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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

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Nr. 251 - Nr. 260 (26. Oktober - 6. November)
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Keidelbers, Mntag, 28. Sktober 1SZ5

7».Mrgang/Nr.252

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Lest - und kaust das gute deutsche Buch!

Kämpft für dieses „Schwert des Geistes!

er fühlte sich für das^Wohl eines jeden sinzel- s dann «st es das
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Schrlftleittmg «. Geschäftsstelle: Heldelberq, Bergh. Str. SSM, Fernßpr. 71«. Anzekgvn-
schluß: !) Uhr, Samstag 8L0 Uhr vormittags. Für fernmündlich übermittelte Auf-
träge wird keine Gewähr übernommen. Postscheck-Konto Karlsruhe Nr. 8105. ll»»
verlangte Vetträge ohne Rückporto werden nicht zurückgesandt. Gerichts^.: Heide-do»-,

Mit tiefbewegten, alle Herzen ergreifenden
Worten des Dankes und der Teilnahme nahm
der Führer Abschied von seinem alten Mit-
kämpfer und Gauleiter.
Er führte folgendes aus:
Wenn das Schicksal einen Mann besonders lieb
hat und ihm das Schönste auf der Welt schenken
will, dann gibt es ihm treue Männer, die Frend
und Leid mit ihm gemeinsam zu ertragen ent-
schlossen sind, Männer, die nichts irre machen
kann, Männer, die gerade in den Tagen der
Not besonders hart und entschlossen zu ihm ste-
hen.
Dieses Glück ist mir wie wohl wenigen Men-
schen auf der Welt in reichstem Matze zuteil ge-
den. In der Zeit des großen Ringens um
Deutschland, als ich auszog, mir eine Schar zu
werben, um diesen harten Kampf mit mir zu-
sammen zu bestehen, da fanden sich Männer zu
einer Gefolgschaft zusammen, wie wir sie nur aus
alten Heidensagen kennen. Aber dieses Glück
langer Jahre, es wird zum Schmerz, wenn ich es
nun erlebe, wie der eine oder andere aus dieser
Kampfgemeinschaft abberufen wird.
Zum zweiten Male in diesem Jahre stehen wir
an der Bahre eines Kampfgenossen in diesem
Streit um Deutschland. Und wenn ich heute
spreche, dann rede ich als der glückliche und doch
jetzt so unglückliche Führer, der einen seiner
alten Garde nun zu Grabe geleiten mutz, einen
Mann, wie es auch in unserer Bewegung nur
wenige gibt.
Er ist einst zu mir gekommen, als von dieser
Bewegung nichts anderers zu erwarten war, als
Opfer und Sorgen, Verfolgungen und
Schmähungen.

Er kam zu mir, als ich — selbst ein gefangener
Mann, wehrlos und von vielen aufgegeben —
ihm mit nichts dienen konnte. Damals, da stieß
zu jener Schar unzertrennlicher Männer, die
entschlossen waren, den Kampf für ein neues
Deutschland unter allen Umständen und auf jede
Gefahr sofort wieder aufzunehmen und weiter-
zufllhren, auch dieser unbekannte Parteigenosse.
Es war wirklich nur die Liebe zu Deutschland;
denn sein Eingang in die Bewegung war ver-
bunden mit den schwersten persönlichen Opfern;
denn dieser Mann war vorher Soldat gewesen
und er konnte nichts anderes gewesen sein als ein
Soldat, Soldat aus der ganzen inneren Hingabe
an diesen Beruf. Und nun mutzte er aus der
Armee scheiden, da er sich für diese Bewegung
entschied. Das war sein erstes schweres Opfer,
das erste Zeugnis der Liebe zu Deutschland.
Und dieser Mann der grenzenlosen Liebe zu
Deutschland war auch ein Mann eines unerschüt-
terlichen Glaubens; denn er kam nicht in dem
Augenblick, da auch dem Zweifler die Zukunft
der Bewegung als etwas Selbstverständliches vor
Augen stehen mutzte.
Nein, er kam in dem Augenblick, in dem
viele, viele verzagten, da das andere
Deutschland schon glaubte, triumphie-
ren zu können.
In dieser Stunde entschloß sich dieser Mann,
zur Bewegung und damit zu mir zu kommen.
Und dieser Glaube, den hat er gehabt in all den
schweren Zeiten, die wir durchkämpften. Wir
haben damals nicht davon geredet. Aber die ihn
kannten und erlebten, die haben ihn kennen ge-
lernt als einen Mann des unerschütterlichen
Glaubens, der in keiner Sekunde daran zwei-

felte: Deutschland wird wieder auferstehen durch
diese Bewegung. Es mutz uns gelingen und es
wird uns gelingen, mag gegen uns stehen, wer
will!
Und dieser Glaube, der sich bei ihm in
einer klaren «nd hellseherischen Hoff-
nung offenbarte, der hat sich verbunden
mit einer einzigartigen Treue.
Es ist heute für Millionen, -die zu uns gestoßen
sind nach dem großen Kampf, und für die Mil-
lionen, die, vielleicht gebannt von dem Erfolg der
Bewegung, neben uns und hinter oder seitwärts
von uns marschieren, gar nicht verständlich, was
diese Bewegung von ihren Mitkämpfern an
Treue fordern mußte, wie groß die Versuchun-
gen waren, die laufend an die einzelnen Män-
ner herangetreten sind. Wie auf der einen Seite
das scheinbar Aussichtslose des Beginnens sich
verband mit den lockendsten Versprechungen auf
der anderen Seite, und wie zu alledem manches
Mal ja auch eine tiefe Verzagtheit stoßen mußte,
wenn sich alles gegen uns verschworen zu haben
schien, und wenn es oft aussah, als ob uns das
Glück ganz und gar verlassen hätte. Wenn ich
selbst damals als der bestgehaßte Mann in
Deutschland stand, wie leicht konnte da nicht die
Versuchung an den einen oder anderen heran-
kommen und ihm den Zweifel eingeben, ob es
wohl gelingen kann, und selbst, wenn es gelin-
gen sollte, ob das wiederum der Mann ist, der
die-ses Werk zu-m Erfolg führen wird, ob nicht
das Schicksal einen anderen bestimmt hat oder
ob die Zeit dazu überhaupt schon gekommen ist?
Ich w-eitz, es gibt keinen dieser Mitkämpfer, auf
den nicht diese Versuchung gestoßen wäre. Einige
sind ihnen erlegen, die große, die weitaus große
Mehrzahl meiner alten Garde aber, sie hat
standgehalten.
Aber auch unter denen, die standhielten,
ragten wieder einige hervor, die über
jede solche Anfechtung gerade zu turm-
hoch erhaben schienen. Und einer unter
diesen Allertrenesten, das war der Par-
treigenosse Löper. Ich weiß das.
Wir haben in der Kampfzeit nie davon geredet,
es hätte das ja auch keiner verstanden. Ich habe
das niemals öffentlicht erklärt. Aber heute, an
der Bahre meines toten Kampfgenossen, da muß
sch das aussprechen, nicht mehr für ihn, aber für
Deutschland, für die deutsche Jugend, daß sie sich
ein Vorbild nehmen möchte und daß sie verstehe,
daß dieses neue Reich uns nicht geschenkt worden
ist, sondern schwer erkämpft werden mußte,
daß dieser Kampf ein sorgenvoller war und daß
in diesem Kampf die Männer sich bewähren
mußten, daß nur ein Uebermatz an Liebe zu
Deutschland, an Glauben, Opferwilligkeit und
Treue diesen Kampf gewinnen ließen. Das mutz
das deutsche Volk wissen!
Denn ich will, daß die Namen dieser
ersten Apostel unserer Bewegung einge-
hen in die Ewigkeit der deutschen Ge-
schichte.
Das ist der Dank für ihre Treue, das haben
sie verdient. Und das hebt sie hervor gegenüber
jenen, die schwach geworden sind und daher auch
einmal dem Vergessen verfallen werden.
Parteigenosse Löper war ein Fanatiker. Aber
er war darüber hinaus auch ein in sich fester und
harter, granitharter Mann, vielleicht für viele
manchmal herzlos erscheinend, weil er ohne jeden
Gedanken an einen möglichen Kompromiß den
Dingen und den Personen gegenübertrat und
der dann, wenn andere vielleicht doch meinten,
man müsse irgendeine Verständigung mit diesem
Zustand oder jener Person suchen, sich wie ein
unerbittlich warnendes Gewissen dagegenstemmte
und erklärte: Ich kann das nicht! Er war be-
harrlich wie wenige, unermüdlich tätig und im-
mer überzeugt: Am Ende muß es uns gelingen!
So ist dieser Parteigenosse vielen von uns ein
Vorbild gewesen auch in seiner menschlichen Ein-
fachheit, in seiner persönlichen Schlichtheit und
dem Fehlen jedes Pathos, nichts als ein Diener

ihlte sich für das Wohl eines jeden einzel- dann «st es das hohe Vermächtnis, das uns d-er
verantwortlich. Wenn etwas imstande ist, -dahing-öschiedene Parteigenosse, Kamerad und
so schloß der Minister, uns über den schweren Freund in seinem Lebensweg und in seinem
Verlust zu trösten, den wir erlitten haben, Löbenswerk-hinteolassen hat.

Die Trauerfeier für Reichsstatthalter Loeper im Friedrich-Theater
Zur Beisetzung des ReichsstatHalters Wilhelm Looper fand im Friedrich-Theater zu Dessau
eine ergreifende Trauerfeier statt, bei der der Führer seinem treuen Mitkämpfer Packende
Worte des Nachrufs widmete. Auf unserem Bild sicht man vorn den Führer neben der
Gattin des Verblichenen, an deren Seite Rud olf Heß sitzt. Im Hintergrund erkennt man
Reichsmlnlster Dr. Goebbels mit Dr. Ley und Ritter von Epp. (Scherl-BMderdienst-M.)

Der Führer nimmt Abschied
SrmAM VmUSwE an «rn Iremn, imrMMrlW» RMümM

^ehylt i Votenzustellung und Post monatl. S.00 hoi der Geschäftsstelle
Einzelnr. 10 eH/. Erscheint wöchentl. 6 mal. Ist die Zeitung am Er-
Ankert, besteht kein Anrecht auf Entschädigung. Anzeigenpreis: Die Ispalt.
Heike (4g nun br.) 7 lH/. Textteil: Die 70 mm br. Millimeterzeile 25 er?/.

_KeimaAitlmg mit den MlkWn: Aus -er Welt öer Krm;
öirttBvte

' 26. Ott. Ein trüber regnerischer
Seht über der anhaltinischen
t auf, die dem entschlafenen Reichs-
Gauleiter Loeper, soviel verdankt.
Menschenmassen strömen hinein
itzst Kein Haus, an dem nicht eine
Xhtz, 8ahne wght. Die Werke, die Haupt-
neuem Löben erweckte, liegen
z-' ' Belegschaften ordnen sich ein in
von Dessau nach Mildensee.
Schäfte haben geschlossen. Im Fried-
^r tapfere Streiter Mols Hit-
GchmMg Kränze, Blumen und
Der Blutorden kündet von
-ehemaligen Pionierhauptman-
Ni klejl - ^En Stunden der Bewegung. Viel
den ^,'^r Raum, um alle die zu fassen,
^^rli-chen Staatsakt zum Erlebnis
^t-en " möchten. Alles, was Rang und
M im Reiche, erscheint.
Die Ankunft des Führers
sthr war der Sonderzug des Füh-
Bahnhof eingelaufen. Der stell -
^ln r GchckMer Eggel'Ng erstattete Mel-
dLs 'Mbsamer Fahrt ging es dann durch
Spalier zum Friedrich-Theater.
D'öater erstattete der Divisionskom-
Führer Möldung, ebenso die
Ehrenkompagnie des Jnfantecie-
E.' Löibstandarte und der Trau-
du Ebenfalls vom Jnfanterieregi-
wurde. Der Führer begab sich
^ftstöitung in das Theater. Er sprach
Loeper in herzlichen Worten
Anteilnahme aus. Frau Loe-
Wischen dem Führer und dem Stell-
^rn^'^Mh«rs, Rudolf Heß, Platz. In
A n ^rauerversammlung erblickte man
Echslsiter, Reichsführer der SS,
dü' AA-Stabchef Lutze, fast alle Ganlei-
-Emister der Länder Anhalt und
8, das gesamte Führerkorps des
^Mkl^^Eurg-Anhalt, sowie die Führer
ier NS-Fnmationen.
Drr Staatsakt beginnt
überirdische Parsifal-Vorspiöl
Gesangschor „Sei getreu bis in
W !'^t-über M den Traueransprachen,
"fth . spricht der anhaltische Stvatsminister
Gr erinnert an die alte Kampf-
At an die Zeiten, da er als Verteidi-
i^^nn aus dem Magdeburger
konnte und schilderte das
des Toten mit -den Worten:
Heg d Wgen sich selbst, aber unerbittlich
Deutschlands führtest du mit
K und innerer Glut den l. ipf.
^jeg gewaltig und gewann dir die
A in A^Mön Landes Anhalt. So i-"Artest
Nationalsozialismus zum
»^er r
aq § ,.d?^chchweigisch e Ministerp räsident
die m seiner Ansprache zurück
'n 8keit Loepers während der Kampf-
so s^^ichwe-ig. Jede Loeper-Versamm-
?hg tzro te war für die kleine Schar der
„;^Awciger Parteigenossen eine Er-
sfvi bss Kraftquelle und ein Sprung nach
?? endgültigen Durchsetzung des Sie-
„ Sges?t?Echzialismus. Ministerpräsident
^'°"d>ers die Tätigkeit Loepers
der Volkswoh-lfahrt hervor.
NenA großen Masse aller schchf-en-
lag Hm besonders am Herzen;
 
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