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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

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Nr. 261 - Nr. 270 (7. November - 18. November)
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HeDelllNyerVMsblatt

WnmAitung mit den Neilagrn: Aus -er Mit der Frmi T


SMelkrrg.Sreitas, 8. Rvvmber 1935

r«. Zchrgmg / Nr. 2»2

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Arr ftoker Las derr jungen wehrrmaOj




MW^UU»

ßisium der neuen ReiOsLriegsslagge / Feierliche Vereidigung der ersten Rekruten des Dritten Reiches in asten Garnisonen

Deutschland dankt den Toten des S. November

Das ganze deutsche VM richtet am 9. November ssmen Blick nach München in die Feld-
herr-Balle, wo vor 12 Jahren 16 deutsche Männer den Opfertod für das freie Dritte Reich
starben. (Scherl-Bild erd ienst-M.)

«ft M./wczvgen Muroen, ausmarny
Marstalls ist, flankiert
"" Trommelpyramiden, der AI

Erlaß des Führers und
Obersten Vesehlshabers der Wehrmacht
Berlin,?. November.
Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat an die Sol-
daten der Wehrmacht zur Einführung der neuen Reichskriegsflagge
folgenden Erlaß gerichtet:
Esldaten der Wehrmacht!
Mit dem heutigen Tage gebe ich der wiedererstandenen Wehrmacht der all-
gemeinen Dienstpflicht d:e neue Reichsflagge.
Das Hakenkreuz sei euch Symbol der Einheit und Reinheit der Nation,
Sinnbild der nationalsozialistischen Weltanschauung, Unterpfand der Freiheit
und Stärke des Reiches.
Das Eiserne Kreuz soll euch mahnen an die einzigartige Tradition der
alten Wehrmacht, an die Tugenden, die sie beseelten, an das Vorbild, da" sie
euch gab.
Den Reichsfarben schwarz-weitz-rot seid ihr verpflichtet zu
treuem Dienst im Leben und im Sterben.
Der Flagge zu folgen, sei euer Stolz.
Die bisherige Reichskriegsflagge wird in Ehren eingezogen. Ich behalte mir
vor, sie an besonderen Gedenktagen setzen zu lassen.
Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht.
Adolf Hitler.

Bei öer KmgsmMM in Ml
Kiel, 7. Nov. Für die gesamte Wehrmacht
im Standort Kiel, die Kriegsmarine
und Luftwaffe, fand heute um 8 Uhr auf
dem Exerzierplatz in Piel-Wik die feierliche
Hissung der neuen Kriegsflagge vor den
Augen einer großen Volksmenge statt. Das
neue Tuch mit dem weithin leuchtenden Ha-
kenkreuz wurde während der Flaggenparade
nicht nur auf dem Exerzierplatz, sondern
gleichzeitig auf allen Kriegsschiffen
im Hafen sowie auf den Dienst- und Wohn-
gebäuden der Wehrmacht gehißt.
Nach der Flaggenparade verlas der kom-
mandierende Admiral der Marinestation der
Ostsee, Vizeadmiral Albrecht, vor den
4100 Mann, die angetreten waren, den Flag-
generlaß des Führers und Obersten Befehls-
habers der Wehrmacht.
Anschließend sprachen die Marinestations-
pfarrer beider Konfessionen. Es folgte die
feierliche Vereidigung der Rekruten.
Darauf erinnerte Vizeadmiral Albrecht da-
ran, daß in dieser Woche die Tage des ehren-
vollen Falles der Festung Tsingtau und des
ruhmreichen Untergangs der Kreuzer „Em-
den" und „Karlsruhe" sich jährten. Die Be-
satzungen von Tsingtau und der beiden Kreu-
zer hätten auf verlorenem Posten gestanden.
Trotzdem hätten sie in nie wankendem Ge-
horsam mit höchster Tapferkeit ihre Pflicht
erfüllt bis zum ehrenvollen Ende. Sie seien
uns alle Vorbild. Unter der neuen deutschen
Flagge wolle die Wehrmacht aufrecht und
treu, gottesfürchtig und wahrhaft, gehorsam
und tapfer ihre Pflicht tun. Wenn heute zum
erstenmal die neue Kriegsflagge über uns
wehe, so seien unsere Gedanken in Treue und
Verehrung bei unserem Führer, der

tisch mit großen Kerzenleuchtern in einem
Hain von Lorbeerbäumen und weißen Aftern
errichtet. Hinter ihm stehen die -Schulen, HI.,
Jungvolk und BdM., die Schüler der natio-
n-alpolitischen Erziehungsanstalt in ihren
braunen Uniformen, steht in dichten Reihen
bis zum Mavstall hin die Bevölkerung, die
auch die Fenster, Balkons und Dächer der um-
liegenden Baulichkeiten besetzt hält. Die ge-

Die Mitte des Platzes nimmt ein hoher
weißer Fahnenmast ein, neben dem die Ehren-
posten wie Bildsäulen stehen. Eine Viertel-
stunde vor Beginn des feierlichen Aktes mar-
schierte die F a h n e n k o m p a g n i e vor der
Rampe des Stadtschlosses auf. Dann erschien
der Reichskriegsminister und Oberbefehlsha-
ber der Wehrmacht, G e n e ra l o b e rst von
Blomberg, der die Front der Truppen
und der Formationen abschritt. Der Komman-
deur der 23. Division, Generalmajor
Busch, gab darauf den Erlaß des Führers
über die Reichskriegsflagge bekannt, um mit
dem von allen mit größter Spannung erwar-
teten Kommando „Heißt Flagge!" den
Befehl zum Aufziehen des neuen Symbols
der jungen deutschen Wehrmacht zu geben.
Unter dem Donner der Salutbatterien und
dem feierlichen Geläut der Potsdamer' Kir-
chenglocken stieg unter den Klängen des Prä-
sentiermarsches langsam die Reichskriegsflagge
empor, von allen mit erhobener Rechten be-
grüßt.
Die feierliche Vereidigung wird durch einen
F e i d g a t t e ? d i e n st eingeleitet, bei dem
Wehrkreispfarrer Dr. Schütz an die
Rekruten eine vom besten soldatischen Geist
getragene Ansprache richtete. Er ermahnte die
jungen Angehörigen der Wehrmacht, in Not
und Tod treu zu ihrem Eide zu stehen, sich
lieber in Stücke hauen zu lassen als zum Feig-
ling und ehrlosen Verräter- zu werden. Die
zwei Millionen Kreuze auf den Gräbern der
Gefallenen seien heute ihre Mahner. Der
Kommandeur der 23. Division wies auf dis
denkwürdige Stunde hin, in der die ersten
Wehrpflichtigen des Dritten Reiches den Eid
auf den Obersten Befehlshaber und Führer
Adolf Hitler ablegen. Er ermahnte sie, sich
würdig des Vermächtnisses ihrer Väter zu
zeigen und dem Führer getreu bis in den Tod
zu folgen.
Dann hoben die 4000 Rekruten die rechte
Hand zum Schwur und sprachen Wort
für Wort die Eidesformel nach, während von
der nahen Garnisonikrche im gleichen Augen-
blich das Glockenspiel „Ueb immer Treu und
Redlichkeit" mahnte. Der Vorbeimarsch der
Fahnenkompagnie und Salutbatt-erie beendete
die geschichtliche Feier.

p ichen w'Nov. In der Geschichte des
?k>«tir^ °"°s wird der 7. November 1935
» ? braÄ °^'ben für alle Zeiten; denn dieser
Zwei Ereignisse von einmaliger
stchw'°w'ger Bedeutung. Die ersten Wehr-
-rm? Dritten Reiches legten dem er-
/stn, ObÄ- * des deutschen Volkes und
Treu-„ " Befehlshaber den heiligen Eid
! Urstz??ddes Gehorsams bis zum Tode
> »Arches Gelöbnis aber geschah unter
t?Sescknn Symbol, dem Zeichen der von
» Bewegung, unter dem sich die
Mt hin K Sehnsucht des deutschen Volkes
' Bolkwerdung und Volksheer, Ehre,
O Ätzkunst der Nation sind, wie auch
M Elchen dieser unlöslichen Einheit,
s Mannes, zu dem an diesem ge-
der , - Se mit den jungen Wasfenträ-
^-^wdererstandenen deutschen Wehr-
7?>lslLL°nze Volk mit tiefem Stolz und
Bt,Sucher Dankbarkeit emporbliat, Adolf
öW WMMgWLMNiUM
r? 8 ..Neichskr'egsministerium erfolgte
die tzistuug der neuen Reichs-
^UU^.^w^dalseite hex Straße und auf der
«teil ststwgenden Seite des Lützow-Ufers
Ereignis viele Menschen
^Volksgenossen, die sonst ängstlch
, st sind, pünktlich an ihrem Ar-
? sieben stehen. Aus Fenstern
Hisso» schauten und warteten viele auf
S vsli 8 istbr Flagge. Langsam steigt pünkt-
! ,s> g g e / > o neue Reichskriegs-
Ut dgs " "^ei hohen Masten empor. Sie
r^^ovgendliche Berlin. Die wartende
Deutschen Gruß und geht
?E,äude in d er Bend leist raße
malls bis Reichskriegsflagge gehißt.
AtzWWMMWMjzM
^flchshauptstadt war mit einer be-
i« ^EckMt verbunden die Hiffung
auf dem Gebäude des Rsichsluft-
^7.15 fuums in der B e h r e n st ra ß e.
/ Marschierte eine Ehrenkompanie
«Ast » lleschwaders Richthofen
eines Spie-lmannszuges mit
sich kz.Oiss Seiden Flügeln vsrsammel-
Esche Offiziere des Ministeriums,
Beamten sowie die Amts-
^Astit^^s^^^ure. In Vertretung des
^ft^r?^su-isters und Oberbefehlshabers
^neral der Flieger, Göring,
j,? ^!skrstär Generalleutnant Milch,
"^g tzxsLw Führer der Kompanie Mel-
Punkthatte, die Front ab.
Nhr gab der Kompanisführer das
Atz ^'^chbung! Präsentiert das Ge-
i?EUti°iEs ^Men!" Unter den Klängen des
»> wurde dann auf dem Dach
Ä^kri1„z. uu zwei seitlichen Masten die
langsam vorgeheißt. Am
i gleichzeitig das Kom-
schen des Reichsministers der
Oberbefehlshabers der
r) di? h ch> s , hoch. Ehrfurchtsvoll grüßten
sbr-srlichen Schuaspiel.beiwohnten,
Achte Shmbol. Generalleutnant Milch
und v sEßend ein Sieg-Heil aüf Führer,
UM ^Erland aus. Das Lied der Deut-
^DerN^.Hvwst-Wossel-Li-ed schloffen sich
A?.. Ernarsch der Ehrenkompanie un-
^tze des Badenweiler Marsches
feierlichen Akt.
»>° NvtGgnm Lustgarten,
Kerle Friedrich Wilhelm I.,die
"Rst Küm " Grenadiere des größten Preu-
F^drich U. und die Elite der
k» 8eu „ w Armee paradierte, sind am
!?ute» Est- November etwa 4000 Re-
N .w am 1. November im Standort
k?* dft MVezogen wurden, aufmarschiert.
des Marstalls ist, flankiert von
"o Trom-melpyramiden, der Altar-

schlossencn Gliederungen der Bewegung und
die Abordnungen der Soldatenverbände ha-
ben mit ihren Fahnen auf dem linken Flügel
der Truppen Aufstellung genommen. Zu bei-
den Seiten des Altars sind die Plätze für die
Ehrengäste, die Offiziere und Beamten der
alten Wehrmacht, die in Paradeanzug erschie-
nen sind, die Schwerkriegsverletzten und Vete-
ranen freigehalten.
 
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