann des Reichsnährstandes, Staats-
rat Meinberg, die deutsche Ernährungs-
lage und entwickelte dabei etwa folgende Ge-
danken:
Der Grundgedanke, daß die billigste Versor-
gung die beste Versorgung des Volkes sei, ohne
Rücksicht darauf, daß diese Versorgung dann
auf ausländischen Quellen beruhte, war solange
durchführbar, wie die Welt urid die Weltwirt-
schaft eine festgefügte, in sich geschlossene Ein-
heit darstellte. Im Weltkriege ist dieses Gefüge
auseinandergöbrochen Wir Nationalsozialisten
haben stets auf die Notwendigkeit einer
möglichst unabhängigen Selbstversorgung
Deutschlands
hingewtssen. Gerade Vas Beispiel Italiens zeigt
heute, wie notwendig es ist, daß ein Mindest-
maß der Lebenshaltung eines Volkes, vor allem
seiner Ernährung, innerhalb seines politischen
Machtbereiches sichergestellt ist
Solange die Bereitwilligkeit zur Annahme
deutscher Erzeugnisse im Auslande nicht größer
wird, müssen wir uns damit begnügen, zunächst
wenigstens die für unser Volk und seine Arbeit
wichtigen Rohstoffe aus dem Auslande zu be-
schaffen. Die Aufrechterhaltung der Arbeits-
beschaffung hängt also unlöslich damit zusam-
men, wieweit wir auf die Einfuhr ausländi-
scher Lebensmittel verzichten können. Das ist
der Sinn der Frage: „Fett oder Ar-

tz e i t?" Das bedeutet nun etwa nicht, daß eines
das andere ausschließt; denn auch bei der ge-
genwärtigen Dsvisenlage besteht
kein Anlaß zu irgendwelchen ernsten Be-
sorgnissen bezüglich unserer Versorgung.
Es ist soviel da, daß kein Mensch in
Deutschland zu hungern braucht.
Selbst wenn wir restlos vom Ausland abge-
schlossen werden und keine Löbensmittel mehr
zu uns herem kämen, wäre die deutsche Land-
wirtschaft in der Lage, immerhin noch gerade
ausreichende Mengen an Nahrungsmitteln zu
liefern.
Nach einem Hinweis auf die Verknoppungs-
evscheinungen bei allen Fettarten auf dem
Weltmarkt ging Staatsrat Meinberg zum
Schluß noch ausführlich auf die gewaltige Ver-
brauchssteigerung an Fleisch und Fett ein. Der
Fleischverbrauch ist von 50 Kilo vor dem
Kriege auf 54V- Kilo im Jahre 1934 pro Kopf
jährlich gestiegen und hat damit den höchsten
bisher überhaupt festgestellten Verbrauch er-
reicht. Der Butterverbrauch ist von 6,8 Kilo
vor dem Kriege auf 7,45 Kilo im letzten Jahr
gestiegen.
Meinberg schloß mit der Feststellung, daß
unsere Bolksernährung auch unter Berücksichti-
gung eines erhöhten Verbrauches als gesichert
angesehen werden kann, zumal für d'- noch
vorhandenen Versorgung lacken ausr 'ende
Zufuhren fichergestellt sind.

Ausklang des
Empfang brr deutschen Spieler
DNB., London, 5. Dez. Das Präsidium des
englischen Fußballbundes veranstaltete am
Mittwoch abend im Hotel „Victoria" anläß-
lich des Besuches des deutschen Fußballmann-
schaft einen Empfang, zu dem außer den
deutschen Spielern und ihren Begleitern der
Reichssportführer von Tschammer und Osten,
Botschaftsrat Fürst Bismarck, der Präsident
des Deutschen Olympischen Komitees, Dr.
Lewald, der Generalsekretär des Internatio-
nalen Olympischen Komitees, Dr. Diem, und
andere geladen waren. Die herziche Auf-
nahme, die den Deutschen schon am Nachmit-
tag von der Oeffentlichkeit bereitet worden
wär, fand auf dieser offiziellen Veranstal-
tung des englischen Fv.stballbundes in Wort
und Tat beredten Ausdruck.
Der Präsident des Bundes. S i r Charles
Clegg, der das Mort ergriff, nachdem ein
Toast auf den englischen König und auf den
Fübrer und Reichskanzler Adolf H-tler aus-
gebracht worden war, sagte, zu den Deutschen
gewandt: „Sie zeigten uns beute, wie Fuß-
ball gespielt werden sollte. Ich beglückwün-
sche unsere deutschen Freunde zu ibrem Spiel.
Menn die eiwlUche Spieler sich nicht anstren-
gen. wird es bald mit ihrer Vormachtstellung
im Fußball zu Ende sein."
Un«er Anspielung auf das kürzlich geschei-
terte Vorgehen de« Gewerkschaftsrats drückte
der Redner sein Bedauern über den Zwi-
schenfall aus E« iej. wie er sagte, die erste
derartiae Einmischung in den englischen
Fußballsport gewesen und hoffentlich auch
die letzte. Die Rubestörer schienen vergessen
zu haben, daß das FußbalUniel ein Sport sei
und kein Tummelplatz für Strolche.
Anschließend überreichte der 85jährige
Präsident den Spielern zur Erinnerung an
das schöne Spiel eine große silberne Schale.
Jeder einzelne Spieler erhwielt außerdem
eine Erinnerungsmedaille.
Hierauf sprach Dr. Erbach für den durch

Landerkampfes
beim englischen FuMllbund
Krankheit an der Englandfahrt verhinderten
Präsidenten des Deutschen Fußballbundes,
Linnemann. Er bedankte sich in herzlichen
Worten für die vorzügliche Aufnahme, das
faire Spiel und den sportlichen Geist, den
die Engländer in jeder Beziehung bekundet
hätten. Ein weiterer Ausbau der sportlichen
Beziehungen zwischen den beiden Ländern sei
zu wünschen und zu erhoffen.
Dr. Erbach überreichte dann im Auftrage
des Deutschen Fußballbundes den Englän-
dern zur Einnerung an dieses denkwürdige
Treffen eine große Porzellanvase aus
der Staatlichen Porzellanmanufaktur, wäh-
rend die englischen Spieler und die führen-
den Persönlichkeiten der Football Association
Erinnerungszeichen erhielten.
Während der ganzen Veranstaltung
berrschte unter Gastgebern wie Gästen beste
Stimmung. Die Reden fanden herzlichsten
Beifall.
Die deutsche Fußballmannschaft hat
England am Donnerstag um 11.40 Uhr im
Flugzeug wieder verlassen.
EWlM-öMtMN bMIMMs-
mttkÄMpf Z:2 für Englmd
London, 5. Dez. Das Fußballspiel zwischen
der Mannschaft des „Columbus" und
einer Mannschaft britischer Seeleute, das am
Mittwoch nachmittag gleichzeitig mit dem
großen Länderkampf in Southampton
stattfand, endete mit einem 3:2-Sieg der Eng-
länder. Das erste Tor war von den Deutschen
erzielt worden. Auch in diesem Falle herrscht
das beste Verhältnis unter den Mannschaften
und einer Zuschauermenge von 6000 Perso-
nen. Nach dem Treffen waren der Bürger»
meister von Southampton und andere füh-
rende englische Persönlichkeiten als Gäste des
Kapitäns von Theulen auf dem „Columbus''
zum Tee.

Wiederaufnahme der Feindseligkeiten die Sühne-
maßnahmen von neuem angewendet oder ausge-
dehnt werden müßten.

Berlin. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Ge-
neral der Artillerie Frhr. von Fritsch, besichtigte
am Donnerstag das Berliner Wachregiment.


86. Geburtstag des großen Feldherrn
Am 6. Dezember begeht Generalfekldmarschall
August v. Mackensen seinen 86. Geburtstag
Der Generalfeldmarschall ist der Eroberer von
Lodz, der Führer der Armee beim berühmten
Durchbuch von Gorlice, der siegreiche Feldherr
-in Sevbien und der Eroberer von Bukarest.
Diese Großtaten sind Marksteine mn helden-
mütigen Kampf der Deutschen während des
Weltkrieges. Ihm gelang es auch, nach der
Revolte von 1918 seine Armee geschlossen zu-
rückzuführen. Er selbst wurde jedoch von der
ungarischen Regie rursg auf Betreiben der En-
tente interniert und kehrte erst im November
des Jahres 1919 m die Heimat zurück.
(Scherl-Bildevdienst-M.)

Generalfeldmarschall von Mackensen
Ehrenbürger von Stettin.
Stettin, 6. Dez. In der Ratsherrensitzung
am Donnerstag wurde Generalfeldmarschall
von Mackensen wegen seiner Verdienste um
das Vaterland anläßlich seines 86. Geburts-
tages zum Ehrenbürger der Stadt Stettin
ernannt.

DiUMarMfOrM Mgen den
MW. MMf Mksr
Berlin, 5. Dez. Der Bischof Zänker in
Breslau hat entgegen einer ausdrücklichen
Anordnung des LandeskirchLnausschusses der
Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union
und entgegen einem gleichlautenden Ersuchen
des Reichs- und preußischen Ministers für die
kirchlichen Angelegenheiten am 3. Dezember
1935 eine theologische Prüfung abgehalten.
Der Reichs- und preußische Minister für die
kirchlichen Angelegenheiten hat, weil dieses
Verhalten des Mschofs Zänker eine unverant-
wortliche Störung des kirchlichen Ordnungs-
werkes darstellt, den evangelischen Oberkirchen-
rat ersucht, im Einvernehmen mit dem Lan-
deskirchenausschuß das Disziplinarverfahren
gegen den Bischof Zänker zu eröffnen. Gleich-
zeitig hat der Minister die Einstellung der
Zahlung derjenigen Staatsmittel verfügt, die
zur Besoldung des Bischofs Zänker verwendet
werden.
NmtshMH Görings in Hamburg
Berlin, 5. Dez. Ministerpräsident Gene-
ral Göring trifft am Freitag, dem 6. De-
zember, vormittags, zu einem Staatsbesuch
in Hamburg ein. Am Vormittag ist eine Be-
sichtigung der Werft von Blohm u. Voß vor-
gesehen, nachmittags findet ein Empfang iw
Rathaus statt, am Atzend spricht Ministerprä-
sident General Göring bei einer Kundge.
bung in der H a n s e a t e n h a l l e. Die
Rede wird von 20 bis 21.15 Uhr auf den
Deutschlandsender übertragen.

ykbt praktische Volksgemeinschaft! - Opfert am Tag der nationalen Solidarität!
 
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