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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

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Nr. 271 - Nr. 280 (19. November - 30. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43256#0521
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Heidelberger volkSblatt* — GamStag, de« M. -iovemler

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eindrucksvollstes die „Hinterhäuser" mit ihrer
dumpfen trostlosen Stimmung ist. Concha
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: 7^

IderembeE

längert sich die Frist bis zum 31. Mai
19 3 7, wenn die Kleinwohnungen bis zum
31. Dezember 1936 im Rohbau vollendet
werden.
Eine weitere Verlängerung der Steuer-
befreiungsvorschriften für Kleinwohnungen
wird künftig unter keinen Umstän-
den erfolgen. Kleinwohnungen, die nach
dem 31. März (oder 31. Mai) 1937 bezugs-
fertig werden, geniesten also keine Steuer-
befreiung mehr. Alle Volksgenossen, die
den Bau von Kleinwohnungen beabsichtigen,
werden darauf nachdrücklich hingewiefen.
Für neu errichtete Eigenheime be-
darf es einer Fristverlängerung nicht. Eigen-
heime geniesten bereits nach der gegenwär-
tigen Rechtslage die vorgesehenen Steuerbe-
freiungen, wenn sie bis zum 31. März 1939
(gegebenenfalls bis zum 31. Mai 1939) be-
zogen werden.

Das WmterhjWmttist der verkörmttt Geöankr unseres
Smmillens: Der 1. Dezember Met uns bereit, zur SvenLe am Zage des
deuWen Edelsteins.

X NS-Volkswohlsahrt — Ortsgruppe Berg-
heim. Die Lebensmittelausgabe findet am
Montag, vormittags von 9—12 Uhr und des
Nachmittags von 2.30 Uhr bis 6 Uhr, statt.
X „Mark Twain and Heidelberg". Die Pres-
sestelle der Universität teilt mit: Am Mitt-
woch, 4. Dezember, 20.30 Uhr pünktlich, fin-
det im Hörfaal 6 der Neuen Universität ein
öffentlicher Vortrag in englischer Sprache von
Dr. V. Royce West über „Mark Twain and
Heidelberg" statt. Eintritt frei.

Das Neichsfinanzministerium teilt mit:
Neu errichtete Kleinwohnungen sind nach der
bisherigen Reichtslage nur dann von Steu-
ern befreit, wenn sie bis zum 31. März 1936
oder — unter gewissen Voraussetzungen —
dis zum 31. Mai 1936 bezugsfertig werden.
Von den verschiedensten Seiten ist unter
Hinweis auf den großen Bedarf an Klein-
wohnungen beantragt worden, die Steuer-
befreiung auch für solche Kleinwohnungen
zu gewähren, die nach dem 31. März (oder
31. Mai 1936) bezugsfertig werden. Es
kann damit gerechnet werden, dast dem An-
trag stattgegeben wird. Die gesetzlichen
Vorschriften werden voraussichtlich in der
Weise geändert werden,
das; die Steuerbefreiung auch für solche
Kleinwohnungen gilt, die bis zum 31.
März 1937 bezugsfertig werden.
Entsprechend der bisherigen Regelung ver-

MinwchmiWn steuerfrei
wenn sie bis 31. März 1937 vezugsfrei werden

Wir Helsen mit und spenden,
jum Wintersnot zu enden.
Das Edelstein-Abzeichen schmückt uns am
morgigen Tag, anläßlich der zweiten
Reichsstraßensammlung des WHM

Dir neuen ReichszusOWe für i
Wshnungsteilungen
Durch Runderlaß d. Reichsarbeitsministers
an die Landesregierungen vom 11. Novem-
ber 1935 werden neue Neichsmitkel
im Betrage von zunächst 7,2 M i ll.
Reichsmark für Zuschüsse zu Wohnungstei-
lungen zur Verfügung gestellt; außerdem ge-
langen die aus den früheren Mitteln noch
vorhandenen Reste zur Verteilung.
Antrag und Verfahren ist wie früher ge-
regelt. Der Zuschuß beträgt die Hälfte der
Gesamtkosten, höchstens jedoch tau-
send Reichsmark für jede neu geschaf-
fene Wohnung. Die Anträge, für die Form-
blätter ausgegeben werden, sind an die Ge-
meinden oder die sonstigen örtlich bestimm-
ten Stellen zu richten. Kostenanschläge sind
beizufügen.
Die Arbeiten müssen sofort oder in-
nerhalb einer kurzen Frist begonnen und
spätestens bis zum 31. März 1936 beendigt
werden. Die Auszahlung des Reichszuschus-
ses erfolgt nach Beendigung der Arbeiten
und Prüfung der Kostenrechnungen. Die
Arbeiten dürfen nur von Gewerbetreiben-
den, die in der Handwerksrolle oder im
Handelsregister eingetragen sind, ausgeführt
werden.

Heidelberg, den 30. November 1935.
-
MWms!
^Anterhilsswerk erwartet unser Opfer
i^ner zweiten Reichsstratzenjammlung'.

Der Adventskranz
Wenn der Advent heranrllckt, dann besorgt der Hausvater oder die Hausfrau den Ad-
ventskranz. Am ersten Sonntag wird die erste Kerze des Adtventskranzes angezlln-
det. Ihr Licht erinnert schon an den Schein der Weihnachtskerzen am geschmückten
Weihnachtsbaum! Es ist ein Licht, das uns sagen will, daß das Licht der Welt bald
geboren werden wird. In die Dämmerung des trüben Tages und in den frühen Abend
strahlt es zukunftsfroh hinein und zaubert Vorfreude in die Herzen. Wie gebannt
von diesem Licht des Ädventskranzes hängen Kinderaugen an dem Gezweig, Kinder-
augen, in denen schon zuviel weihnachtliche Hoffnung sich spiegelt.

Die thronende Maria mit dem Kinde
Das Deutsche Museum in Berlin stellt für den
Monat Dezember diese thronende Maria mit
dem Kinde von einem Brüsseler Meister ans
dem 16. Jahrhundert als Kunstwerk des Mo-
nats aus. Durch eine erlesene Bemalung wird
der intime Reiz sinnenden Wuttevglücks an
dem kleinen Schnitzwerk noch besonders erhöht.
(Scherl-BMevdienst-M.)

Eggers-Ruf zeigt Sinn für Farbe und
Sicherheit in dem Oelgemälde „Lilienstudie",
ihr feines Rokokostilleben verliert allerdings
durch ein Zuviel an Farbe. Theodor Wald-
raff ist mit mehreren Gemälden vertreten,
die feine Vorliebe für verträumte, sonnige
Winkel und Gassen verraten. Melitta Klo-
ster m a n n hat sich neben kleineren erstmals
an einen: gut gelungenen großen Oelbild (Kak-
teen) versucht. Karl Oechslers „Hecken-
rosen" erinnern an die Romantiker, seinen
Feldgrauen fehlt die rauhe Wirklichkeit der
mit dem Boden verwachsenen und verkrampf-
ten Krieger. Willi Mergenthaler (Zie-
gelhausen) hat eine Vorliebe für Tiergruppen,
deren lebensvolle Wirklichkeit etwas absticht von
den fühlen, verschwommenen Landschaften.
Oskar Schepp erreicht mit seinen beiden Pa-
stellen (Wieblingen und Nsue Schloßstraße)
nicht mehr die Ruhe und Klarheit seiner frühe-
ren Motive vom Katzenbuckel. Walter Böckh
liebt besinnliche; Motive. Bilder wie „Der alte
Bot" und „Der alte Oehler" verraten liebe-
volles Versenken in das Abgeklärte und Fried-
liche eines alternden Gesichtes; sein „Mädchen
mit Anemone" P an seiner beseelten Löbens-
frische sehr wirkungsvoll. Latte Böckh - Vet-
ter kommt mit der lesenden Frau nicht an
diese ausdrucksvolle Göstaltungskraft, wertvol-
ler sind ihre feinen Zeichnungen, vor allem die
zu ,Moethe bei Jungfer Delph". Ursula Benz
, P >W.HNW8vM ivornefhmen SchrWeM^

vertreten und Karl Senger hat beschauliche
Aquarelle und originelle Linolschnitte ausge-
stellt, die in ihrer Steigerung des Grotesken
wieder feine gewohnte Künstlerschaft verraten.
Igor von Jakimow, der Bildhauer und
Maler, hat eine sehr lebendige Krippe mit Hir-
ten und Königen geschaffen Neben vielen klei-
nen Plastiken gefällt vor allem ein Mädchen-
kopf. Seine Bilder „Die Wäsche" und „Stein-
bruch" lassen die Freude des Malers an dem
Menschen in der Bewegung erkennen. Inter-
essant ist die Gegenüberstellung dieses „Stein-
bruches" zu dem von Dinkel. Als Vertreter
der Bildhauerkunst sind noch zu nennen Hans
Fries mit seinem markanten Fischer Usberle,
Adolf Kasch au und Wilhelm Rahtz mit
trefflichen Köpfen und Büsten.
Beim Durchgang zum nächsten Raum hängt
das kleine köstliche BW „Schönes Lied" von
Rudolf F-inzer, eine farbenfrohe Sympho-
nie echter Bagabundenfrsüde. Andreas M e i-
ers schöne Bilderbogen von Heidelberg und
zu Märchen erwecken immer wieder die Fronde
des Böschauers durch die kindevfvohe Auffas-
sung und reizvolle Ausführung. Die Land-
schaften von Else Winkler-Dentz gefallen
> durch das WeiM verträumte Kolorit, ßöhr fein

spiel, wie dieser Künstler mit dem meist sehr
schwierigen Motiv ringt, um es bis ins Letzte
zu gestalten. Der Begriff Steinbruch könnte
kaum noch besser dargestellt werden, als Mit
diesen in der Sonne glühenden Steinwänden,
Bahngleisen und Werkhütten. Von Hermann
Giegert gefällt besonders die Tessiner
Landschaft, die stark an Hofer erinnert und
van seinen Aquarellen die Brücke in Eßlingen.
Eine Ueberraschung bietet das charakteristische,
scharf gesehene und durchgearbeitete Porträt
von Willy Bogt. Carl Diefenthäler
ist wieder mit einer Hinterglasmalerei (Fin-
gerhut) vertreten, die besonders in ihrer Farb-
wirkung prächtig ist. Richard Edler hat ein
hübsches Aquarell vom Klingentor ausgestellt
und ein Oelbild „Schnitter", das Hn von einer
nouen Art zeigt. Liebevoll ausgeführte heimat-
liche Motive bringen Karl Schuhmacher
(Mosbach) aus dem Odenwald, und Pius
Lipp (Haßmersheim), dessen Oölbild „Buch-
holz bei Freiburg" allerdings etwas zu lieb-
lich anmutet. Hans Hermann Wilg hat mit
seinem Blumenpilleben (Tulpen im Glas) nach
Komposition und Farbe wohl eines der besten
Bilder dieser Art in der Ausstellung, während
sein Stimmungsbild (Abend am Neckar) mit
der Segöljoüe im Vordergrund der feinen Sil-
houette der Stadt nicht ganz gerecht wird.
Marianne Lesser-Knapp hat verschiedene.
Bild«? LrpOkl auch DwWra auWstMH,. derM

Bedeutung auch der 2. Reichsstra-
M w braucht wohl nicht mehr viel
ftr, dab Ebensowenig über die Tat-
borgen Handwerker und Beamte
P tatkräftig dem Winterhilfswerk
U dachte leihen. Es sei nur nochmals
Aufruf „Handwerker und
Dienste des Winterhilfswerks"
heutigen Zeitung hingewiesen.
immer ein Meister, ein Ve-
Aestp Geselle oder Lehrling zusammen,
ü findet am Sonntag nachmittag
Pro»' Meßplatz beginnend, ein
^pUandamarsch fämtlicker Nnnunaen
. r»k«.??chschaften der Beamten in Be-
M E"eidung bezw. Dicnstuniform
d?* Marsch bewegt sich vom Meßplatz
Bergheimer-Straße, Hauptstraße
"^ersitätsplatz, woselbst die
Khfi^, Kundgebung
Als Sprecher treten auf der
«'Hru - "ksmeister Pg. Apfel sowie
ft. F^beauftraate für das WHW 1935/36
styrtzg '"vier. Außerdem finden Eefangs-
statt ""rch Handwerker und Beam-

MrmMM brr SNA.
r iag, den 2. Dezember, wird im
^la?I derr Gemeinschaftsküche, Untere
, Tz-st sfra ß e, eine Wärmestube eröffnet.
N^ftdamit den bedürftigen Volksgenossen,
w sche ekinen geheizten Wohnraum be-
HiLor» Senheit geboten, sich täglich hier
Znr Unterhaltung stehen Spiele
sonstige Gesellschaftsspiele be-
Tageszeitungen, die der NSV von
7», n stwcherej zur Verfügung gestellt wer-
°uf. Weiter dient zur Unterhaltung
ft tzoif-"dparat. Die von der NSV. betreu-
JENossen können gegen einen beson-
"vih-^^is von der Städt. Bibliothek ko-
, Dst As?cher leihen.
°shr ^rrnestube P täglich von nachmittags
abends 9 Uhr geöffnet.

Haben die Heid Merger Künstler in
ft stft^ungsräumen des Kunstvereins über
üen im vergangenen Jahr eine Schau
. in ihrer Reichhaltigkeit und Visl-
. Tos E ain erfreuliches Bild gibt. Nicht
stnd gleich stark, nicht überall wird
4 en ErfoP an der Vervollkommnung
e aber verhältnismäßig 'ist doch sehr
Mesft^Miches und Beachtenswertes aus-
^ir glauben nicht, daß unsere
denen der großen Nachbarstäbte
i^Nmüssen. Allerdings haben auch die
ft, dkkst - ihnen vielleicht den einzigen Feh-
!^sich Heidelberger sind und zu wenig
dg?E^n machen und wir wissen ja leider,
mht^ nremde immer mehr wirkt und an-
in Heidelberg.
gleich im ersten Raum Karl
AriL^P' der mit seinen großen, schmissig
Zeichnungen das Auge fesselt. Seine
Motive zeigen den künstlerischen
Charakteristische einer Stimmung,
ftkM, ^fke ftn Regen" unid das Schiff am
^Astken ihn als Meister eleganter und
kftM^hiiger Zeichenkunst. Sein Oelbild
K ,s;? Süden" im Nebenmann beweist,
auch als Meister der Farbe weiter
Nöben ihm vevdient Alex Din-
L hervorragender Stelle genannt zu
ZAse beiden Gemälde vor den Dos-
früchen. such wieder ein Wik-.

' ,7 -
hrricken

'MOB
ft '
 
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