Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

DOI Heft:
Nr. 231 - Nr. 240 (3. Oktober - 14. Oktober)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43256#0023
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
He'MberserVMsblatt
Bezugspreis: Durch Botenzustellung u. Post monatl. 2.00 bei der Geschäftsstelle
"bgeholt 1.80 Einzelnr. 10 Erscheint wöchentl. 6 mal. Ist die Zeitung am Er-
Ichetnen verhindert, besteht kein Anrecht auf Entschädigung. Anzeigenpreis: Die Ispalt.
Diillimeterzsile (46 mm br.) 7 Textteil: Die 70 mm br. Millimererzeile 25 Bei
Konkurs u. Zwangsvergleich erlischt jsd. Anspruch auf Nachlaß. Gerichtsst.: Heidelberg.
Wmalzeltung mit den Milagen: Aus der Mit der Mu

Wälzer Note HMe!berg,Avn«erAW,I.SktoberisZ3 rv.Mkgmg/Rr.2Zi

Schriftleitung und Geschäftsstelle: Heidelberg, Bergh. Str. 59/61, Tel. 7151. Geschäfts«
stunden: 7.30 bis 18 Uhr, Sprechstunden der Redaktion: 11.30 Lis 12.30 Uhr. Anzeigen«
schlutz: 9 Uhr, Samstag 8.30 Uhr vormittags. Für fernmündlich übermittelte Auf«
träge wird keine Gewähr übernommen. Postscheck-Konto Karlsruhe Nr. 8105,
Unverlangte Beiträge ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt.

A M LtfMM / KeimatNMlr / MUMM Md Kunst

Hindenburg ruht im „Heiligtum der Ration"
Große Lrauerfeier am ranmnbergmal in Anwesenheit des Führers / Hindenburgs Grabstätte zum Arirhsehrenmal ernannt

Auf der Fahrt zum
rannmMOWkmM
Hohenstein (Ostpreußen), 2. Okt. Von Norden
Mren wir an einem übersonnten Herbstmorgen
^»selben Weg, den wir in jener herrlichen ost-
^eußischen Sommernacht fuhren, als wir den
'vten Eeneralfeldmarschall von Hindenburg auf
seinem letzten Weg geleiteten. In uns ist noch
I«Ne Fülle der Geschichte aus der Nacht der
lleberführung, in uns leben noch all die ergrei-
fenden Bilder des ostpreußischen Volkes, das sei-
Heros die letzte Ehre gab.
Wundervoll ist diese ostpreußische Landschaft
^Ud unbeschreiblich schön dieser Morgen. Zwischen
Achten Wölkchen lugt blauer Himmel hervor.
Sonne ist wie eine mattgoldene Scheibe. An
Strecke stehen hohe Tannen im dunklen Grün
Ae eine Trauerparade. Blaue Seen liegen an
Strecke, umrahmt von Laubwäldern, umge-
hn von grünen Hügeln. Nun tauchen die Zin-
von Tannenberg aus dem Hügelland, und
""nn läuft unser Zug in Hohenstein ein.
Das Städtchen Hohenstein steht schon seit Ta-
äsn im Zeichen der Feiere Schon gestern haben
sA Truppen für die heutige Trauerfeier geübt.
P die Aufstellung geprobt worden. Im Denk-
wurde die letzte Hand angelegt, wurden die
Brüste herausgeräumt, die Gruft unter dem
^oßen Mittelturm würdig gerichtet Das ganze
??nkmal hat nun sein Gesicht vollkommen ver-
°ndert. Das große Grab in der Mitte mit den
^0 unbekannten Soldaten ist verschwunden. Je
^hn der unbekannten Soldaten werden nun zu
"2iden Seiten der Hindenburggruft ruhen so daß
Feldherr auch im Tode mit seinen Solda-
^n verbunden ist. Das große Kreuz, das über
"öm Grab der unbekannten Soldaten stand, ragt
"Un gewaltig empor an der Mauer des Hinden-
"urgturmes. Stufen führen vom Umgänge Her-
ater in die Mitte des Denkmals, die mit gro-
°2n Platten ausgelegt ist.
neberall Fahnen und Grün. An den Denk-
mälern der Regimenter, in den Arkaden hängen
ätüne Kränze. Auch die übrigen Türme sind
"Un fertiggestellt, und das ganze Denkmal bietet
"Un ein geschlossenes Bild.
Am NMkmal
Durch die reichgeschmllckte Stadt vom Bahnhof
^r, wo die Ehrengäste aus Berlin und schließ-
"h der Sonderzug des Führers aus Allenstein
erwartet werden, zieht sich ein langes Spalier
-fr SS bis zum Denkmal: dort wird es von dem
Spalier des Heeres abgelöst. Mann neben Mann
"eht, das Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett
sich, unbeweglich und steinern. Die Stadt
Hohenstein ist in ein Flaggenmeer getaucht.
.All« Häuser sind mit Girlanden geschmückt.
Bom frühen Morgen an vollzieht sich der An-
Marsch der Einheiten zur Aufstellung am Denk-
mal. In langen Sonderzügen und mit Last-
^ftwagenkolonnen sind die Einheiten herange-
^Mfft worden. Rechts und links vom Hauptsin-
^sg des Denkmals sind NSKK. SA, SS und
aufgestellt. An die SA schließen sich der
Abffhäuserbund, dann die Wehrmacht an die
M der Reichstreubund, der Arbeitsdienst und
t 2 Politischen Leiter an. Neben dem Gruft-
Urm haben die Ehrengäste, die schon zum großen
Ail mit zwei Sonderzügen aus Berlin einge-
"offen sind, Aufstellung genommen. Die Wehr-
macht flankiert die andere Seite des Turmes.
Ar dem Eingang zur Gruft in dem tiefen, mit
rosigen Eranitplatten ausgelegten Hof. ist ein
Blumenbeet angelegt worden.
Die Fahnen geben dem Bild einen farbigen
Hintergrund. Auf den Wehrgängen der Mauer
pichen wieder Soldaten auf, die dort Gewehr bee
llbß mit aufgepflanztem Seitengewehr stehen.
Ar dem Denkmal wehen halbmast die Reichs-
Aegsflagge und die Fahne des Deutschen Rei-
mes, die Hakenkreuzfahne. Die Türme des Denk-

(Presse-Bild-Zentrale-M)


„Reichsehreamal Tannenberg"
Der Führer und Reichskanzler erläßt folgende Kundgebung:
DNV. Verlin, 2. Oktober.
Die sterbliche Hülle des im vorigen Jahre Heimgegangenen Generalfeldmarschalls von
Hindenburg ist heute an dem Tage, an dem er vor 88 Jahren geboren ist, in die für ihn
im Tannenberg-Denkmal errichtete Gruft überführt worden. Hier, an der Stätte des
Sieges von Tannenberg, umgeben von seinen in der Schlacht gefallenen Soldaten hat der
Feldherr nun seine letzte Ruhestätte gefunden. Die Bettung dieses großen Deutschen in
den Mauern des gewaltigen Schlachtendenkmals gibt diesem eine besondere Weihe und
erhebt es zu einem
Heiligtum der Nation.
Um dieser Bedeutung des Tannenberg-Denkmals sichtbaren Ausdruck zu verleihen,
erkläre ich es zum „Reichsehren mal,, und lege ihm den Namen „Reichs-
ehrenmal Tannenberg" bei. Als Grabstätte des Generalfeldmarschalls und der neben
ihm ruhenden 20 unbekannten Soldaten soll es für alle Zeit dem dankbaren Gedenken
an die ruhmreichen Leistungen und heldenmütigen Opfer des deutschen Volkes im Welt-
kriege geweiht sein. Das Deutsche Reich übernimmt das „Reichsehrenmal Tannen-
berg" mit dem heutigen Tage in seine Obhut und wird es als Wahrzeichen deut-
scher Treue, Kameradschaft und Opferwilligkeit in alle Zukunft zu
wahren und zu schirmen wissen.
Deutsche Männer haben in schwerer Zeit dies Denkmal geschaffen, weite Kreise der
deutschen Bevölkerung haben mit freiwilligen Gaben zu seinem Ausbau beigetragen.
Ihnen allen dafür in dieser Stunde aufrichtig zu danken, ist mir Pflicht und Herzensbe-
dürfnis zugleich.
Der Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler.

mals tragen gleichfalls Reichskriegsflagge und
Hakenkreuzflagge mit langem Trauerwinpel.
Als Ehrengäste nahmen an der Feier teil?
Der Reichskriegsminister Generaloberst von
Blomberg, General der Artillerie Freiherr von
Fritsch als Oberbefehlshaber des Heeres, Admi-
ral Dr. h. c. Raeder, der Oberbefehlshaber der
Kriegsmarine, und General der Flieger, Göring,
als Oberbefehlshaber der Reichsluftwaffe, mit
ihm Staatssekretär Generalleutnant Milch. Es
folgen die Oberbefehlshaber der Gruppe 1 bis 3,
die kommandierenden Generäle und Admirale
und die Befehlshaber der Luftkreise.
Von den Familenange hörigen,
persönlichen Freunden und Mitar-
beit e r n des verewigten Generalfeldmarschalls
sind Generalmajor a. D. von Hindenburg mit
seiner Gattin erschienen, die Töchter des Gene-
ralfeldmarschalls, Frau von Pentz und Frau von
Brockhusen, die Enkelkinder des Generalfeld-
marschalls, Generalfeldmarfchall von Mackensen»
der General der Infanterie a. D. Franke, Gene-
s ralleutnante a. D. von Krahmer, von Unger und
Nehbel.
Es erscheinen ferner der Stellvertreter des
Führers, Reichsminister Heß, der Reichs- und
Preußische Minister des Innern, Dr. Frick, dis
Staatssekretäre Kröner, Dr. Lammers, Funk und
Reichsarbeitsführer Hierl, weiter Staatssekre-
tär Meißner, der Oberpräsident und Gauleiter
Erich Koch, Oberpräsident und Gauleiter
Schwede, Senatspräsident Greiser und Gauleiter
Forster, Vorstand und Abordnungen des Reichs-
verbandes Deutscher Offiziere, des Reichstreu-
bundes, des Reichskriegerbundes Kyffhäuser,
Abordnungen der Offiziers- und Regimentsver-
eine des ehemaligen dritten Garderegiments zu
Fuß, der Jnfanterieregimenter 91 und 147, des
Verbandes der Ostpreußischen Regimentsvereine
Berlin, der Kommandant des früheren Panzer-
kreuzers „Hindenburg", Konteradmiral a D. von
Karpff, Abordnungen des Landeskrieoerverban-
des Saargebiet, die Spitzen der Wehrmacht,
Partei und Behörden Ostpreußens.
. MAwMM .
Hohenstein, 2. Okt. Kurz bevor der Füh-
rer das Tannenberg-Denkmal betritt, ist der
Aufmarsch der Einheiten, die im Jnnenhof
des Ehrenmals an der Trauerfeier teilneh-
men, beendet, haben die Ehrengäste ihre
Plätze eingenommen. Als der greise Gene-
ralfeldmarschal v. Mackensen das
Denkmal betrat, ging durch die Aufstellung
eine Bewegung. Aller Augen hingen an
dem greisen Feldmarschall, dem letzten Feld-
marichall der Armee.
Während die Verbände mit ihren Fahnen
rings auf den Treppen Aufstellung genom-
men haben, die zu den Mauern emporführen,
marschieren auf dem großen Hof die Ehren-
abteilungen auf und nehmen Front zu dem
Weg, den der Führer vom Eingangsturm
zum gegenüberliegenden Eruftturm nehmen
wird. Zwischen den Verbänden der Partei
steht auch eine kleine Gruppe Landarbeiter.
Es sind die Arbeiter vom Gute Nsudeck, die
dem verstorbenen Gutsherrn ihre Verehrung
und Dankbarkeit bezeugen.
Jet Mm betritt den JenkimlsW
Kurz vor 10 Uhr betritt Generalmajor
von Hindenburg mit den Familienangehöri-
nen des Feldmarschalls den Ehrenhof. Es
werden Kränze und immer wieder Kränze
hereingetragen.
Punkt 10 Uhr verstummt das Flüstern.
Der Führer kommt, begleitet vom Reichs-
kriegsminister, den Oberbefehlshabern der
Wehrmacht und Reichsmin. Hetz. Tausende
von Händen reckten sich zum Gruß gen Him-

Lauern, Lurkern un6 Arbeitern nur6e wieder ein ösutsckes Volk
Dee «SrutedarEaD -MAS
ist 6vr Lukers -kusäruck dieser unrerreiöbsrsn Volks^emeinsctiatt
 
Annotationen