Nr. 233
„Heidelberger Dolksblatt" —Savrstag, den S. Oktober 1335
Seite 8
M deutsche Art und Raffe
SavIMi SlnMr IvriM«« r» «»»
Berlin, 5. Okt. Zum zweiten Male innsr-
HM weniger Wochen sprach Gauleiter Julius
Streicher am Freitag in Berlin. Wieder war
der größte Versammlungsraum der Reichs-
Hauptstadt überfüllt. 20 000 Volksgenossen
wollten Aufklärung erholten über den Sinn
des nationalsozialistischen Kampfes für die
Reinerhaltung des deutschen Blutes. Bereits
eine Stunde vor Beginn mußte der Sport-
palast polizeilich gesperrt werden.
Nach dein Fahneneinmarsch und einer Be-
grüßungsansprache des Gamvalters der DAF
SpangeNberg ergriff
Gauleiter Streicher
das Wort. Die Judenfrage, so rief
Streicher unter stürmischem Beifall aus, wird
in: Dritten Reich Stück für Stück auf gesetz-
lichem Wege gelöst. Wer sie in ihrem Kern und
in ihrem ungeheuren Ernst erkannt Hat, wird
sich nicht zu einem lächerlichen Treiben her-
geben. Wir schlagen keine Schaufenster ein und
Wagen auch keinen Juden nieder. Wir haben
das gor nicht nötig.
Wer sich für Einzelaktionen solcher Art
hergrbt, ist ein StaatssÄnd,
ein Provokateur oder gar ein Jude. Der Jude
brauchte bwse Lüge, um dos Volk gegen uns
ouszuhetzen. Man sage: Nur d ie Deutschen seien
gegen die Juden. Nun, es gebe in ollen Län-
dern der Welt Beweise genug dafür, daß die
Juden selbst den Haß und die tiefe Abneigung
zugäben, die in ollen ihren Gastvölkern gegen
sie bestünden. Wenn der Jude aber Deutschland
«haßt, so rief Streicher unter stürmischem Bei-
fall aus, so deshalb, weil er weiß, hier hat der
Nationalsozialisnurs den Staat erobert und
eine organisierte Staatsmacht geschaffen, die
auf gesetzlichem Wege das Zusammenleben von
Juden und Nichtjuden zu lösen vermag.
Wenn man das Unglück der Welt beseitigen
will, so fuhr der Redner fort, muß man es an
der Wurzel ergreifen. Die Ursache des Unglücks
in der Welt aber ist letzten Endes jenes Volk,
das seit Jahrhunderten in allen Völkern sein
Unwesen treibt. Der Jude hat es verstanden,
sich zu tarnen, kaß man heute noch in vielen
sogenannten Gebildetenkreisen die Judenfrage
nicht versteht und immer noch von sogenannten
„anständigen" Juden spricht. Wir müssen da-
her dem Juden die Maske herunternshmev,
und das tue ich seit 15 Jahren! (Stürmischer
Beifall.)
Mit scharfen sarkastischen Worten wandte sich
der Redner sodann gegen jene Pharisäer, die
unter Mißbrauch des geistlichen Gewandes sich
anmaßen, dem deutschen Volk scheinheilige
Verhaltungsmaßregeln zu erteilen, denen sie
selbst nicht Folge leisten.
Wenn man weiß, so fuhr der Fronkenführer
fort, welche ungeheueren Schädigungen des
Volksgutes durch Bastarde entstehen, dann be-
greift man, warum der Nationalsozialismus
auf dem Reichsparteitag der Freiheit das Ge-
setz zum Schutze dos deutschen Blutes und der
deutschen Ehre geschaffen hat. Ist es nicht unser
gutes Recht, die deutsche Frau zu schützen? Ge-
rade damit beweisen wir die Kultur, die die
Juden eben aus demselben Grunde uns unehr-
licherweise obsprechen.
In 100 oder 200 Jahren wird das deut-
sche Volk ein neues Volk geworden sein,
weil wir fremdes, schlechtes Blut von ihm
ferngehalten haben.
Streicher beendete sein« Red« mit einem aus-
drucksvollen Appell an dis Treue und den
Glauben dos deutschen Arbeiters. Bei solchem
Glauben, so sagte er, wird sich erfüllen, was
der Nationalsozialismus dem deutschen Volk
für di« Zuluust erstrebt. Wir glauben weiter
<m den Führer und an sein« Bewegung. Strei-
cher schloß mit einem Sieg-Heil auf den Füh-
rer als den Schöpfer des neuen deutschen
Volkes.
Kurze Mitteilungen
London, 4. Okt. Angesichts des Ausbruches
italienisch-abessinischen Krieges führen die
^Wischen Blätter eine scharfe Sprache. Die
"Times" bezeichnet die Note Italiens an den
Völkerbund als lächerlich.
London, 4. Okt. Der italienische Botschafter
Grantzi hatte Freitag mittag in kurzer Zeit zum
-weiten Male eine Unterredung mit dem engli-
ihen Außenminister.
London, 4. Okt. Ein Reutertelegramm aus
Vom besagt, es werde amtlich zugegeben, daß
Vdua von italienischen Bomben mit Flugzeugen
rflegt worden sei. Das Luftgeschwader des
Schwiegersohnes Mussolinis, Graf Ciano, sei auf
eurem Erkuwdungsflug über Adua von Geschüt-
zen unter Feuer genommen worden und habe
^ann „Bomben auf die Geschütze" geworfen.
London, 4. Okt. Der diplomatische Mitarbei-
ter des „Daily Telegraph" erklärt, daß Italien
^üht die Rechte eines kriegführenden Staates
beanspruchen könne, wenn es sein Vorgehen ge-
8en Abessinien nur als eine „polizeiliche Schutz-
maßnahme" bezeichne. Italien habe daher nicht
Als Recht, als kriegführende Macht Schisse nach
Kriegsmaterial zu durchsuchen.
London, 4. Okt. Ministerpräsident Baldwin
bselt auf der Tagung der Konservativen Partei
Mtze Rede, in der er der Behauptung entgegen-
bitt, baß es sich um eine Angelegenheit zwischen
Ugland und Italien handele. Die Stellung
tzfs Völkerbundes sei im italienisch-abessinischen
btreit äußerst schwierig. Vielleicht werde einmal
^fr Tag kommen, an dem die Nationen, die ihre
Völkerbundsverpflichtungen erfüllen, die Sat-
zungen mit Waffengewalt aufrechterhalten
Urüßten.
Paris, 4, Okt. Die Pariser Presse beurteilt
Vorgehen Italiens uneinheitlich. Die vor-
herrschende Meinung ist, man solle lieber die
Kämpfe in Ostafrika übersehen, als sie zum Ge-
Konstand einer allzu großen VölkerbunLsbestäti-
Kung zu machen,
Washington, 4. Okt. Die amerikanische Regie-
rung zögert immer noch, die imNeutralgebiet vor-
llrfehene Kundgebung zu erlassen, nach der die
Weiterleitung von Kriegsmaterial an Italien
^er an Abessinien verboten ist.
trauen und der Einmütigkeit gewi-
chen."
Smyllie wies ans die erzieherischen, induistriel-
lsn und staatsrechtlichen Ziele Deutschlands
hin und empfahl den Schriftleitern, bei ihrem
Besuch besonders dies« Ding« im Auge zu be-
halten. Er riet ihnen, falls möglich, einige
Fabriken zu besuchen, wo sie zweifellos beste
Eindrücke von den e r st kI a i s i ge n W e r k s-
anlagen erhalten Mücken, die jeden Ver-
gleich mit der industriellen Ausrüstung Eng-
lands aushalten können, vom Freistaat Irland
gar nicht zu sprechen. Auch einen Besuch der
deutsch enSchulen hielt der Redner für
notwendig. Er sei überzeugt, däß der Stolz,
den jeder einzelne Deutsche in seine eigene
Stadt setze, und idas allgemeine Interesse an
Sauberkeit und Wohlstand auf di« irischen Be-
sucher Eindruck machen wecken. Da Irland
diese Eigenschaften bis zu einem gewissen Grade
entbehre, würden die irischen Besucher aus die-
Erneute Betonung der japanischen
Neutralität.
Tokio, 4. Okt. Außenminister Hirota har
dle diplomatischen Vertreter Japans dahin-
gehend unterrichtet, daß Japan eine baldige
lsiedliche Lösung des italienisch-abcssinischen
Wreitfalles durch den Völkerbund erwarte,
bezüglich Artikel 16 der Völkerbundssatzung
K'erdg Japan abwarten, welche Entscheidung
W Völkerbund treffen werde. Die japa-
Mche Haltung bleibe unverändert als unge-
bundener Staat auf die absolute Neutralität
^richtet. In diesem Sinne werde Japan
ble weitere Entwicklung beobachten.
Verdunklungskibung in Gibraltar.
London, 4. Okt. Die Stadt Gibraltar und
sbse Umgebung waren am Donnerstag abend 20
^inmen lang völlig verdunkelt, während ge-
meinsame Flotten- und Militärüdungen abge-
Mltsn wurden. Tausende von Spaniern aus
en benachbarten Städten Eadiz, Algeciras und
Ronda sahen den Operationen von nahe gelege-
nen Aussichtspunkten zu.
^<5 'tstlienisKe Botschafter erneut bei Laval
Paris, 4. Okt. Ministerpräsident und
Außenminister Laval empfing am Frei-
rugvarmittag den italienischen Botschafter
'n Paris.
Dublin, 3. Okt. Unter der Leitung von
Mister O'SuMvon, einem Beamten des irischen
Erziehungsministeriums, reist in diesen Tagen
eine Grupp« von zehn irischen Schriftleitern zu
ei:rem Besuch nach Deutschland ab. Sämtliche
größeren und mittleren Zeitungen Dublins,
Corks und Sligos sind vertreten. Auf einem zu
Ehren der irischen Schriftleiter akrf der deut-
schen Gesandtschaft veranstalteten Empfang,
an dem u. a. der Direktor der PresseobteAung
des Auswärtigen Amts, O. Cuiv, sowie der
Direktor der.Rundfunkstation, Dr. Kiernan,
teilnahmen, hielt der Chefredakteur der „Irish
Times", Smyllie, ein« kurz« Rcd« über seine
eigenen Erfahrungen in Deutschland. Er führte
u. a. aus: „Die Äenidevungen, di« in Deutsch-
land in den letzten paar Jahren Platz gegriffen
haben, stellen nahezu «ine Revolution im äuße-
ren Löben und in der Anschauung dar.. Dis
Niedergeschlagenheit und der Mangel an Ver-
trauen der Nachkriegstage ist dem Ver-
Nische AnrrkemMg für das neue SeutWand
Eine Studienreise irischer Schriftleiter
sen Beispielen sicher Nutzen ziehen
könn « n. Er Hoss«, daß sie durch ihren Besuch
einen böfseren Blick für die Bestrebungen des
deutschen Volkes und ein besseres Verständnis
für die Ziele und die Politik des neuen Deutsch-
land erhalten würden. Obgleich nicht all« mit
dieser Politik in jedem einzelnen Punkt« über-
einstimmten, würden sie entdecken, daß das
deutsche Volk in dieser Politik das Mittel sehe,
die Nation znm Wohlstand zu führen.
Srrtchtssaal
Auch Ratschläge zu Devisenvergehen sind strafbar
Lörrach, 3. Okt. In einem lehrreichen Fall von
Dsvifenvergehen wurde am Mittwoch vor dem
Einzelrichter das Urteil gesprochen. Der Ange-
klagte W. aus Dinkelsbühl, der in Basel stu-
dierte, hatte sich der Beihilfe zum Devisenverge-
hen dadurch schuldig gemacht, daß er seinem
Freund, den er nach Basel kommen ließ, brief-
liche Ratschläge erteilte, wie er am besten eine
größere Geldsumme unbemerkt in die Schweiz
schaffen könne. Der Freund brachte auch 480
RM. über die Grenze. Die Sache kam dennoch
ans Tageslicht und der Freund wurde zu einer
Gefängnisstrafe verurteilt. W. erhielt einen
Strafbefehl in Höhe von 2 Monaten und 10 Ta-
gen Gefängnis, gegen den er Einspruch erhob.
Der Angeklagte konnte aber auf Grund der bela-
stenden Briefe einwandfrei überführt werden
Das Gericht verurteilte W. wegen Anstiftung
und Beihilfe zum Devisenvergehen daraufhin zu
zwei Monaten Gefängnis und zu 800 Mark
Geldstrafe.
Amerikanische Schiffe meiden den Snezkanal.
Newyork, 4. Okt. Die amerikanischen
Schiffahrtsgesellschaften „Exportlinie" sowie
die „Jsthmianlinie" geben bekannt, daß sie
ibre Schiffe auf den Ostasien-Linien vom
Suezkanal um das Kap der guten Hoffnung
um leiten werden. Die „Dollar-Linie" er-
klärte, daß ibre Dampfer, die sich auf der
Weltreise befänden, den Suezkanal weiter
benutzen würden, aber die Häfen Genua und
Neapel nicht anlaufen würden.
Königsberg. Der Führer sprach in Königs-
berg vor dem ostpreußischen Führerkorps der
Partei. Vom Oberbürgermeister der Stadt
wurde dem Führer der Ehrenbürgerbrief der
Hauptstadt Ostpreußens überreicht.
Berlin. Reichsminister Dr. Frick hat angeord-
net, daß bei der allgemeinen Beflaggung die
Kirchengebäude nur die Reichsflagge zu zeigen
haben.
Dr. Barsukow, Hauptstr. 126/128, Tel. 6905
Zahnärztlicher Sonntagsdienst:
Frau Dr. Hecht, Plöck 2, Fernruf 4676
Hirsch-Apotheke, Hauptstr. 26 / Telefon 5308
Adler-Apotheke, Brückenstr. 21 / Telefon 4391
Im Speisewagen fragt «in Schotte seinen
Tischnachbarn:
„Haben Sie vielleicht eine Zigarre für
mich?"
„Ich wollt«- Sie gerade dasselbe fragen."
„Na, da müssen wir halt jeder unsere eigene
rauchen."
Eheaufgebote.
^44 September: Elektromonteur Georg Mich.
Herdes. Eppelheim, mit Marie Margareta,
^uka Pfisterer: 24.: Kellner Emil Alfred Rößle,
Kornwestheim, mit Lina Beronika Jövder; 24.:
Zorrchtsassessor Kurt Ferdinand Ulmer mit
^hristine Dorothea Karch; 24.: Regierungsbau-
Tsssster Hans Georg Friedrich Hoyer, Freital,
M Helga Sabine Margarete Tellenbach: 24.:
o^rkaufsleiter Karl Friedrich Schroth, Würz-
urg, mit Hildegard Berta Tobler; 24.: Möbel-
dacker Friedrich Hermann Lillich mit Maria
Mlie Werte; 26.: Diplom-Volkswirt Wilhelm
Atzsner mit Ruth Anna Franziska Dombrowski;
^--Schneidermeister Wilhelm Hertel mit Ma-
N Magdalena Ulrich; 26.: Angestellter Dr. jur.
Rarl Wilhelm Hümmerich, Wiesbaden-Erben-
Uim, mit Lina Maria Speicher; 25.: Polsterer
ü^rl Theodor Köhler, Sandhaufen, mit Luise
Aorolina Rubner; 26.: Kaufmann Salli Otto
«utmann mit Babette Liese Ottensoser, Erfurt;
Tiefbautechniker Robert Peter Brom mit
ANn« Rosa Döpfner, Mannheim; 26.: Händler
Mann Franz Josef Sauer, Ziegelhausen, mit
Msabeth Katharina Jost; 26.: Maurer Ludwig
M'd, Ludwigshafen a. Rh., mit Barbara Gott-
Nck- 26.: 'Kaufmann Edwin Friedrich Karl
)-rust mit Hilda Katharina Hohnecker; 27.: Gip-
L' Peter Winkler mit Elisabeth« Gieser; 27.:
Kaufmann Herbert Walter Klipphahn mit Hed-
Ag Anna Luise Tiesmeyer; 27.- Postbetriebs-
arbeiter Karl Richard Sattel mit Alma Marga-
Ma Stier; 28.: Kaufmann Philipp I. Schmitt,
Uufingen, mit Maria Volk; 28.: Chemiker Dr.
Martin Schattner mit Elisabeth Cäcilia
verrmann, Hettenleidelheim; 28.: Bäckermeister
aulins Lämmer mit Elisabeth Wagenbach, Sie-
Vlsbach; 80.: Kraftfahrer Wilhelm Karl Grill,
«wsheim, mit Anna Krauth; 30.: Tiefbauar-
Wster Jakob Heinrich Zimmer mit Anna Bellin,
Rüesloch; 30.: Kraftfahrer Karl Etzel mit Ma-
ssa Karolina Frey; 30.: Schlosser Anton Frido-
"N Auer, Einsingen, mit Gertrud Acker.
Eheschließungen.
26. September: Finanzangestellter Artur Däm-
mert mit Emma Johanna Pförtner; 26.: Be-
triebsmeister Johannes Steinruck mit Elisabetha
Wilhelmina Herrion; 26.: Konditor Philipp Pe-
ter Karl Franzmann. Weinheim, mit Elisabeth
Karoline Filusch; 26.: Oberarzt Dr. der Medizin
Kurt Franz Karl Stroh, Siegen, mit Grete
Charlotte Brodtmann, Holzwickede; 2" . Händ-
ler Lorenz Schneider mit Rosa S!' 28.:
Autoschlosser Wilhelm Walter. Fisch . z. Gem.
Schnetzenhausen, mit Maria Melanie Wagner,
28.: Kaufmann Karl Ludwig Schmitt, Immen-
stadt, mit Anna Margarete 'Hintermaier; 28.:
Gipser Georg Alfred Brückner mit Luise Sofie
Schmitt; 28.: Färber Albert Bönning mit Jo-
hanna Katharina llhrig; 28.: Kaufmann Julius
Gustav Vogt mit Maria Elsa Hörner; 28.:
Diplom-Ingenieur Studienrat Emil Kammerer,
Bruchsal, mit Meta Elisabetha Anna Wagner,
Pforzheim; 28.: Waldarbeiter Albert Rehn mit
Erna Katharina Wilhelm; 28.: Diplom-Ingen.
Heinrich Ernst Weidtke mit Rosa Mathilde Rit-
tir, Karlsruhe; 28.: Eisenformer Karl Stephan,
Obrigheim, mit Frieda Bähr, Neunkirchen, Amt
Mosbach; 28.: Kaufmann Edgar Lamile Del-
marque, Üarochette, mit Anna Elisabethe Emilie
Thomas; 28.: Vankkaufmann Ferdinand Heinr.
Wilhelm Schnellbllcher mit Gertrud Anna Su-
sann« Vootz; 28.: Elektromeister Wilhelm Lenz
mit Luise Hilda Abendschein; 28.: Kabelmeister
Johann Peter Wacker mit Luise Engelhard geb.
Antritter; 28.: Polsterer und Dekorateur Jakob
Wilhelm Schmettert mit Erna Glüßner geb. Krö-
sus; 28.: Bahnarbeiter Karl Weixler mit Frieda
Schmidt; 28.: Schreiner Jak. Maßholder, Eschel-
bronn, mit Frieda Schuhmacher; 28.: Fuhrmann
Adam Benz mit Barbara Frieda Steigleder; 1.
Oktober: Kaufmann Herbert Gustav Ebner mit
Johanna Siegmann; 1.: Postbetriebsarbeiter H.
Heinrich Pslaumer, Mannheim, mit Franziska
Margareta Grau, Mannheim; 17. September in
Heilbronn: Prediger Karl Ludwig Fleck
mit Martha L. Maier, Bad Aibling; 24. Sept,
inIgersheim : Hotelgehilfe Ludwig Philipp
Beitel mit Maria Barbara Heck.
Geburten.
20. September: Gerhart, S. des Hauptwacht-
meisters der Landespolizei Adam Hommerich;
21.: Rosemarie Elise, T. des Polizeiwachtmei-
sters Josef Albert Mühlbach, Karlsruhe-Rüp-
purr; 21.: Helga Jngeborg, T. des Justizrats
Werner Friedrich Hennemann, Wiesloch; 22.:
Hans Günter Rudolf S. des Lehrers Hans Zeu-
ner Hilsenhain, Gemeinde Lampenhain; 23.: K.
Susann«, T. des Landwirts Georg Frauenfeld;
23. : Ingrid Frieda, T. des Postbetriebsarbsiters
Josef Edmund Emil Esser; 23.: Albrecht Alois
August Walter, S. des Kaufmanns Alois August
Anton Heizerling, Weinheim; 24.: Werner Her-
mann Ludwig, S. des Badewärters Karl Joh.
Bloching; 24.: Elisabeth, T. des Fabrikarbeiters
Frdr. Eberhard Rupp; 24.: Gertrud Johanna,
T. des Mechanikers Alois Stephanus Huckele;
24. : Karl Friedrich. S. des Buchdruckmaschinen-
meisters Hermann Wilhelm Philipp Egle; 24.:
Rosemarie Irene, T. des Schreiners Johann Ja-
kob Grams, Mückenloch, Amt Heidelberg; 24.:
Lydia Anna Elisabeth, T. des Schlossermeisters
Friedrich Saum, Plankstadt, Amt Mannheim;
24. : Willi Theobald, S. des Zahntechnikers K.
Wilhelm Bopp; 25.: Hans, S. des Bäckermeisters
Georg Eaßmann, Sandhausen, Amt Heidelberg;
25. : Marianne Elisabeth, T. des kaufmännischen
Angestellten Werner Leopold Gruber, Schwet-
zingen, Kirrlach, Amt Bruchsal; 25.: Jngeborg
Maria, T. des Truppwachtmeisters der Landes-
polizei Anton Schnitts; 25.: Heini Richard, S.
des Kraftfahrers Johann Hiefner, Eppelheim,
Amt Heidelberg; 25.: Irmgard Martha Anna,
T. des Installateurs Rudolf Willibald Schwing;
25.: Maria Anna, T. des Schreinermeisters Wil-
helm Ferdinand Schroth, Bammental, Amt Hei-
delberg; 25.: Werner Wolfgang, S. des Mu-
sikers Kurt Walter Winkler, Ziegelhausen, Amt
Heidelberg; 25.: Manfred, S. des Landwirts
Christian Philimi Jenne, Achtersheim, Amt
Sinsheim; 26.: Bruno Alfred, S. des Musikers
Otto Michael Gel-z; 26.: Dietrich Adolf Alfred,
S. des Elektroingenieurs Leonhard Friedrich
Alfred Reinhard; 26.: Hermann Otto, S. des
Schuhmachers Otto Friedrich Müller; 26.: Gisela
Ruth, T. des Bäckermeisters Friedrich Eugen
Wildi; 26.: Dietrich Adolf Martin, S. des
Hauptlehrers Dr. phill Gustav Ludwig Man-
Frz. Ernst Weber; 27.: Rosemarie, T. des Hilfs-
arbeiters Emil Herm; 27.: Hans Erich, S. des
Schlossers Friedrich Christian Hepp; 27.: Adolf
Walter, S. des Kaufmanns Adolf Theodor Senn-
laub; 27.: Hans Josef Konrad, S. des Fabrik-
arbeiters Ludwig Singer; 28.: Gerhard Adolf
S. des Zuschneiders Ignaz Emil Wey; 28.: With
Hedwig Anna, T. des Hauptlehrers Theodor
Schuh, Schatthausen, Amt Wiesloch; 28.: Konrad
Karl, S. des Schmieds Josef Gimber; 28.: Alfr.
Karl Alois, S. des Kassenboten Alfred Ketschen-
reuter; 28.: Werner Friedrich, S. des Zimmer-
manns Friedrich Beisel; 28.: Maria Josefine,
T. des Eisendrehers Anton Schmitt; 2Z.: Klaus
Josef, S. des Kaufmanns Josef Wilhelm Breyer
Wiesloch; 30.: Ingeburg Thea, T. der Nieters
Johann Fein; 30.: Hermann Gunter Eberhard,
S. des Forstmeisters Ernst Värthal, Ernsttal,
Amt Buchen.
Sterbefälle.
27. September: Hauptlehrerin i. R. S. Mer-
heller, ledig, 86 Jahre 11 Monate alt; 25.: A.
Josefa Saur geb. Grimm, 66 I.; 25.; Zigarren-
arbeiterin Thekla Kiefer, ledig, Edingen, 33 I.;
26.: Elisabeth Schröder geb. Wedel, Dossenheim,
57 I.; 25.: Jakob Rolf Reinhardt, 3 I.; 26.: Ma-
ria Hammer geb. Feret, Mannheim-Sandhofen,
56 I.; 27.: Gärtner Johannes Paul Friedrich
Teichsrt, 63 I.; 26.: Eta Karoline Wilhelmine
Berta Arens-Leverkus geb. Lsverkus, 75 I.; 27.:
Katharsna Stadel geb. Hagendorf, 62 I.; 27.:
Rektor i. R. Emil Karl Braun, 82 I.; 27.: Val.
Bohn, Wahlen, Kreis Heppenheim, 2 I.; 27.:
Oelhändler Johann Adam Schmitt, 70 I.; 28.:
Heini Richard Hiefner, Eppelheim, 2 Tage; 28.:
Marie Katharina Krall geb. Klar, 77 I.; 28.:
Stadtarbeiter i. R. Friedrich Adolf Vossert, 42
I.; 28.: Notar i. R. Dr. jur. Karl Walter Klein,
57 I.; 28.: Gutsbesitzer Edgar Oskar Konrad v.
Löwis of Menar, Schwerin i. M., 61 I.; 30.:
Maris Stegmeier geb. Ebner, Nußloch, Amt Hei-
delberg, 61 I.; 1. Oktober: Marianne Elisabeth
Gruber, Schwetzingen, Amt Mannheim, 5 Tage;
1.: Kaufmann Karl Nautz, 68 I.; 1.: Barbara
j Fenchel geb. Theis, 52 I., 1.. Privaten Sofie
gold; 26.: Margarete Emma, T. Les Schlossers Ferdinande Eisenlohr geb. Schreiber, 87 I. alt.
„Heidelberger Dolksblatt" —Savrstag, den S. Oktober 1335
Seite 8
M deutsche Art und Raffe
SavIMi SlnMr IvriM«« r» «»»
Berlin, 5. Okt. Zum zweiten Male innsr-
HM weniger Wochen sprach Gauleiter Julius
Streicher am Freitag in Berlin. Wieder war
der größte Versammlungsraum der Reichs-
Hauptstadt überfüllt. 20 000 Volksgenossen
wollten Aufklärung erholten über den Sinn
des nationalsozialistischen Kampfes für die
Reinerhaltung des deutschen Blutes. Bereits
eine Stunde vor Beginn mußte der Sport-
palast polizeilich gesperrt werden.
Nach dein Fahneneinmarsch und einer Be-
grüßungsansprache des Gamvalters der DAF
SpangeNberg ergriff
Gauleiter Streicher
das Wort. Die Judenfrage, so rief
Streicher unter stürmischem Beifall aus, wird
in: Dritten Reich Stück für Stück auf gesetz-
lichem Wege gelöst. Wer sie in ihrem Kern und
in ihrem ungeheuren Ernst erkannt Hat, wird
sich nicht zu einem lächerlichen Treiben her-
geben. Wir schlagen keine Schaufenster ein und
Wagen auch keinen Juden nieder. Wir haben
das gor nicht nötig.
Wer sich für Einzelaktionen solcher Art
hergrbt, ist ein StaatssÄnd,
ein Provokateur oder gar ein Jude. Der Jude
brauchte bwse Lüge, um dos Volk gegen uns
ouszuhetzen. Man sage: Nur d ie Deutschen seien
gegen die Juden. Nun, es gebe in ollen Län-
dern der Welt Beweise genug dafür, daß die
Juden selbst den Haß und die tiefe Abneigung
zugäben, die in ollen ihren Gastvölkern gegen
sie bestünden. Wenn der Jude aber Deutschland
«haßt, so rief Streicher unter stürmischem Bei-
fall aus, so deshalb, weil er weiß, hier hat der
Nationalsozialisnurs den Staat erobert und
eine organisierte Staatsmacht geschaffen, die
auf gesetzlichem Wege das Zusammenleben von
Juden und Nichtjuden zu lösen vermag.
Wenn man das Unglück der Welt beseitigen
will, so fuhr der Redner fort, muß man es an
der Wurzel ergreifen. Die Ursache des Unglücks
in der Welt aber ist letzten Endes jenes Volk,
das seit Jahrhunderten in allen Völkern sein
Unwesen treibt. Der Jude hat es verstanden,
sich zu tarnen, kaß man heute noch in vielen
sogenannten Gebildetenkreisen die Judenfrage
nicht versteht und immer noch von sogenannten
„anständigen" Juden spricht. Wir müssen da-
her dem Juden die Maske herunternshmev,
und das tue ich seit 15 Jahren! (Stürmischer
Beifall.)
Mit scharfen sarkastischen Worten wandte sich
der Redner sodann gegen jene Pharisäer, die
unter Mißbrauch des geistlichen Gewandes sich
anmaßen, dem deutschen Volk scheinheilige
Verhaltungsmaßregeln zu erteilen, denen sie
selbst nicht Folge leisten.
Wenn man weiß, so fuhr der Fronkenführer
fort, welche ungeheueren Schädigungen des
Volksgutes durch Bastarde entstehen, dann be-
greift man, warum der Nationalsozialismus
auf dem Reichsparteitag der Freiheit das Ge-
setz zum Schutze dos deutschen Blutes und der
deutschen Ehre geschaffen hat. Ist es nicht unser
gutes Recht, die deutsche Frau zu schützen? Ge-
rade damit beweisen wir die Kultur, die die
Juden eben aus demselben Grunde uns unehr-
licherweise obsprechen.
In 100 oder 200 Jahren wird das deut-
sche Volk ein neues Volk geworden sein,
weil wir fremdes, schlechtes Blut von ihm
ferngehalten haben.
Streicher beendete sein« Red« mit einem aus-
drucksvollen Appell an dis Treue und den
Glauben dos deutschen Arbeiters. Bei solchem
Glauben, so sagte er, wird sich erfüllen, was
der Nationalsozialismus dem deutschen Volk
für di« Zuluust erstrebt. Wir glauben weiter
<m den Führer und an sein« Bewegung. Strei-
cher schloß mit einem Sieg-Heil auf den Füh-
rer als den Schöpfer des neuen deutschen
Volkes.
Kurze Mitteilungen
London, 4. Okt. Angesichts des Ausbruches
italienisch-abessinischen Krieges führen die
^Wischen Blätter eine scharfe Sprache. Die
"Times" bezeichnet die Note Italiens an den
Völkerbund als lächerlich.
London, 4. Okt. Der italienische Botschafter
Grantzi hatte Freitag mittag in kurzer Zeit zum
-weiten Male eine Unterredung mit dem engli-
ihen Außenminister.
London, 4. Okt. Ein Reutertelegramm aus
Vom besagt, es werde amtlich zugegeben, daß
Vdua von italienischen Bomben mit Flugzeugen
rflegt worden sei. Das Luftgeschwader des
Schwiegersohnes Mussolinis, Graf Ciano, sei auf
eurem Erkuwdungsflug über Adua von Geschüt-
zen unter Feuer genommen worden und habe
^ann „Bomben auf die Geschütze" geworfen.
London, 4. Okt. Der diplomatische Mitarbei-
ter des „Daily Telegraph" erklärt, daß Italien
^üht die Rechte eines kriegführenden Staates
beanspruchen könne, wenn es sein Vorgehen ge-
8en Abessinien nur als eine „polizeiliche Schutz-
maßnahme" bezeichne. Italien habe daher nicht
Als Recht, als kriegführende Macht Schisse nach
Kriegsmaterial zu durchsuchen.
London, 4. Okt. Ministerpräsident Baldwin
bselt auf der Tagung der Konservativen Partei
Mtze Rede, in der er der Behauptung entgegen-
bitt, baß es sich um eine Angelegenheit zwischen
Ugland und Italien handele. Die Stellung
tzfs Völkerbundes sei im italienisch-abessinischen
btreit äußerst schwierig. Vielleicht werde einmal
^fr Tag kommen, an dem die Nationen, die ihre
Völkerbundsverpflichtungen erfüllen, die Sat-
zungen mit Waffengewalt aufrechterhalten
Urüßten.
Paris, 4, Okt. Die Pariser Presse beurteilt
Vorgehen Italiens uneinheitlich. Die vor-
herrschende Meinung ist, man solle lieber die
Kämpfe in Ostafrika übersehen, als sie zum Ge-
Konstand einer allzu großen VölkerbunLsbestäti-
Kung zu machen,
Washington, 4. Okt. Die amerikanische Regie-
rung zögert immer noch, die imNeutralgebiet vor-
llrfehene Kundgebung zu erlassen, nach der die
Weiterleitung von Kriegsmaterial an Italien
^er an Abessinien verboten ist.
trauen und der Einmütigkeit gewi-
chen."
Smyllie wies ans die erzieherischen, induistriel-
lsn und staatsrechtlichen Ziele Deutschlands
hin und empfahl den Schriftleitern, bei ihrem
Besuch besonders dies« Ding« im Auge zu be-
halten. Er riet ihnen, falls möglich, einige
Fabriken zu besuchen, wo sie zweifellos beste
Eindrücke von den e r st kI a i s i ge n W e r k s-
anlagen erhalten Mücken, die jeden Ver-
gleich mit der industriellen Ausrüstung Eng-
lands aushalten können, vom Freistaat Irland
gar nicht zu sprechen. Auch einen Besuch der
deutsch enSchulen hielt der Redner für
notwendig. Er sei überzeugt, däß der Stolz,
den jeder einzelne Deutsche in seine eigene
Stadt setze, und idas allgemeine Interesse an
Sauberkeit und Wohlstand auf di« irischen Be-
sucher Eindruck machen wecken. Da Irland
diese Eigenschaften bis zu einem gewissen Grade
entbehre, würden die irischen Besucher aus die-
Erneute Betonung der japanischen
Neutralität.
Tokio, 4. Okt. Außenminister Hirota har
dle diplomatischen Vertreter Japans dahin-
gehend unterrichtet, daß Japan eine baldige
lsiedliche Lösung des italienisch-abcssinischen
Wreitfalles durch den Völkerbund erwarte,
bezüglich Artikel 16 der Völkerbundssatzung
K'erdg Japan abwarten, welche Entscheidung
W Völkerbund treffen werde. Die japa-
Mche Haltung bleibe unverändert als unge-
bundener Staat auf die absolute Neutralität
^richtet. In diesem Sinne werde Japan
ble weitere Entwicklung beobachten.
Verdunklungskibung in Gibraltar.
London, 4. Okt. Die Stadt Gibraltar und
sbse Umgebung waren am Donnerstag abend 20
^inmen lang völlig verdunkelt, während ge-
meinsame Flotten- und Militärüdungen abge-
Mltsn wurden. Tausende von Spaniern aus
en benachbarten Städten Eadiz, Algeciras und
Ronda sahen den Operationen von nahe gelege-
nen Aussichtspunkten zu.
^<5 'tstlienisKe Botschafter erneut bei Laval
Paris, 4. Okt. Ministerpräsident und
Außenminister Laval empfing am Frei-
rugvarmittag den italienischen Botschafter
'n Paris.
Dublin, 3. Okt. Unter der Leitung von
Mister O'SuMvon, einem Beamten des irischen
Erziehungsministeriums, reist in diesen Tagen
eine Grupp« von zehn irischen Schriftleitern zu
ei:rem Besuch nach Deutschland ab. Sämtliche
größeren und mittleren Zeitungen Dublins,
Corks und Sligos sind vertreten. Auf einem zu
Ehren der irischen Schriftleiter akrf der deut-
schen Gesandtschaft veranstalteten Empfang,
an dem u. a. der Direktor der PresseobteAung
des Auswärtigen Amts, O. Cuiv, sowie der
Direktor der.Rundfunkstation, Dr. Kiernan,
teilnahmen, hielt der Chefredakteur der „Irish
Times", Smyllie, ein« kurz« Rcd« über seine
eigenen Erfahrungen in Deutschland. Er führte
u. a. aus: „Die Äenidevungen, di« in Deutsch-
land in den letzten paar Jahren Platz gegriffen
haben, stellen nahezu «ine Revolution im äuße-
ren Löben und in der Anschauung dar.. Dis
Niedergeschlagenheit und der Mangel an Ver-
trauen der Nachkriegstage ist dem Ver-
Nische AnrrkemMg für das neue SeutWand
Eine Studienreise irischer Schriftleiter
sen Beispielen sicher Nutzen ziehen
könn « n. Er Hoss«, daß sie durch ihren Besuch
einen böfseren Blick für die Bestrebungen des
deutschen Volkes und ein besseres Verständnis
für die Ziele und die Politik des neuen Deutsch-
land erhalten würden. Obgleich nicht all« mit
dieser Politik in jedem einzelnen Punkt« über-
einstimmten, würden sie entdecken, daß das
deutsche Volk in dieser Politik das Mittel sehe,
die Nation znm Wohlstand zu führen.
Srrtchtssaal
Auch Ratschläge zu Devisenvergehen sind strafbar
Lörrach, 3. Okt. In einem lehrreichen Fall von
Dsvifenvergehen wurde am Mittwoch vor dem
Einzelrichter das Urteil gesprochen. Der Ange-
klagte W. aus Dinkelsbühl, der in Basel stu-
dierte, hatte sich der Beihilfe zum Devisenverge-
hen dadurch schuldig gemacht, daß er seinem
Freund, den er nach Basel kommen ließ, brief-
liche Ratschläge erteilte, wie er am besten eine
größere Geldsumme unbemerkt in die Schweiz
schaffen könne. Der Freund brachte auch 480
RM. über die Grenze. Die Sache kam dennoch
ans Tageslicht und der Freund wurde zu einer
Gefängnisstrafe verurteilt. W. erhielt einen
Strafbefehl in Höhe von 2 Monaten und 10 Ta-
gen Gefängnis, gegen den er Einspruch erhob.
Der Angeklagte konnte aber auf Grund der bela-
stenden Briefe einwandfrei überführt werden
Das Gericht verurteilte W. wegen Anstiftung
und Beihilfe zum Devisenvergehen daraufhin zu
zwei Monaten Gefängnis und zu 800 Mark
Geldstrafe.
Amerikanische Schiffe meiden den Snezkanal.
Newyork, 4. Okt. Die amerikanischen
Schiffahrtsgesellschaften „Exportlinie" sowie
die „Jsthmianlinie" geben bekannt, daß sie
ibre Schiffe auf den Ostasien-Linien vom
Suezkanal um das Kap der guten Hoffnung
um leiten werden. Die „Dollar-Linie" er-
klärte, daß ibre Dampfer, die sich auf der
Weltreise befänden, den Suezkanal weiter
benutzen würden, aber die Häfen Genua und
Neapel nicht anlaufen würden.
Königsberg. Der Führer sprach in Königs-
berg vor dem ostpreußischen Führerkorps der
Partei. Vom Oberbürgermeister der Stadt
wurde dem Führer der Ehrenbürgerbrief der
Hauptstadt Ostpreußens überreicht.
Berlin. Reichsminister Dr. Frick hat angeord-
net, daß bei der allgemeinen Beflaggung die
Kirchengebäude nur die Reichsflagge zu zeigen
haben.
Dr. Barsukow, Hauptstr. 126/128, Tel. 6905
Zahnärztlicher Sonntagsdienst:
Frau Dr. Hecht, Plöck 2, Fernruf 4676
Hirsch-Apotheke, Hauptstr. 26 / Telefon 5308
Adler-Apotheke, Brückenstr. 21 / Telefon 4391
Im Speisewagen fragt «in Schotte seinen
Tischnachbarn:
„Haben Sie vielleicht eine Zigarre für
mich?"
„Ich wollt«- Sie gerade dasselbe fragen."
„Na, da müssen wir halt jeder unsere eigene
rauchen."
Eheaufgebote.
^44 September: Elektromonteur Georg Mich.
Herdes. Eppelheim, mit Marie Margareta,
^uka Pfisterer: 24.: Kellner Emil Alfred Rößle,
Kornwestheim, mit Lina Beronika Jövder; 24.:
Zorrchtsassessor Kurt Ferdinand Ulmer mit
^hristine Dorothea Karch; 24.: Regierungsbau-
Tsssster Hans Georg Friedrich Hoyer, Freital,
M Helga Sabine Margarete Tellenbach: 24.:
o^rkaufsleiter Karl Friedrich Schroth, Würz-
urg, mit Hildegard Berta Tobler; 24.: Möbel-
dacker Friedrich Hermann Lillich mit Maria
Mlie Werte; 26.: Diplom-Volkswirt Wilhelm
Atzsner mit Ruth Anna Franziska Dombrowski;
^--Schneidermeister Wilhelm Hertel mit Ma-
N Magdalena Ulrich; 26.: Angestellter Dr. jur.
Rarl Wilhelm Hümmerich, Wiesbaden-Erben-
Uim, mit Lina Maria Speicher; 25.: Polsterer
ü^rl Theodor Köhler, Sandhaufen, mit Luise
Aorolina Rubner; 26.: Kaufmann Salli Otto
«utmann mit Babette Liese Ottensoser, Erfurt;
Tiefbautechniker Robert Peter Brom mit
ANn« Rosa Döpfner, Mannheim; 26.: Händler
Mann Franz Josef Sauer, Ziegelhausen, mit
Msabeth Katharina Jost; 26.: Maurer Ludwig
M'd, Ludwigshafen a. Rh., mit Barbara Gott-
Nck- 26.: 'Kaufmann Edwin Friedrich Karl
)-rust mit Hilda Katharina Hohnecker; 27.: Gip-
L' Peter Winkler mit Elisabeth« Gieser; 27.:
Kaufmann Herbert Walter Klipphahn mit Hed-
Ag Anna Luise Tiesmeyer; 27.- Postbetriebs-
arbeiter Karl Richard Sattel mit Alma Marga-
Ma Stier; 28.: Kaufmann Philipp I. Schmitt,
Uufingen, mit Maria Volk; 28.: Chemiker Dr.
Martin Schattner mit Elisabeth Cäcilia
verrmann, Hettenleidelheim; 28.: Bäckermeister
aulins Lämmer mit Elisabeth Wagenbach, Sie-
Vlsbach; 80.: Kraftfahrer Wilhelm Karl Grill,
«wsheim, mit Anna Krauth; 30.: Tiefbauar-
Wster Jakob Heinrich Zimmer mit Anna Bellin,
Rüesloch; 30.: Kraftfahrer Karl Etzel mit Ma-
ssa Karolina Frey; 30.: Schlosser Anton Frido-
"N Auer, Einsingen, mit Gertrud Acker.
Eheschließungen.
26. September: Finanzangestellter Artur Däm-
mert mit Emma Johanna Pförtner; 26.: Be-
triebsmeister Johannes Steinruck mit Elisabetha
Wilhelmina Herrion; 26.: Konditor Philipp Pe-
ter Karl Franzmann. Weinheim, mit Elisabeth
Karoline Filusch; 26.: Oberarzt Dr. der Medizin
Kurt Franz Karl Stroh, Siegen, mit Grete
Charlotte Brodtmann, Holzwickede; 2" . Händ-
ler Lorenz Schneider mit Rosa S!' 28.:
Autoschlosser Wilhelm Walter. Fisch . z. Gem.
Schnetzenhausen, mit Maria Melanie Wagner,
28.: Kaufmann Karl Ludwig Schmitt, Immen-
stadt, mit Anna Margarete 'Hintermaier; 28.:
Gipser Georg Alfred Brückner mit Luise Sofie
Schmitt; 28.: Färber Albert Bönning mit Jo-
hanna Katharina llhrig; 28.: Kaufmann Julius
Gustav Vogt mit Maria Elsa Hörner; 28.:
Diplom-Ingenieur Studienrat Emil Kammerer,
Bruchsal, mit Meta Elisabetha Anna Wagner,
Pforzheim; 28.: Waldarbeiter Albert Rehn mit
Erna Katharina Wilhelm; 28.: Diplom-Ingen.
Heinrich Ernst Weidtke mit Rosa Mathilde Rit-
tir, Karlsruhe; 28.: Eisenformer Karl Stephan,
Obrigheim, mit Frieda Bähr, Neunkirchen, Amt
Mosbach; 28.: Kaufmann Edgar Lamile Del-
marque, Üarochette, mit Anna Elisabethe Emilie
Thomas; 28.: Vankkaufmann Ferdinand Heinr.
Wilhelm Schnellbllcher mit Gertrud Anna Su-
sann« Vootz; 28.: Elektromeister Wilhelm Lenz
mit Luise Hilda Abendschein; 28.: Kabelmeister
Johann Peter Wacker mit Luise Engelhard geb.
Antritter; 28.: Polsterer und Dekorateur Jakob
Wilhelm Schmettert mit Erna Glüßner geb. Krö-
sus; 28.: Bahnarbeiter Karl Weixler mit Frieda
Schmidt; 28.: Schreiner Jak. Maßholder, Eschel-
bronn, mit Frieda Schuhmacher; 28.: Fuhrmann
Adam Benz mit Barbara Frieda Steigleder; 1.
Oktober: Kaufmann Herbert Gustav Ebner mit
Johanna Siegmann; 1.: Postbetriebsarbeiter H.
Heinrich Pslaumer, Mannheim, mit Franziska
Margareta Grau, Mannheim; 17. September in
Heilbronn: Prediger Karl Ludwig Fleck
mit Martha L. Maier, Bad Aibling; 24. Sept,
inIgersheim : Hotelgehilfe Ludwig Philipp
Beitel mit Maria Barbara Heck.
Geburten.
20. September: Gerhart, S. des Hauptwacht-
meisters der Landespolizei Adam Hommerich;
21.: Rosemarie Elise, T. des Polizeiwachtmei-
sters Josef Albert Mühlbach, Karlsruhe-Rüp-
purr; 21.: Helga Jngeborg, T. des Justizrats
Werner Friedrich Hennemann, Wiesloch; 22.:
Hans Günter Rudolf S. des Lehrers Hans Zeu-
ner Hilsenhain, Gemeinde Lampenhain; 23.: K.
Susann«, T. des Landwirts Georg Frauenfeld;
23. : Ingrid Frieda, T. des Postbetriebsarbsiters
Josef Edmund Emil Esser; 23.: Albrecht Alois
August Walter, S. des Kaufmanns Alois August
Anton Heizerling, Weinheim; 24.: Werner Her-
mann Ludwig, S. des Badewärters Karl Joh.
Bloching; 24.: Elisabeth, T. des Fabrikarbeiters
Frdr. Eberhard Rupp; 24.: Gertrud Johanna,
T. des Mechanikers Alois Stephanus Huckele;
24. : Karl Friedrich. S. des Buchdruckmaschinen-
meisters Hermann Wilhelm Philipp Egle; 24.:
Rosemarie Irene, T. des Schreiners Johann Ja-
kob Grams, Mückenloch, Amt Heidelberg; 24.:
Lydia Anna Elisabeth, T. des Schlossermeisters
Friedrich Saum, Plankstadt, Amt Mannheim;
24. : Willi Theobald, S. des Zahntechnikers K.
Wilhelm Bopp; 25.: Hans, S. des Bäckermeisters
Georg Eaßmann, Sandhausen, Amt Heidelberg;
25. : Marianne Elisabeth, T. des kaufmännischen
Angestellten Werner Leopold Gruber, Schwet-
zingen, Kirrlach, Amt Bruchsal; 25.: Jngeborg
Maria, T. des Truppwachtmeisters der Landes-
polizei Anton Schnitts; 25.: Heini Richard, S.
des Kraftfahrers Johann Hiefner, Eppelheim,
Amt Heidelberg; 25.: Irmgard Martha Anna,
T. des Installateurs Rudolf Willibald Schwing;
25.: Maria Anna, T. des Schreinermeisters Wil-
helm Ferdinand Schroth, Bammental, Amt Hei-
delberg; 25.: Werner Wolfgang, S. des Mu-
sikers Kurt Walter Winkler, Ziegelhausen, Amt
Heidelberg; 25.: Manfred, S. des Landwirts
Christian Philimi Jenne, Achtersheim, Amt
Sinsheim; 26.: Bruno Alfred, S. des Musikers
Otto Michael Gel-z; 26.: Dietrich Adolf Alfred,
S. des Elektroingenieurs Leonhard Friedrich
Alfred Reinhard; 26.: Hermann Otto, S. des
Schuhmachers Otto Friedrich Müller; 26.: Gisela
Ruth, T. des Bäckermeisters Friedrich Eugen
Wildi; 26.: Dietrich Adolf Martin, S. des
Hauptlehrers Dr. phill Gustav Ludwig Man-
Frz. Ernst Weber; 27.: Rosemarie, T. des Hilfs-
arbeiters Emil Herm; 27.: Hans Erich, S. des
Schlossers Friedrich Christian Hepp; 27.: Adolf
Walter, S. des Kaufmanns Adolf Theodor Senn-
laub; 27.: Hans Josef Konrad, S. des Fabrik-
arbeiters Ludwig Singer; 28.: Gerhard Adolf
S. des Zuschneiders Ignaz Emil Wey; 28.: With
Hedwig Anna, T. des Hauptlehrers Theodor
Schuh, Schatthausen, Amt Wiesloch; 28.: Konrad
Karl, S. des Schmieds Josef Gimber; 28.: Alfr.
Karl Alois, S. des Kassenboten Alfred Ketschen-
reuter; 28.: Werner Friedrich, S. des Zimmer-
manns Friedrich Beisel; 28.: Maria Josefine,
T. des Eisendrehers Anton Schmitt; 2Z.: Klaus
Josef, S. des Kaufmanns Josef Wilhelm Breyer
Wiesloch; 30.: Ingeburg Thea, T. der Nieters
Johann Fein; 30.: Hermann Gunter Eberhard,
S. des Forstmeisters Ernst Värthal, Ernsttal,
Amt Buchen.
Sterbefälle.
27. September: Hauptlehrerin i. R. S. Mer-
heller, ledig, 86 Jahre 11 Monate alt; 25.: A.
Josefa Saur geb. Grimm, 66 I.; 25.; Zigarren-
arbeiterin Thekla Kiefer, ledig, Edingen, 33 I.;
26.: Elisabeth Schröder geb. Wedel, Dossenheim,
57 I.; 25.: Jakob Rolf Reinhardt, 3 I.; 26.: Ma-
ria Hammer geb. Feret, Mannheim-Sandhofen,
56 I.; 27.: Gärtner Johannes Paul Friedrich
Teichsrt, 63 I.; 26.: Eta Karoline Wilhelmine
Berta Arens-Leverkus geb. Lsverkus, 75 I.; 27.:
Katharsna Stadel geb. Hagendorf, 62 I.; 27.:
Rektor i. R. Emil Karl Braun, 82 I.; 27.: Val.
Bohn, Wahlen, Kreis Heppenheim, 2 I.; 27.:
Oelhändler Johann Adam Schmitt, 70 I.; 28.:
Heini Richard Hiefner, Eppelheim, 2 Tage; 28.:
Marie Katharina Krall geb. Klar, 77 I.; 28.:
Stadtarbeiter i. R. Friedrich Adolf Vossert, 42
I.; 28.: Notar i. R. Dr. jur. Karl Walter Klein,
57 I.; 28.: Gutsbesitzer Edgar Oskar Konrad v.
Löwis of Menar, Schwerin i. M., 61 I.; 30.:
Maris Stegmeier geb. Ebner, Nußloch, Amt Hei-
delberg, 61 I.; 1. Oktober: Marianne Elisabeth
Gruber, Schwetzingen, Amt Mannheim, 5 Tage;
1.: Kaufmann Karl Nautz, 68 I.; 1.: Barbara
j Fenchel geb. Theis, 52 I., 1.. Privaten Sofie
gold; 26.: Margarete Emma, T. Les Schlossers Ferdinande Eisenlohr geb. Schreiber, 87 I. alt.