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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

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Nr. 261 - Nr. 270 (7. November - 18. November)
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MelberserVMsbiatt

7V. Mrsmg / Nr. 2ß4

SZArMrg. MytM, 11. NWmhrr 1WZ

Schriftleitung «. Geschäftsstelle: Heidewerg, Bergch. Str. 59/S1, Fernspr. 7151. Anzeige««
schlutz: 9 Uhr, Samstag 8L0 Uhr vormittags. Mr fernmündlich übermittelte Anff«
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geholt b- Durch Botenzustellung und Post monatl. 2.00 bei der Geschäftsstelle
Miiltz,. ^0 Einzelnr. 10 2^. Erscheint wöchentl. 6 mal. Ist die Zeitung am Er-
besteht kein Anrecht aus Entschädigung. Anzeigenpreis: Die 1spalt.
Heile (46 nun br.) 7 Textteil: Die 70 mm br. Millimeterzeile 25
_AimMMitlmg mit den MlkMM Ans der Mll öes Fmn



habe es gewagt L"

M Rede -es Meers zum 9. November / Rülkblirk aus -le Kamvszett / Nuuk an die toten und leben-en Kämpfer

0. Nov. Am Vorabend der großen
Sieder der sechszehn Toten von 1928
k ^rbrz,^ h * e r u nd R e i ch s k a n z le r im
^Pser Heller eine Rede an seine alten Mit-
sag^ u. a.:
NSDAP den 9. November all-
habe und entschlossen sei, ihn für
'rtze ^unft zu einem Feiertage
n Nation zu erheben, so
ein-m weil die sechszehn Männer
ersj.. wahrhaft gläubigen Herzen einen
fische der mitgeholfen habe, das
-l wieder aufzurichten. Der innere
i ^land Kampf gegen die Verderber
aufzunehmen, sei damals schwe-
Nb, a„ As einst der Entschluß, hinauszu-
Ihm selbst, das wisse er,
? d am Schlüsse leichter gefallen als der,
?ls, m November 1923 gefaßt habe. Da-
^tiongu?? ersten Jahren, sei die Binde des
e« ^A'sten noch kein Ehrenabzeichen ge-
vielmehr erst ein solches Abzei-
!°i « wüssen durch die Träger der Binde.
Entschluß gewesen für je-
1 in i^lAialisten, in den Jahren 1920 und
end ^srvegung einzutreten, die sich von
M»lg - so sehn abgehoben habe, was es
^utschland gegeben habe. Trotzdem
^pf n»/I^"e Häuflein von Männern den
-?Awg ^I^"ommen, den Kampf gegen eine
," dem r am eine Weltanschauung, die!
Menen A? vielleicht selbst mehr als Ahnung'
denn als eine in der letzten Aus-!
^psen s„?^achte Klarheit. Aus den ersten
.ann die Sturmabteilung entstan-
" die Bewegung allmählich über
, »Ü o .s?"bgewachsen, es sei die erste Künd-
ig Königsplatz, die Fahrt nach Ko-
?^Nen ^a^u, und dann Habs die Säuberung
,, »nd für Ort. Die Bewegung sei stär-
» geworden, sie habe aber nicht zu-
Nt-t Menschen, die die Weisheit ge-
hätten, sondern zuerst sei zu ihr
das gesunde Volk gekommen.
3<chr igzg ^hr Adolf Hitler
^ibstverständlich: die beherrschende
?^üh aad wir. Ziffernmäßig haben uns
seh» weit übertroffen. Aber
H Sie kamen nicht heraus aus
J>n x5ftsstellen aad ihren Beratungszim-
Leinx» ">nmer schon war uns klar, daß nach
ijmel f"N * anderen Seite in Deutschland die
di? Als der Herbst kam und
^er ^^ignisse zusammenballten, wurde
achtbar, daß unter dem Druck der
?^Hlc-nd gewissenlose Halunken versuchten,
»As ^i „Aw ^nde noch zu zerreißen. Da
Aiihius! ich darf es sagen, bei mir, der
h »igst^ wenn es je soweit kommen sollte, dann
l, el„g" stunden vorher das Gesetz des
üAie "us zu reißen und nicht zu warten,
H und ?? ^eite vielleicht den Mut zum Ent-
"Wit zur Tat faßt. Ich brauche die
iz, .sucht verraten. Ich werde es tun,
m ^u hx wehr lebe Wie das damals kam
dgg/""cht es heute noch nicht zu wissen,
"u ich ruhig sagen:
s war der verwegenste Entschluß
Äienn- Weines Lebens.
De?^"uu zurückdenke, schwindelt mir
» b loz„,fLA^luß, an einer Stelle Deutsch-
Ai?-Magen und die gesamte feindliche
»Am ein «Am Schlags gefangenzunehmen —
Entschluß, und zwar deshalb,
A -Nut haben mußte, mit dem Vor-
«?^>veA war wenig — die Macht zu
« E ^wser Entschluß war aber unum-
8k ui» d? gar kein anderes Handeln
h- Ade deni m ^gend einer mutzte in dieser
entgegentreten und mutzte
« die nationale Parole entgegen-
" ^be„ bs tat, war am Ende gleichgültig.
, b getan. Ich habe es gewagt,
hik^b. ix^A aber hat es dann gut gemeint
°sue Aktion nicht gelingen
M»»m,Uerx» n" gelungen wäre, am Ende an
ü»i?'An w^^^fe der Bewegung und ihrer
" Eru^A^^Eu organisatorischen und
!«ii § ^Pfe>-°"L ^ütte scheitern müsse. Allein
a„?A^ln ist nicht vergeblich gewe-
w^le Di? 'hm ist dann am Ende die große
^gung gekommen. Als wir dann


Die Gefallenen -es 9. Nsvemder bezögen ihre ..Ewige Wache"
Mick auf den Könfgscklatz in München hei der großartigsten Totenehrung, die je ein PM
fsimen Heiden widmete. Man sicht im Vordergrunide die Särge der Gefallenen, ferner die
Träger des Mntordens und die alten Kämpfer sowie- sämtliche Standarten der NSDAP.
Während der Ankunft des Führers. Hinter den Sargen die Angehörigen der Toten.
(Scherl-Bilderdienst-M.)

im ersten Prozeß standen und diesen Kampf
durchfochten, da war es ja noch selbstverständ-
lich — und es waren lauter Führer —, daß jeder
für sein Handeln einstehen und alles auf sich
nehmen würde. Aber eine Angst hatte ich: hin-
ter uns kamen noch einmal fast 100 Parteigenos-
sen: kleine Stotztruppmänner, Angehörige ein-
zelner Stürme der SA. Sie wurden auch vor
den Richter geschleppt. Ich war schon in der
Festung, als diese Prozesse abzurollen begannen.
Mir ging mein ganzes Herz über, als ich den
ersten Bericht über diese Prozesse sah und als ich
in der „Münchner Post" — sie wurde uns damals
zugestellt — las: „Die Stotztruppleute sind ge-
nau so frech und unverschämt wie ihr Herr und
Meister." Da wutzte ich: Deutschland ist nicht
verloren. Der Geist, der frißt sich durch! Und
der Geist ist geblieben und hat sich zehntausend-
fach, hunderttausendfach immer wieder bewährt.
Sehen Sie,
das ist es, was wir diesen Toten zu ver-
danken haben: das Beispiel,
das sie m einer schlimmsten Zeit in Deutschland
gegeben haben. Denn als wir hier fortmar-
schierten, wir wußten es, es war kein Sieges-
zug mehr. Ich muß hier in diesem Augenblick
weiter eines Mannes -gedenken, der heute nicht
bei uns ist, den ich damals gebeten habe, nicht
an der Spitze zu marschieren, des Generals
Lud en dorff, und der mir zur Antwort
gab: „Ich werde an der Spitze stehen!" und
der sich in die erste Reihe stellte.
Neun Jahre mußte ich legal um die Macht
in Deutschland kämpfen. Das versuchten vor
mir auch schon viele andere Aber sie haben,
weil sie die Legalität Predigten, nur die
Schwächlinge in ihre Bewegung bekommen,
nur die Feigen. Die revolutionären Menschen,
die tatkräftigen, standen außerhalb ihrer Rei-
hen. Hätte ich nicht im November 1923 diese
Revolution versucht, den Staatsstreich gemacht,
und wäre damals nicht Blut geflossen, und
wären nicht so viele dabei getötet worden, dann
hätte ich nicht neun Jahre lang sagen "önnen:
Es wird von jetzt ab nur mehr le ga l ge-
kämpft. Oder ich hätte auch nur die Halben be-
kommen. Nur das hat mir später die Kraft
gegeben, diesen Kurs, der nun als der einzig
richtige erkannt war, beharrlich durchzuhalten.
So war es mir möglich, eine aus Männern
bestehende Bewegung aufzubau-en, die trotzdem
den einzig möglichen Weg ging, der beschritten
werden konnte. Und dem verdanken wir un-
endlich viel. Denn wir lechen nicht

alleinin der Welt. Um uns sind gewal-
tige Staaten, die jeder deutschen Erhebung-
mißgünstig zusehen. Wir können nur vor ihnen
bestehen, wenn wir nicht nur weltanschaulich,
sondern auch waffenmäßig stark sino. Und
das war klar: Das war nicht zu machen da-
durch, daß wir die bestehende Waffeninstituiion
zerstörten, sondern, daß wir sie absolut in ihrer
ganzen Geschlossenheit mit dem nationalsozia-
listischen Gedanken und der Verwirklichung die-
ses Gedankens aussöhnten und so
diesen neuen Bund begründeten, der heute
Deutschland wieder so stark vor aller Welt
in Erscheinung treten läßt.
Wenn gestern im Deutschen Reich eine n ie
Reichskriegsflagge aufgezo-gen worden ist, dann
ist dies ein gewaltiges Ereignis Bedenken Sie:
Seit rund 2000 Jahren können wir das deut-
sche Volk in der Geschichte verfolgen, und noch
niemals Hat dieses Volk diese einheitliche Ge-
staltung in Form innerer Auffassung und M
der Tat gehabt wie heute. Zum ersten Mal,
seit es Deutsche auf der Welt gibt, ist e i n
Reich bewohnt von einem Volk, beherrscht
von einer Weltanschauung, beschirmt von
einer Armee und alles das zusammen unter
einer Fahne. Wahrhaftig, die Bahrtücher
dieser 16 Gefallenen haben eine Wiederaufer-
stehung gefeiert, die weltgeschichtlich einzigartig
ist. Deshalb heben wir sie heraus aus dem
Dunkel des Vergessens und stellen sie hinein
in die große Aufmerksamkeit des deutschen Vol-
kes für immer. Heute, da umschlingt dieses
Band, diese Binde von damals das ganze
deutsche Volk und weit darüber hinaus. Und
es ist wirklich ein Wunder, diese Entwick-
- lung unserer Bewegung zu verfolgen.
Der Nachwelt wird es Vorkommen wie ein
Märchen. Die Geschichte wird nach Vergleichen
suchen und nach Beispielen, aber sie wird kaum
em Beispiel finden, daß aus emer solchen Ge-
burt heraus ein solches Volk und sein Staat in
so wenig Fahren restlos erobert werden konn-
ten. Wir aiber können sagen, wir sind dabei ge-
wesen.
Wir haben das gemacht!
Ob der Name des Einzelnen von uns der Nach-
welt erhalten bleibt, spielt keine Rolle. Wir
alle sind zusommengebunden in einer einzigen
großen Erscheinung. Sie wird nimmermehr in
Deutschland vergehen, und aus den Opfern
der -ersten Kämpfer heraus wird stets von
neuem hie Kraft zu Opfern -kommen. Daher U

unsere Dankbarkeit den ersten Opfern -gegen-
über unvergänglich. Diese Kameraden gehen
jetzt ein in die deutsche Unsterblichkeit.
Damals konnten sie das heutige Reich noch
nicht sehen, nur ahnen. Das Schicksal hat eS
ihnen verwehrt, dieses Reich zu -erldben. Nach-
dem aber sie dieses Reich nicht mehr erleben
und nicht mehr sehen durften, werden wir da.
für sorgen, daß dieses Reich sie sehen wird
(begeisterte Zustimmung) und deshalb habe ich
sie in keine Gruft -gelegt und in kein Gewölbe!
verbannt. Nein, so wie sie damals mit offener
Brust marschierten, so sollen sie setzt in Wind
und Wetter, bei Sturm und Schnee unter
Gottes freiem Himmel liegen, immer alS
Mahnzeichen für die deutsche Nation.
Und für uns sind sie nicht tot. Diese
Tempel sind keine Gerüste, sondern
eine ewige Wachs. Hier stehen sie für
Deutschland und wachen für unser
Volk. Hier liegen sie als treue Zeu-
gen unserer Bewegung.
Damals haben wir und hat unsere Gene-
ration diesen toten Kameraden gegenüber die
uns obliegende Pflicht erfüllt. Wir haben sie
nicht vergessen, sondern im treuen Herzen ge-
tragen, und sobald wir konnten, dafür gesorgt,
daß ihr Opfer dem ganzen Bolkk wieder zum
Bewußtsein kommt, daß die deutsche Nation
dieses Ovier niemals vergißt.
Sie selber, meine -alten Kämpfer, möchte ich
jetzt begrüßen. Bor zwölf Jahren, da waren
wir in diesem Saale und nun wieder. Deutsch,
land aber hat sich gewandelt. Was ich in Ver-
folg der damaligen Erhebung vor 12 Jahren
Voraussagen konnte, ist eingetroffen. Geeint
geht heute das deutsche Volk in Politischer
Führung und in der Gestaltung seines inne-
ren Lebens, sowie in der Führung seines
Schwertes.
Ein starker Staat sind wir wieder ae-
wordsn, ein kraftvolles Volk, nicht
mehr ohnmächtig anderen ausgelie-
fert. Die Fahne ist heute fest einge-
rammt und ist Wimpel und Stan-
darte für die deutsche Auferstehung,
für das neue Reich,
Und ihnen möchte ich wieder wie so oft
danken, daß sie sich damals zu mir -gefunden
haben, daß sie sich dem unbekannten Manne
anschlossen, in seine Reihen eingetreten sind
und mit Um zu marschieren begannen, daß
sie meine Versammlungen beschützten und der
geistigen Waffe die Gasse gebrochen haben.
So bitte ich sie, daß sie immer und immer
wieder sich dieser Zeit zurückerinnern. Denn
es ist etwas wunderbares, solche Erinnerun-
gen in sich tragen zu dürfen. In Tausenden
von Jahren ist dies stets nur weniaen Gene-
rationen beschieden. Sie sind vom Glück aus-
gesucht worden. Sie sind zur richtigen Fahne
gestoßen.
Si° sollen auch bei dieser Fahne bleiben als
die Alte Garde der nationalsozialistischen Re-
volution.
Es lebe unser nationalsozialistisches Deutsch,
land! Es lebe unser Volk!
Und es sollen leben heute die Toten unserer
Bewegung, Deutschland und seine Männer,
lebend und tot. Siegheil! Siegheil! Siegheil!
WWAW -es NeMrlm-
FWMMMs
Berlin, 9. Nov. Die Bundcsreferentin des
Stahlhelm-Frauenbundes Frau Bialuch hat
dem Bundesführer des NSDFB. (Stahlhelm)
mitget-eilt, daß sich der Stahlhelm-Frauenbund
zu gleicher Zeit mit dem NSDFB. (Stahl-
helm) -aufgelöst hat.
Berlin. Der Gau Grotz-Berlin gedachte in
einer Feierstunde im Sportpalast des Heldento-
des der vor der Münchener Feldherrnhalle ge-
fallenen 16 Freiheitskämpfer und der 39 gefalle-
nen Berliner Kameraden.

Hamburg. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist
Sonntag morgen lur-z vor 10 Uhr WEZ M Per-
nambuco -gelandet«
 
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