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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

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Nr. 261 - Nr. 270 (7. November - 18. November)
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Gamstag, drn S. Rov«nL«! 1SS8

Sette 8

boues.
Eine mächtige Halle wird erstehen, die ein
Fassungsvermögen von 60 000 Menschen ha-
ben wird.
München wird als einen der nächsten Bau-
ten ein Museum bekommen, wie es die Welt
noch nicht gesehen hat — ein Museum für
Zeitgeschichte, in dem alles zusammcnqetraaen
wird, was iraendwie mit der Entstehung der
Nationalsozialistischen Weltanschauung und
mit der deutschen Wiedergeburt zu-sammen-
hängt.
Gcklieblick wird Clinchen als Haupt-
stadt der deutschen Kunst eine neue
Oper bekam"'?«, die noch in diesem
Herbst begannen w'rd und di? die
größte Over der Welt, auch die
schönste Oper des Erdballs sein soll.
Go alaube ich. daß das Gefickt dieser Stadt
vielleicht schon nach einem Jahrzehnt io aus-
geprägt nationalsozialistisch sein wird, wie
kaum das Antlitz einer anderen Stadt sein
kann.
Dann gab der Minister einen Ueberblick
über das Geschehen am 8. und 9. November
und fübrte bei der Schilderung des Siegeszu-
ges weiter aus:
Wir haben bewusst diesem Teil der Feier
ein triumphales Gepräge gegeben. Es liegt
dem Soldaten nicht, daß bei seinem Tode ge-
trauert werde. Der sterbende Soldat will keine
Trauer bei seinem Ende. Die klingende Mu-
sik des Mnrscbes ist die schönste Musik an sei-
nem Grabe. Die Bestattung unserer Toten soll
vor sich gehen in einem Rahmen, der nicht
nur den Menschen von heute, sondern auch den
kommenden zeigt, daß das Blut dieser Gefal-
lenen wachen wird über die Reinheit und
Sauberkeit der nationalsozialistischen Welt-
anschauung und über die Größe des deutschen
Vaterlandes. Aus diesem Grunde werden die
Ehrentemepl dieser Männer den Namen
„Ewige Wache" tragen.

und neunten November die Presse herzlich
willkommen.
Er hob hervor, baß heute und morgen in
München die Tiefe und die Ehrfurcht der na-
tionalsozialistischen Seele sprechen werden.
München bedeute für das neue Deutsch-
land mehr als irgendeine andere Stadt
des Reiches, weil die Mauer» dieser
Stadt die Heimat unseres Führers ge-
worden sind, weil, ausgehend aus dieser
Stadt, die nationalsozialistische Bewe-
gung erstand, und weil Deutschlands
Wiedergeburt hier ihre Wiege sand.
So ist es begreiflich, daß der Führer hier
begann, die nationalsozialistische Kultur und
Bastkunst besonders zu pflegens Was hier in
den letzten Jahren entstand, ist echter und
wahrer Ausdruck nationalsozialistischen Kunst-
und Kulturwillens.
Das was jetzt seiner Vollendung ent-
gegengeht, ist aber nur ein Anfang
dessen, was geplant ist.
Ein B e r w a l t u n g s b a u soll noch
entstehen, dessen Ausmaße so groß sind, wie
der jetzt der Vollendung entgegengehende

Halle erblickt man 16 Pylonen, auf -
auf rotem Grund in Gold die Zeich-e
wegung Mh-eben.
Jugend marschiert auf, Hitlerjungen und
Mädel vom BdM, die in straffer Disziplin an
der nächtlichen Weih-Hunde tsÄuehmen. Die
Tribünen, die den Platz rings umgsbsn, füllen
-sich, mehr und mehr mit den Angehörigen der
Gefallenen, mit den Gästen des Führers, unter
ihnen auch die diplomatischen Vertreter des
Auslands in der Reichshauptstadt, versammeln
sich die Vertreter der Partei und der Gliede-
rungen -der Bewegung, soweit sie nicht in der
Trauerparade marschieren.
Bor der Halle zieht der Ehrensturm er
L-eib-standarte „Adolf Hitler" mit e: em Spiel-
ma.ttnsz-ug und seinem Musikzug auf.
Um 23.30 Uhr erscheint der Stellvertreter
des Führers mit dem Stabschef der SA, -dem
Rei-chsführer SS, dem Kor-Psführer des NSW,
dem R-eich'sjugendführer und dem Rei-chs-
-avbsi-tsführer, um an den Stuken vsr Halle die
Trauerparade zu erwarten. UUd nun habt eine
Totenehrung an, wie sie kein Volk in der Ge-
schichte jemals feinen Gefallenen bereitet hat,
eine Totenehrung, die in d-sm Bekenntnis zu
dem Opfer dieser Gefallenen die Bewegung
selbst und in ihr das deutsche Volk, dessen Trä-
ger und Führer die Bewegung ist, ehrt.
Die mitternächtliche Weihestunde beginnt
In der Halle flammen die Opferfeuer auf,
die zu Häupten jedes Gefallenen in der Stunde
seines Einzuges lodern -werden, die Bogenlam-
pen verlöschen und über dem weiten Platz
spielt nur von dem plötzlich a-ufkom senden

genommen werden soll. Der nEff
sichrer und Obergebietsführer Kiew
Ansprachen an dre Jugend, dn M
Uebertragung d-er Führerred-e vD
gevbräukeller lauschte. c.aM ch
Im Bürgerbräukeller l
die Träger des Blutordens zusffffff
den. Als um 20.30 Uhr der Fuh^ sff
um zu -seinen alten Kampfgefährte
chen, wurde er mit brausendem Jrw OH
Die Politischen Leiter waren i P WeÄ
-gebäu.de vereinigt, um dort d»
gung der Führerrede aus dem du »
ler 'zu hören. Iw"
Rom, 9. Nov. Die hiesigen Bla
die Einnahme von Makalle vom ss ss
und moralischen -Standpunkt aiu
Reihe mit Adua und Adigrat, da
darum gegangen sei, eine Stellung . p
erkämpfen, mit -der bittere Erinnerlich
italienischen Kolonialgeschich-te vertu
EhRMNtttMWg m vstvek'
btMöigttn -er MlM'
Berlin, 8. Nov. Der Führer Aßgss
NSK zum 9. November folgende P
erlassen:
In dem opferwilligen Kampf ^Mliss
wegung haben viele NationaM^-
schwerste körperliche Schädigungen
tragen. Ihnen für diesen Einsatz '"l ,
der Nationalsozialisten Idee M
eine Ehrenaufgabe der NSDAP-
Ich bestimme daher unter dem u-
ber 1935: .«E
1. Für die Schwerbeschädigten iff
die bei ihrer freiwilligen Pflichterfuff^ss
Kampfe um das Dritte Reich einen
den schweren, die Erwerbsfähige'
mer einschränkenden körperlichen d
vongetragen haben, wird aus iss«,
Partei alljährlich ein Betrag von eu
ben Million Reichsmark für Ehr'
stützungen zur Verfügung gestellt-
2. Die Verteilung dieses BetE g ff
je nach Schwere der KörperbeschnEHE
wie nach Lage der sozialen und ff
lichen Verhältnisse der Antragsteller^
3. Die Ausführungsbestimmung
der Reichsschatzmeister der NSDAP-
München, den 9. November IffVssHt-
gez. Adolf S"

München,dieSiadldesNaüonalsozialismus
RMsvnjjtchej Dr. Mrich und StaatsminWr Wasim beim
BrMMvjang
München, 8. Nov. In dem repräsentablen
Festsaal des Künstlerhauses, von dessen lor-
beergeschmllckter Bühne das goldene Hoheits-
zeichen der nationalsozialistischen Bewegung
leuchtete, fand am Freitagnachmittag, wie es
vor allen großen Veranstaltungen der Partei
gehalten wird, ein Presse-Empfang statt, bei
dem
MWVNWW ÄN. MiM
die überaus zählreich versammelten Vertreter
der in- und ausländischen Presse — unter
ihnen, die Hauptschriftleitcr der gesamten
NS-Presse des Reiches -—nameiis der Nätio-
nalsozialistischen Partei herzlich begrüßte.
Der 9. November, so führte er aus, ist
für uns
der Tag des heldischen Opfers,
ienes Opfers, aus dessen Blut die Saast des
Dritten Reiches aufgegangen ist. Die Schüsse
an der Feldhetrnhalle am 9. November 1933
wurden zum Weckruf für Millionen im
Reich, die den Glauben an eine bessere Zu-
kunft im Herzen trugen. Die Toten am
Odeonplatz waren die ersten Märtyrer der
national die zehn
ffssh^ff fputer das Reich eroberte. Seit vor Fgh^r-bau einschließlich- des Verwaltung
Machtergreifung haben wrr alle Jahre diesen - o
Tag in dem Nahmen gefeiert, der der Be-
deutung, der Größe der Partei im deutschen
Volke und für das deutsche Volk entspricht
In diesem Jahrs aber hat der Tag seine
ganz besondere tiefinnerliche
es ist die Feier des Sieges und der Aufer-
stehung der Toten des 9. November 1923
Wie der Marsch unserer ältesten Parteigenos-
sen vom historischen Vürgerbräuksller zur
Feldherrnhalle den Opsergang nicht nur
der nationalsozialistischen Partei, sondern
des ganzen deutschen Volkes versinnbildlichte,
so wird der Marsch unserer toten Helden van
der Feldberrnballe zum Königsplatz nun
den Sieg und die Auferstehung dieser Toten
und damit auch des aanzen deutschen Vol-
kes künden. Sie werden in den Ehrentem-
veln am Köniasvlatz als „ewige Wache" für
immer ihren Matz baben als Mabner für
das ganze deutsche Volk.
Wir wollen den Herren der Presse die
Möalichksit geben. diektz Feier der Vartei
selbst mit zu erleben. Die Feiern der natio-
nalsozialistischen Bewegung haben ja ihren
besonderen Et-arakter. ihr eiaen"s GHcht.
ihren eigenen Stil, und
d?e jetzige Feier wird die Keele der na-
tionalsozialistischen Bewegung aus-
drücken,
ebenko wie die Bauten aus Stein und Erz,
die hier in München für alle Zukunft den
Gestaltungswillen der Partei verkörpern
und zeigen, was die nationalsozialistische
Veweauna für Deutschland will.
Nach diesen, von den Versammelten mit
lebhaftem Beifall bedan^,, A'isfi'Oru.igen
des Reichspressechefs der NSDAP., hieß auch
der Leiter des Traditionsgaues München-
Oberbayern,
GtMsmimAr AdE Mgjm,
zugleich in seiner Eigenschaft als verantwort-
licher Leiter der Vexanstaltunaeu Pes achten

NaN-nlM NeMetWM '
!MM MÄMMölAkklil«» „
Nom, 8. Nov. Die klaren
auf den angeblichen Schritt des " H'-i
Konsuls in Genf durch Berliner M
Auslassungen und durch die deuWM
werden in den hiesigen Morgen!" 's
großer Aufmachung wiederqegeben H
fahren in den Berichten aus Berlin
fübrliche Erläuterung und Wü"G
So schreibt „P o p o l o di Nv 's
sei augenscheinlich, daß es sich
erster Linie um ein grobes SanktM Ht-
ver gebandelt habe, um Deutschlam^jM
ner festen neutralen Haltung ul'ffff, M!!
Die DNN.-Mitteilung brinae eine" H st
hafte Klärung über die eindentme «H«
deutsche Neutralitätshaltung.
sei wörtlick davon die Rede, daß
nicht an Sanktionen eilnehmen rve .Hsi
Auch die norditalieni sshff fff
binat ausführlich und auaeniaM ffss
menti des DRV. zu den in der ff- »
presse erschienenen Falschmslduuss^M
ein? Aenderung der Haltuna ff.ff.ff «F,
in der Sanktionsfrage. Der ofst'ff ftst-ff
d'Jtalia stellt hierzu anerkennen. ff
amtliche Mitteilung sei eine k'ss.Hcss'
gung der Neutralität und der -ff .
gung Deutschlands an den Sankt'' - , M
Eorriere della Sera bss^sekss
sich das deutsche Verbot van M''-.
gen an die beiden streitenden M'ff iss
tisch nicht aeqen Italien richte ff «"
von Deutschland niemals die
Waffen begeht. !
Stampa spricht von einerssff'. h tff
ten Dusche für die Sanktionisten '
hervor, daß die Erklärung Deutsffmztff
iene Linie der vollkommenen
stellen sei, welche die Berlin^.,E
aeqenüber dem italienisth-abesiMss § ff,
seit der seinerzeit in Rom abM
klärung des Verbots der Waffel
an den Reaus bef-ckgt habe.
JeuIWr SckrM 'n
Berlin, 8. Nov. Die -deutsche GVff zM
in Brüssel ist beauftragt worden, Hs.
des Lüttichor Ausbürgerung^»
ttom 24. Okto-ber bei der belgische '
Vovstellmligen zu erhüben.

Einzug durch das Siegrstor
München, 9. Nov. Unter Trommelwirbel hat
die Spitze des Zuges, der die 16 Toten zur
Feldherrnhalle überführt, das Siegestor er-
reicht. Es liegt eine tiefe Symbolik' darin,
daß die Männer, die im Kugelregen der Reak-
tion vor 12 Jahren znsannnenbracheu, nun
doch -als Sieger durch das Siegestor m die
Stadt München -einziehen, emzieh-en, wie nie
Fürsten in diese Stadt einzogen. Und nun wird
-das Wort wahr, das der Führer auf d-a-s
Mahnmal in der Feldherrnhalle setzte:
„Und Ihr HM doch gesiegt!'
Dumpf dröhnen -die Trommeln unter den
B-og-en des Tores, und dann tritt aus dem Bo-
gen heraus die Spitze des Zuges, voran Grup-
penführer Helfer. Hinter ihm, -breit und tief
gestaffelt, d-unlelrot leuchtend im Fackelschein,
der. die ganze breite Ludwigstvaße bis hinauf
zur Feldherrnhalle erfüllt, die Standarten, die
StaNd-arten der Bsw-eg-ung, die so manchen
Namen eines Toten tragen. Hinter den Stand-
arten die Blutfahne, und nun kommen, von
j-e sechs Pferden gezogen, je acht auf einer
Straßenseite, die Lafetten heran Mit Haken-
kreuz sahnen verhangen stehen -auf chmen die
Särge der 16 ersten Blutzeugen der '">t''"al-
so-zialdstischen Bewegung.
Langsam und feierlich geht der Zug die
Straße weiter hinauf zur Feldherrnhalle. Hin-
ter den Lafetten quillt ein breiter, fast unüber-
sehbarer roter Strom durch das Siegestor: die
Fahnen der Bewegung, die aus allen Teilen
Deutschlands hier zusammemluteten, um den
Männern, die für die erste Fahne sielen, das
Geleit zu geben. Und auch hier wieder eine
tiefe Symbolik: Aus der einen blutge-
tränkten Fahne wurde dieser un-
endliche rote Strom!
Hinter den Fahnen schreitet das Führer-
korps der Bewegung, 3000 Männer aus allen
Formationen.
Die Mitternacht ist herangekommen. Die
Spitze des Zuges hat -die Feldherrnhalle er-
reicht.
München, 9. Nov. Schweigend h-arren hin-
ter den Mauern der SA und SS, die den Ab-
fperrdienst versieht, Zshntausende und aber
Zshntausende des Augenblicks, da der Zug der
toten Kämpfer vorübevschreiten wird. Was in
den Gesichtern steht, ist nicht m-üßige Neugier,
die -ein Schauspiel erwartet, es ist der Ausdruck
d-es gleichen kämpferischen Willens, der die
Helden des 9. November 1933 beseelte! Es l-st
das Wissen um die Pflicht unauslöschlichen
Dankes, den ein durch das Opfer der Gefalle-
nen in letzter Minute vom Abgrund z-urück-
Her-iss-enes Volk dieser Selbstaufopferung um
Deutschland willen schuldet.
Am Odeonplatz spiegelt sich das -gleißende
Licht der Bogenlampen matt in dem Düster
roten Stoffgvunb, der -die Sockel o-er Gebäude
ringsum meterhoch verkleidet. Es mischt sich
mit dem Widerschein d-er Opferflammen, die
aus den hochragenden, rot umkleideten Pylo-
nen zum nächtlichen Himmel lodern. Die
Stätte des Opfers von 1923 krönt sieghaft das
Symbol der Bewog-ung, das silberne Haken-
kreuz, dos sich leuchtend non dem dunkeln
Grund des -Runentnches über den silbernen
Runen des Sieges abhsbt. Op-ferflammen krö-
nen auch die letzten Pylonen, die am Ende des
Marschweges jenes Opf-erz-ugs von 1923 die
Namen Horst Wessel und Hsrb-ert Novkus tra-
gen. Am Mahnmal hält SS die Ehrenwache,
rn Gesicht und Haltung lebendige Ber -pe-
rung -des Willens zum Sieg, des Wissens um
den Endsieg. Im Hintergrund der Feldherrn-
-halle erblickt man 16 Pylonen, auf denen sich
auf rotem Grund in Gold die Zeichen d-er Be-

Nachtw-ind zu lod-eruder Glut entfacht, der Wi-
derschein der Opferfene-r. Und fast in der glei-
chen Sekunde flammen die Fackeln -auf, deren
Träger die Straße der Trauerparade zu bei-
den Seiten säumen, durch die nun der Zug der
Toten seinen Weg zur Stätte ihres Opfers
nimmt.
LandÄnecht-stro-mmsln künden mit dumpfem
Wirbel das Herammhen des Zuges. Dann
klingt Trcmermusich auf, während die Zehn-
tausend« in -ehrfürchtigem Schweigen verhar-
ren. Und gleichsam den Toten zum letzten
Gruße entgegenwshen die Fahnen, wie von
Geisterhänden lmvegt, in dieser Mitternachts-
stunde im Winde. Das ganze Geschehen dieser
Stunde ist wie eine Symphonie heldischen Ein-
zugs in Walhall.
Letzter Wirbel d-er Trommeln. Tann erklingt
der Präsendisrmarfch, während sechs l Kämp-
fer jeden d-er Särge aufnehmen und in die
Halle tragen. Der Zug der -alten Kämpfer
nimmt Aufstellung vor der Halle, dann erschei-
nen die 10 000 Fahnen der Bewegung, wäh-
rend das Howst-Wchssl-Lied getragen über den
Platz schwebt.
Kurze Kommandos. Die Fahnen gehen hoch.
Ihre Träger nehmen Front zur Straßen-
mitte, und nun erlebt -diese Weihestunde ihren
Höhepunkt:
Ner Führer kommt
Im gleißenden Licht der Scheinwerfer fährt
der Führer durch das Siegestor und dann
durch die Front der Kolonnen, durch die Fah-
nengasse zum Odeonsplatz, lieber -dem roten
Teppich, über den man soeben die toten Ka-

Die Weihestunde an der Feldherrnhalle
meraden trug, schreitet er zur Feldherrnhalle MpttKM ,,,,
hinüber. Vor jedem Sarg verweilt der Fuh- ihlss
rer einen Augenblick mit dem Deutschen Gruß. Ü München, 9. Nov. Im
So hält er letzte Zwiesprache mit denen, -die Heller versammelten sich-am
ihr Leben für die Idee und damit für Deutsch- Jungvolk und der BdM. als PR j »L
land gaben. Das Lied vom guten Kameraden Jugend, die am Samstag in die ffssjvgss
erklingt. Kein Laut unterbricht -die weihevolle nv-i-tu.« r»n Der AeHsM«"
Stille. Kein Laut, als -der Führer die Halle
verläßt. Noch einmal ein Augenblick von un-
erhörter Eindruckskraft, als die Front der
Halle in gleißendem Licht gewaltiger Schein-
werfer -aufleuchtet und in diesem gleißenden
Schein -die Ehrenwache der HI. an den Sär-
gen aufzieht. An der Stätte des Opfers, aus
dein die Saat der deutschen Freiheit entsproß,
ruhen die toten Helden noch einmal aus auf
ihrem letzten Weg, der sie als ewige Wache
für Deutschland in feierlichem Siog-eszug am
Jahrestag ihrer Hingabe einholen wird zur
höchsten Ehrung, die das neue Reich seinen
ersten Blutzeugen zu geben hat. Noch einmal
ziehen, nachdem der Führer und sein Stell-
vertreter -mit -der Führer-gruppe den Platz
verlassen haben, die Mitkämpfer von -damals,
die Fahnen der Bewegung, die gesamte Füh-
rerschaft der Partei und ihrer Gliederungen
und die Politischen Leiter in feierlichem Zuge
an der Halle vorüber, noch einmal zu grüßen,
was sterblich an den Helden war. Dann wird
das deutsche Volk seine Toten grüßen, die star-
ben, damit Deutschland löbe. Sie alle aber
nehmen als letzten Blick von der Stätte einer
Totenehrung, wie sie gewaltiger und erschüt-
ternder noch nicht erlebt wurde, die Worte
mit, die sich im Schein der Opferflamme-n und
der Fackeln widerspiegeln:
„Und Ihr HM doch gesiegt!"
 
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