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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

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Nr. 241 - Nr. 250 (15. Oktober - 25. Oktober)
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WelberyerVolksblatt
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Hilp ^^ndert, besteht kein Anrecht auf Entschädigung. Anzeigenpreis: Die Ispalt.
^terzeils s46 mm br.j 7 Textteil: Die 70 mm br. Millimeterzeile 2S

„Mer keinen Umstanden nachgeben!"
Zer Führer in SvSurv beim FübrrrMvrII des RSM

Coburg, 19. Olt.
Coburg, in die bereits vor 13 Jahren
grober 1922 -er Führer Adolf Hitler mit
iungen SA mit wehenden Fahnen seinen
Italien hat, in der er mit seinen ersten
M ^^."lpfern ersten großen Sieg über
^bmus erfochten hat, ist wieder einmal
». Mnkt eines bedeutsamen Ereignisses.
^l«s« ^orpsführer des Nationalsozialistischen
Ikr Mr-Korps, Hühnlein, versammelte in die-
ein« nationalsozialistische Hoch-
I,K? jeher war und geblieben ist, seine sämt-
!w.; Gruppen- und Brigadeführer, die Kraft-
-Eeure und die Amtschefs sowie die
etter der Motorschulen, um mit ihnen die
ziH " ""d die Aufgaben zu beraten, die diesen
^nationalsozialistischen Formationen ge-
Bahnhof waren zur Begrüßung des
^erpsführer Hühnlein und der Ehren-
des NSKK, Gruppenführer Herzog Karl
' """ Sachsen-Coburg und Gotha, ferner
»k^^er und Staatsminister Wagner, der stell-
)>W?^de Gauleiter der bayerischen Ostmark,
-M, und der Führer der SA-Gruppe
»E. Ostmark, Rakobrandt, der Oberbürger-
Stadt Coburg und Vertreter der
Macht versammelt.
!>ie D ? ^0 Uhr rollt der Sonderzug langsam in
^i5. Hofhalle ein. Der Führer, begleitet von
^Ainister Kerrl, Gauleiter Forster-Danzig,
k«x »l^chspressechef -er NSDAP, Eruppenfüh-
». Dietrich, seinem Adjutanten Hauptmann
diist: Tiedemann, und Brigadeführer Schaub,
Zuge. Spontan klingen ihm von
allen Bahnsteigen stehenden Volksgenos-
htz^isterte Heil-Rrufe entgegen Korpsführer
erstattete dem Führer Meldung von
ZEdrerappell des NSKK. Mit herzlichem
Pex^druck begrüßt der Führer die erschienenen
M°?"chkeiten und begibt sich dann auf den
Plast, um dort unter den Klängen des
^lermarsches die Front der angetretenen
«H r. *ure abzuschreiten. Dann besteigen er
? Wegleitung die bereitstehenden Kraft-
Ttte lange Kolonne fährt durch ein ein-
^^elbrausen hinauf zur stolzen Feste Co-
^>.^leinen Hof der Feste Coburg erwarten
En^hrer -ix Teilnehmer des Führer-Appells.
A?jührer Kraus-München erstattete hier
Meldung, der jedem einzelnen der
U^Mhrer die Hand reicht. Korpsführer
geleitet sodann den Führer in den
Äs-:." gotischen Kongreßsaal der Feste, der
ieg S^gen Schmuck di« lorbeergeschmllckte Büste
ssh^^^rs, die Hakenkreuzfahne und die
M des NSKK trägt.
. Korpsführer ZMnlein
l>ann sofort das Wort, um in einer aus-
die Aufgaben und die Ziele des
hzM den Zweck des Führerappells darzu-
betonte, daß es eine treue Eepflo-
i^wNSKK sei, einmal jährlich sich zu
Weg» "ührerappell zusammenzufinden, um fest-
siir 1 wie es um das Korps steht, die Arbeit
nächste Jahr abzustecken und die Kame-
di„g zu pflegen. Wie der Nationalsozialis-
Bewegung in ständig ununterbrochener
liz „/lung sich befinde und immer neue Gebiete
Ne ^be auch das NSKK immer in
^stie, Eung dos Vormarsches des Korps zur
^ibe - Geltung seines Ansehens. Nur
pachtete Kräfte seien zu einem Höchstmaß
«W mungen befähigt. Und darum befehle er
3M "!??er seinen Führern, bei diesem Appell
Aufgabe und Ideenwelt der Elie-
präzisieren. „Motorisierung ist für
ausschließlich technischer Begriff. Das
für uns einen ideellen Inhalt.
«u'r sehe« in der Motorisierung den
Ausdruck des Lebenswillens der Na-
Kn .. tion.
Alzf„7?^pbführ«r umriß dann im einzelnen die
Cinjtt^ugebiete, die das Korps in diesem
le» ^urchzuführen hat, anhand von Veispie-
Rj -„^°as Kraftfahrkorps mit der Wirtschaft
<tzs v?u Rechtswesen, auf dem sportlichen und
Chl^iu.Verkehrsgebiete verbinden, und zum
Ziis^Zult besonderem Nachdruck das Gefühl der
ÄTHg!^ugchörigkeit zu unterstreichen, das das
Msbejan-ere mit der SA verbindet«

Mit dem Dank an den Führer, daß er zu dem
heutigen Appell erschienen sei, und einem Sieg-
Heil schloß der Korpsfllhrer seine Rede.
Dann richtete der Führer an das Führerkorps
des NSKK eine Ansprache, in der er Richtung
und Ziel für die Zukunft wies und dem NSKK
für seine mühevolle Aufbauarbeit und Mitwir-
kung bei der Motorisierung Deutschlands dankte.
Die Ansprache wurde mehrfach von brausendem
Beifall unterbrochen.

Im Anschluß an die Eröffnung des Führer-
appells vereinigten sich alle Teilnehmer zu
einem Imbiß auf der Feste.
Hierauf begab sich der Führer in den Rat-
haussaal, wo sich die alten Loburger Kämpfer
versammelt hatten. Unter ihnen sah man viele
mit dem Ehrenzeichen von 1923, als die SA mit
dem Führer an der Spitze zum ersten Male ro-
ten Massenterror brach und die Stadt Coburg
den Nationalsozialismus eroberte.

Dis Rede des Bührers

In seiner Ansprache an die im historischen
Rathaussaal versammelten alten Kämpfer der
Partei gab der Führer seinen Empfindungen
Ausdruck, die ihn in dieser vor dreizehn Jahren
dem Nationalsozialismus eroberten Stadt und
im Kreise seiner alten treuen Kampfgenossen
bewegten.
Der Name Coburg sei mehr als nur der Name
irgend einer Stadt. Von hier aus habe der
heroische Freiheitszug der jungen Bewegung
über ganz Deutschland seinen Ausgang genom-
men. Immer werde der Geist einer Bewegung
von der Haltung bestimmt sein, die sie bereits in
ihrer Jugend offenbarte. Dieses Ringen um die
Nation, das damals hier in Koburg als eine
Kühnheit ohnegleichen begann, habe eines ge-
lehrt, daß. wenn die Vernunft durch die Gewalt

zum Schweigen gebracht werden soll, sich die Ver-
nunft gegen die Gewalt mit Gewalt durchsetzen
müsse.
Zum ersten Male habe sich hier in Coburg in
diesen 890 Kämpfern die Kraft der Volksge-
meinschaft gezeigt, die sich später so umfassen-
verwirklichen konnte.
Aus dieser ersten lebendigen Demon-
stration der Volksgemeinschaft sei aber
auch das Bewußtsein erwachsen, daß jeder
verpflichtet sei, sich mit Leib und Seele,
mit seinem Verstand und seinen Körper-
kräften einzusetzen für die Gemeinschaft.
Keiner sei zu gut, an den Opfern teilzu-
nehmen, die auch andere zu tragen hät-
ten. Auf diesen Grundsätzen beruhe un-
ser ganzes heutiges volkliches Leben.

Wenn wir heute auf dies« Zeit vor dreizehn
Jahren zurückblicken, dann erscheine das Gesche*
he ne uns allen wie ein Wunder, den alten Nativ*
nalsozialisten wie ein herrliches Wunder, and«*
ren wie ein unbegreifliches Wunder. Es feie«
aber nicht nur die Tugenden des Willens und der
Entschlußkraft, die uns bisher hierher geführt
hätten — nein, viel mehr noch die Beharrlich*
leit! Genialität und augenblickliche Entschluß«
kraft könnten nie die unaufhörliche beharrlich«
Entschlossenheit ersetzen.
Unter keinen Umständen nachgeben »der
kapitulieren!
Ein Ziel ins Auge fassend und ihm beharrlich
und unerschütterlich zustreben: diese Tugenden
unser gesamtes Volk zu lehren, dazu sei die alt«
Garde berufen!
Der Führer gab sodann einen Ueberblick über
das, was in den drei Jahren seit der Machtüber-
nahme innen- und außenpolitisch Großes erreicht
worden sei. Unter minutenlangen Jubelstürmem
der alten Kämpfer rief er aus: Er glaub«, daß
er sich nach drei Jahren Regierung in dieser
Stadt heute sehr wohl sehen lasten könne. Er
freue sich, wieder einmal einige Stunden an die-
ser alten Kampfstätte verweilen und in die vie-
len alten treuen Gesichter seiner alten Kämpfer
blicken zu können.
Unter unbeschreiblichem Jubel seiner alten
Mitkämpfer schloß der Führer seine zu Herze«
gehende Ansprache.

Neue Jugendherbergen
EiMMMg Lee „Paul-vZn-SjnrrKSurg-Wgendhrrbtrge " durch d u
MWjMNdWrer

Hannover, 20. Okt. Die Hitlerjugend hatte
am Sonntag einen großen Tag. Er brachte
die feierliche Weihe der „Paul v. Hinden-
burg-Jugendherberge" in Hannover und fer-
ner die Uebergabe zahlreicher weiterer Ju-
gendherbergen im Reich. In Hannover hat
ten sich die jugendlichen Scharen in gewal-
tiger Zahl bei dem Bau am Maschsee ver-
sammelt, um Zeuae der festlichen Uebergabe
zu sein. Das Wetter war stürmisch und
regnerisch, aber die Jugend stand stramm mit
Hellen Augen und frohen Mienen und berei-
tete dem Reichsjugendführer eine jubelnde
Begrüßung.
Reichsjugendführer Baldur v. Schirach
wies einleitend auf das Wort des verstor-
benen Eeneralfeldmarschalls von Hindenburg
hin, daß die Jugendherberge Pflegestätte
wahrer Volksgemeinschaft und treuer Hei-

mat- und Vaterlandsliebe sein solle, und
sprach dann über die wirtschaftliche .^eoeu-
tung des Jugendherbergsbaues. Der Reichs-
verband für das Jugendherbergswesen habe
in diesem Jahr an der Arbeitsbeschaffung
und am Aufbau der deutschen Wirtschaft
wesentlich mitgeholfen. 27 Jugendherbergen
seien in diesem Jahre erbaut worden, drei
Grundsteinlegungen und drei Richtfeiern
kämen hinzu. Tausende Menschen hätten Ar-
beit und Brot erhalten. 4000 Arbeitstage mit
über 1H Millionen Arbeitsstunden seien die
Voraussetzung für diesen Bau gewesen. Ein-
fachheit, Zweckmäßigkeit und Schönheit fuhr
der Reichsjugendführer fort, sollen sich in
den Jugendherbergen verbinden zu einem
harmonischen Ganzen, dessen seelische Kraft
sich jedem mitteilen wird, der ihre Räume
betritt. Wir versuchen in diesem Sinne auch

Jugendburg Stahl eck am Rhein WchWMenLpMvdieniji^


durch die Architektur der Jugendherbergen
der Parole der Partei zu dienen: Deu t s ch
sein heißt klar sein. Die Jugend von
heute kennt nicht allein die engere und engste
Heimat, sie lernt das ganze Vaterland ken-
nen. Die Kameradschaft ist die selbstverständ-
liche Auswirkung der Schicksalsverbundenheit
aller Deutschen. Jungen und Mädchen durch-
wandern zu allen Zeiten die deutschen Gaue.
Ehrfürchtig stehen sie auch an den Stätten
der deutschen Arbeitsschlacht, an den Reichs-
autobahnen, an den Gestaden der Nordsee
und im Emslande. Es ist meine Aufgabe,
dieses aus der Jugend selbst geborene Stre-
ben tatkräftig zu fördern. Ich habe daher
den Eebietsführern den Auftrag gegeben, in
den kommenden Monaten in großem Um-
fange Schulungskurse für Fahr-
tenführer einzurichten. So wird die
Jugendherberge in Zukunft ein Teil des
deutschen Aufbauwerks sein.
Der Reichsjugendführer erklärte in seinen
weiteren Ausführungen, daß die Pfticht, dem
Vaterlande schon in frühester Jugend zu die-
nen, nicht allein der HI. sondern der gesam-
ten deutschen Jugend auferlegt werde. Dis
gesamte Jugend müsse aufgerichtet werden
auf den Gedanken der Pflicht, die
in Eeneralfeldmarschall v. Hindenburg ihren
Ausdruck gefunden habe. Packend erN»""
Sprechchor „Ewiges Deutschland" aus ven
Kehlen froher Jugend.
In einer zweiten Ansprache erklärte der
Reichsjugendführer u. a.: Die Weihe dieses
Baues, den wir im Namen der Jugend er-
stellt und mit dem Namen des toten General-
feldmarschalls geehrt haben, zeigt der Welt,
daß wir uns zu der großen Vergangenheit
Deutschlands bekennen und daß wir auch als
Jugend dieses große Erleben in uns tragen.
In Hindenburg sahen wir die Verkörperung
der großen Kameradschaft und des Pflichtge-
dankens von einst. Wir grüßen in dieser
Stunde das große Deutsche Reich, dem Paul
von Hindenburg ein Vorbild war. Auch der
kleinste Junge in der HI. hat bereits etwas
in sich von dem Pflichtbegriff Hinden-
burgs. Er folgt damit der Parole, die unser
Führer Adolf Hitler der deutschen Jugend
gegeben hat. Indem er seinem Führer dient,
dient er dem großen Deutschland, das aus
einer heroischen Vergangenheit aufgebaut ist.
Mit dem gemeinsamen Gesang des Deutsch-
land- und Horst-Wessel-Liedes schloß die
Weihefeier ab, durch die eine der schönsten
neuen Jugendherbergen in Deutschland ihrer
Bestimmung übergeben wurde.
 
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