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Heidelberger Volksblatt (70) — 1935 (Nr. 229-204)

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Nr. 291 - Nr. 300 (13. Dezember - 24. Dezember)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43256#0672
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offenbar dem sehr verständlichen Bedürf-
nis, erstens die politischen Chancen der Pa-
riser Vorschläge nicht zu verderben, zwei-
tens eine Festlegung auf Einzelheiten zu
studieren. Diese Erklärung und ähnliche
Aeutzerungen der italienischen Presse ent-
sprangen offenbar dem sehr verständlichen
Bedürfnis, erstens dis politischen Chancen
der Pariser Vorschläge nicht zu verderben,
zweitens eine Festlegung auf Einzelheiten
zu vermeiden und drittens Zeit zu gewin-
nen, um dis weitere Entwicklung der Dinge
in Genf, London und Paris klarer zu über-
sehen. In deutlichem Widerspruch zu dieser
Zurückhaltung war am Sonntag morgen,
in der Zeitung „La Voce d'Jtalia", der
Sonntagsausgäbe des offiziösen „Eiornale
d'Jtalia", aus der Feder Virginio Caydas,
der mit Recht als der publizistische Anwalt
und Dolmetscher der Regierung gilt, ein
Leitartikel zu lesen, der zum mindesten
überraschen must. Er beginnt mit der Fest-
stellung, daß die Pariser Vorschläge auch
nicht annäherungsweise den po-
litischen, militärischen und wirtschaftlichen
Gesichtspunkten der faschistischen Regierung
entspreche und kritisiert dann die Einzelhei-
ten der Pariser Vorschläge in einer Art, datz
nicht sehr viel davon übrig bleibt: Die Ge-
bietsteile, die endgültig an Italien über-
gehen sollen, seien zu klein; die Abtretung
des Hafens von Assab und des dazu gehöri-
gen Korridors komme nicht in Frage; und
endlich seien auch die Gebiete, die unter
Kontrolle des Völkerbundes auf abessini-
schem Boden der wirtschaftlichen Durchdrin-
gung und Besiedlung durch Italien erschlos-
sen werden sollen, zu klein und zudem un-
ter ein unannehmbares politisches Regime
gestellt.
Kündigt sich mit diesem Artikel eine
Wendung der italienischen Tak-
tik an? Es wird gut sein, voreilige Fest-
stellungen zu vermeiden. Theoretisch wären
drei Deutungsmöglichkeiten offen: 1. Die
italienische Negierung mobilisiert die öffent-
liche Meinung des Landes, um ihre Ver-
handlungsposition zu stärken und gegebe-
nenfalls die „Opfer" recht grotz erscheinen
zu lassen, die man ihr zumutet. 2. Die ita-
lienische Regierung schätzt den Chancenge-
winn, den sie durch die Pariser Vorschläge
erhalten hat, so hoch ein, datz sie glaubt, ihn
noch sehr viel stärker ausnützen zu können.
3. Die italienische Negoierung ist schon jetzt
überzeugt, datz die Pariser Vorschläge in
Genf unter den Tisch fallen und möchte des-
balb auch ihrerseits davon abrücken, um eine
möglicherweise günstigere Zukunft nicht zu
belasten. Die beiden ersten Möglichkeiten
würden sich ziemlich eng berühren; die dritte
würde eine neue Situation schaffen. Vor
der für Mittwoch einberuienenen Sitzung
des Erosten Rates des Faschismus wird
man kaum darüber Klarheit gewinnen
können. Sicher ist nur, datz die Pariser
Vorschläge, wie immer auch ihr Schicksal sei,
die politische Stellung Italiens im Ganzen
erleichtert haben.

„Heidelberger VolkSblatt" — Mittwoch, den 18. Dezember 1S8S

Das Wesen der fachmännischen Kritik

MWminWr Zr. Goebbels nuf der Kritiker-Tagung in Berlin

In Berlin fand auf Veranlassung der
Rei-chsknlturkammer eine Tagung der in der
-deutschen Presse tätigen Kritiker statt, an
der die Präsidenten -der Rei-chsmu-sikkarnm-er,
der Reichsth-eaterkammer und der R-eichsfilm-
kammer, Reich-Ikultuvwalter Hinkel und weitere
führende Persönlichkeiten teilnahmen. Die
Teilnehmer der Tagung wurden von
MWminWr Nr. Gsebbrls
in feinem Ministerium -empfangen.
Der Miuiestr betonte — nach dem Bericht
des „Deutschen Nachrichtenbüros" — eingangs,
daß er es bisher mit voller Absicht vermieden
habe, vor den Kritikern der deutschen Presse
grundsätzliche Ausführungen zu machen. Er
habe -einerseits nicht voreilig in die Entwick-
lung eingresien und andererseits auch vermei-
den wollen, daß sich die Kritiker etwa auf amt-
liche Richtlinien in irgendeiner Weise festlegten.
Nunmehr, fast drei Jähre nach der Machtüber-
nahme, erscheine es angezeigt, die grund-
sätzliche Auffassung, die der National-
sozialismus über die fachmännische Kritik habe,
einer gewissen Klärung ent-gegenzusühren.
Diese fachmännische Kritik habe im wesent-
lichen die Aufgabe, das Gute und das Minder-
wertige voneinander zu scheiden und es mit-
einander in Vergleich zu setzen. Indessen sei
der Beruf des Kritikers in erster Linie eine
Sache der Berufung; der Kritiker dürfe sich
also nicht in seinem Beruf an sich erschöpfen,
er werde immer dann auf eine große Gefolg-
schaft rechnen können, wenn er es verstehe, den
In st i n k t de r Z e i t klar herauszustellen.
Obwohl der Kritiker an der Formung des
künstlerischen Werkes in keiner Weise beteiligt
sei, müsse -er doch andererseits so viel künstleri-
sches Verständnis und so viel Einfühlungsver-
mögen mi-tbringen, daß er -gerecht zu beurteilen
vermöge. Gewiß solle die Kritik hart sein, den
Dilettantismus abwsh-ren und Rang- und
Wertnnt-erschiede machen. Aber auf der anderen
Seite müsse sie sich in Erfüllung ihrer großen
Aufgabe auch davor hüten, alles das, was
sie nicht als höchstwertig empfindet, von
vornherein -abzulehnen und abzu-
töten.
Die Kritik sei ja nie unfehlbar gewesen
und werde es auch nie sein. Sie sei es auch
heute nicht. Denn jeder Mensch sei eben der
Träger einer bestimmten, eigenen Geschmacks-
richtung. Der Minister stellte hier verschieden-
artige Kritiken gleichartiger Blätter Über ein
und dieselbe künstlerische Darbietung einander
gegenüber.

Es sei, s-o fuhr der Minister fort, ein ver-
hängnisvoller Fehler der kritischen Betätigung,
den Eindruck zu erwecken, als wäre das einmal
gefällte Urteil endgültig und unantastbar. Die
Kritik solle vielmehr den Leser zu eigenem
Nachdenkenanregen und ihn veranlas-
sen, sich- an Ort und Stelle selbst ein Urteil zu
bilden.
„Wir haben in der Geschichte Beweis genug
dafür, daß sich die Kritik in den fundamental-
sten Fragen über Wert und Unwert eines
Künstlers -geirrt hat, und den gleichen Jrr-
tumsmöglichkeiten ist auch die zeitgenössische
Krit-ik-erschaft unterworfen. Es gilt darum, ab-
zurücken von dem Hochmut und der Unfehlbar-
keit, der schon manchem wahren Künstler das
Leben und Schaffen verleidet hat. Der Kritiker,
der ja immer nur ein persönliches Urteil «b-
g-üben kann, muß seine Ausstellung mit einem
Maß von Reserve und Vornehmheit
vortragen.
Diese Verantwortung liegt in seinem
Recht zur Kritik eingeschloffen."
Andererseits sei es durchaus unangebracht,
von den Kritikern zu verlangen, -daß sie es doch
selbst „besser machen" sollten. „Es ist
nicht an dem", so betonte Dr. Goebbels, „daß
ein wirklich schöpferischer Kritiker zugleich auch
ein genialer schöpferischer Künstler sein müsse.
Es gibt im Gegenteil Menschen, die auf dem
speziellen Gebiet der Auswertung eine ganz
außerordentliche Begabung besitzen, daß man
sich manchmal fragt, ob nun das Kunstwerk
wertvoller sei oder die Kritik. Diese Menschen
Haben eine Witterung für das Künstlerische,
aber es ist die Frage, ab sie auch die Kraft be-
sitzen, die künstlerische Form zu gestalten. Im
übrigen ist es eine selbstvevständ-liche Voraus-
setzung, daß sich der Kritiker auf sein Fach ver-
steht. Es darf nicht dahin kommen, daß der
Laie zum Kritiker erhoben wird, wie sich zum
Beispiel niemand anmaßen sollte, eine Oper
zu kritisieren, wenn er nicht selbst die Partitur
lösen kann und sie gelesen hat. Kritik erfordert
also em unerhörtes Vertiefen in die Probleme
der Kimstaestaltung."
Weitere Ausführungen des Ministers galten
dem Maß und Maßstab des Urteils. „Der Kri-
tiker soll
ein gereiftes und gerechtes, vornehmes
und sachliches Urteil
abgeben, ein Urteil, das den Mut nicht raubt
und Ehrfurcht vor der Leistung zeigt, das nicht
absch-Iießt, sondern anregt. In seiner inneren
Einstellung muß er dem praktischen Arzt glei-
chen, der zu eingebildeten und wirklichen Kran-

Nr. 29b
ken geführt wird und v-sssen Haupttugerid dar
besteht, sich niemals eine Ungeduld
zu lassen. Er soll sich peinlich davor d
momentanen Stimmungen zu unterlegen, i
er doch sein Urteil nicht für sich, Madera tzg
die 'Oefientlichkeit. Darüber hinaus av
der Kritiker bei aller Schärfe des Urteils
auch nicht außer Betracht lassen: Das s
ehrliche und anständige W o l
So wie die Nation neben der hervorrag
Leistung auch das gute Wollen als rkwas g
entbehrliches empfindet, so muß auch dE
dieses gute Wollen in den Kreis ihrer -o
nungen mit h-ineinbeziehen. Sie soll da „
Nachsicht üben, wo es den Uwsta
entspricht." E
Der Minister erwähnte in diesem
menhang, daß sich letzten Endes
selbst im primitivsten Dilletantismus der M
levis-che Wille des Volkes äußere, und oafl n
mancher Künstler von Nut und Rang es
-durch die Schmiere gegangen sei. .Z-
dort nicht entdeckt worden — er wäre ,
leiecht nie in ein Staatstheater ;
Biele haben sich erst Schritt für Schritt aus
Stufenleiter des künstlerischen Erfolges e>ua
gearbeitet und nie wären sie an die
kommen, hätte es nicht die unterste Stufe
b-en. Deshalb darf man das Unten nW
halb verdammen, weil es ein Oben 9^'"^
leicht kann man mit allzu herbem Urteil
von denen, die heute noch in den ^oaw
stehen, eine Barriere vorlegen, die idsU >
ganzes Leben verbaut." Es gehe schon dezv"
nicht an, überall die gleich harten MW
anzulegen. weil d-i-e Künstler gar nicht da! '
um alle Werke der Kunst mit guten und vo
Kräften zu besetzen. Und es sei schon «w
wert, wenn viele Menschen überhaupt erst e
mal zu Liebhabern beispielsweise des .
würden und aus ihrer Mitte dann dieser l
jener zu höheren Ansprüchen komme.
Nachdem der Minister dann betont ha '
daß er mit aller Schärfe in vielem einsckM
werde, wo sich eine
Verquickung von Geschäft und Kritik
-bemerkbar mache, umriß er zum Schluß paW
Aufgaben der deutschen Kritiker: „Eine -grov
und auch schwere Aufgabe hat der Kritiker s
erfüllen: Er Hot mit richtiger Witterung u
ohne daber den Dilletantismus zu sW"
den Werdenden den Weg fre:
machen. Wo immer er Großes uustpu '
muß er als warmherziger Freund und For«
rer auf den Plan treten, als Wegweiser u
Wegbereiter des kommenden Genies." . §
„Möge aus dieser Tagung", so schätz
Minister, „ein inneres VertrouensverhaUn
zwischen den schöpferischen Künstlern und "
tike-rn erwachsen, so daß beide sich verantwm'
li-ch fühlen für eine neue Blüte einer rckM
großen deutschen Kunst."

Vereidigung des alllatholischen Bischofs

Nemre vM Amr Kandidatur
zuMgeMAi
Prag, 18. Dez. Am Dienstag abend ist der
Universitätsprofessor Nemec von seiner Kandi-
datur zurückqetreten. Dadurch erscheint die
Wahl Dr. Ven-eschs zum tschechoslowakischen
Staatspräsidenten 'm der Nationalversamm-
lung am 18. Dezember gesichert. Bisher ist
k-e-in anderer Kandidat ausgestellt worden.
Dazu wird von unterrichteter Seite folgen-
des mitgete-i-lt: Professor Dr. B. Nemec, -der
Obmann des ts-ch-ekoslowakischen Nationalrates,
der von Politischen Parteien zur Kandidatur
auf das Amt des Präsidenten der Republik auf-
gefordert wurde, hatte die Bedingung gestellt,
daß er diese Kandidatur nur aufrechterhalten
werde, wenn er d-er Kandidat der Mehrheit der
tschechoslowakischen politischen Parteien sein
werde. Das unentschiedene Verhalten einer die-
ser Parteien hat nunmehr Professor Nemec
veranlaßt, von seiner Kandidatur zurückzutre-
ten.
Mmr Schlug gegen die Heimattreuen
von EMN-MlmM
Brüssel, 17. Dez. Nach den gestern er-
folgten Ausweisungen der vier im Lütticher
Ausbürgerungsprozetz verurteilten Heimat-
treuen Malmedyer ist am Dienstag in Mal-
medy ein neuer Schlag gegen die Betroffe-
nen erfolgt. Am Vormittag erschien im Ge-
bäude des „Landboten", des Organs der
heiamattreuen Bewegung in Malmedy, des-
sen Besitzer Josef Dehottay ist, ein Ge-
richtsvollzieher in Begleitung von vier
Gendarmen und beschlagnahmte das gesamte
Mobiliar und Inventar einsckiließlich der
Setzmaschinen. Gleichzeitig wurden auch in
den Wohnungen der vier Ausgewiesenen
Pfändungen vorgenommsn. Die Maßnahme
erfolgte unter der Angabe, Steuerbeträge
sicherzustellen. Die Benutzung der Maschi-
nen wurde zunächst verboten, um „eine Ver-
ringerung ihres Nutzwertes" zu verhindern.
Später wurde die Maßnahme wieder auf-
gehoben, Die Pfändungen sind jedoch auf-
recht erhalten worden.

Ansvmchen örs Math. Bischofs Krruzor und dos MWmlnWrs Krrrl

„NerrlMe Zeitung in Frankreich"
Paris, 18. Dez. Am 17. Dezember ist in
Paris die erste Nummer der „Deutschen
Zeitung in Frankreich" (DZF) als Blatt
der in Frankreich ansässigen Reichsdeutschen
und als Nachrichten- und Mitteilungsorgan
der deutschen Vereine und Verbände erschie-
nen. Die DZF erscheint am 1: und 15. jeden
Monats, soll aber bald als Wochemeitung
herausgegeben werden. Dis Schriftleitung
der DZF richtet in der ersten Nummer un-
ter der lleberschrift „Mas wir wollen: Gu-
tes Verhältnis zum Gastland, Zusammen-

Berlin, 17. Dez. Der "Reichs- und preu-
ßische Minister für die kirchlichen Angelegen-
heiten, Pg. Kerrl, empfing am Dienstag
den Bischof der Altkaiholtken des Deutschen
Reiches, Erwin Kreuzer, zur Entgegen-
nahme seines E'des. Dem feierlichen Akt wohn-
ten sta-atlicherseits als Zeugen Ministemaldtri-
dent v. Detten u. G-erichtsassessor Haugg,
kirchlicherseits Pfarrer Dr. Bucht« und
Pfarrer Hüt wo hl bei. An -dem zwang-
losen Beisammensein, das sich der Vereidigung
«»schloß, nahm auch Reichsminister Dr.
Frank teil.
Der Vereidigung des altkatholischen Bischofs
Kreuzer kommt insofern eine besondere
Bedeutung zu, als es zum erstenmal seit 60
Jahren der Fall ist, daß der Bischof der Alt-
katholiken Deutschlands von einem Reichsmi-
nister vereidigt wird. Die Bedeutung dieser
Handlung geht aus den Reden hervor mit
denen dieser Akt eingeleitet und geschlossen
wurde. Vor der Eidesleistung hielt
BiWf EMin Kreuzer
eine Ansprache, die in einem eindrucksvollen
Bekenntnis zum Führer -gipfelte und in der
er u. a. folgendes -a-usführte:
Weder für die Kirche, die ich vertrete, noch
für mich selbst würde es hierzu der eidlichen
Bindung bedürfen, denn zu dem, was ich ge-
lobe, treibt mich das eigene Herz. Dennoch ist
mir diese Stunde willkommen, weil ich mit
meiner feierlichen Verpflichtung Zeugnis da-
von ablegen darf, daß unsere Kirche sich dem
Volkstum besonders verbunden weiß.
Seit der Gründung unseres deutscksen Bis-
tums hat der Gedanke unsere kirchliche Ge-
staltung mitbestimmt, die Volksverbundenheit
in allen Aeußerungen unserer Kirchen und
religiösen Lebens, in d-er Sprache der Litur-
gie, in der Gestaltung des Brauchtumes, in
der kirchlichen Gesetzgebung und in der im
Gewissen verpflichtenden Tireue zu Volkstum
und Staat zum Ausdruck zu bringen.
Unsere Aufgabe ist, bei voller Wahrung
unserer katholischen Wesensart, -der volklichen
Verbundenheit uns rückhaltlos zu überlassen!
Es ist verständlich, daß wir uns durch den
völkischen Durchbruch in der düutschen Erhe-
bung nun nicht nur -als Volksgenossen, fon-

her stets eine rückhaltlos bejahende w«r,
dieses Verhältnis keinerlei Trübung «E i,
und wohl auch in Zuknnst nicht aufwe i l
wird, da sich die altkatholisch-e Kircksi
Ihrer Versicherung, Herr Bischof, dem «
tum und dem neuen Staat besonders vfr '
-den fühlt. In dieser Verbundenheit arblwö
die beste Bürgschaft für ein gedeihliches Z
sammenarbeiten der stattlichen und Eir-w
Verwaltung. Die nationalsozialistische Ls
gung, die, wie ich in dieser feierlichen Siu
mit besonderem Nachdruck betone,
Boden des Positiven Christentums st-ehtz
für -den Altkatholizismus eine große w
Bedeutung. ,
Derjenigen Kirche, die innerhalb des
versalen Christentumes die völkischen
menschlichen Interessen am besten zu ve
den weiß, gehört die Zukunft.
Wenn Sie, Herr Bischof, in diesem
Ihres hohen verantwortungsvollen
walten und die Treue z-um neuen Staas-e.
unter Ihren Geistlichen und Ihren
gen Pflegen und fördern, dann bürnN p-
von mir die Versicherung entgegennew ,
daß die deutsche Reichsregierung der ald
lischen Kirche jederzeit Schutz und Arder
gewähren wird. Bei gegenseitigem p/ri h
und dem festen Willen, den staatlichen
kirchlichen Belangen gleichermaßen gerew
werden, kann der Segen nicht ausbleibe -
dieser Zuversicht hat die deutsche Reim--
runa Jbre Wahl gebilligt,
Mit der Entgegennahme des Eides

-dern auch als Kirche von einem lastenden
Druck befreit fühlen.
Unsere Kirche wurzelt im Evangelium
Christi und im Erbgut des alten Katholizis-
mus, sie fühlt sich aber zugleich verwachsen
mit dem, was durch das Dritte Reich in un-
serem deutschen Volke werden und erstarken
soll, der Volksgemeinschaft, die alle Glieder
und Bekenntnisse unseres Volkes umfassen soll.
So darf ich als Bischof meiner Kirche dieses
Dritte Reich in herzlicher Hingabe begrüßen.
Wir danken ihm, daß es auch -die Besonder-
heit unserer kleinen Minderheit achtet.
Was an mir liegt, wird es mein ernstestes
Bestreben sein, die Verpflichtung der Volks-
verbundenheit und die Treue zum Staate und
seinem Führer in allen ihren Gliederungen
wachzuhalten, zu hegen und zu Pflegen. So
gedenke ich in dankbarer Verehrung in dieser
bedeutungsvollen Stunde, in der ich ihm ohne
Rückbalt den Eid d-er Treue «biege, des Man-
nes, der dieses Dritte Reich herausführte. Ich
grüße den Führer!
Zer Minister
gab u. -a. zur Antwort: Von Ihrer Bereitwil-
ligkeit, den Eid -der Treue als katholischer
Bischof der Altkatholiken zu leisten, habe ich
als Vertreter der deutschen Reichsregierung
-gern Kenntnis genommen.
Mit Befriedigung darf ich, als der Reichs-
und preußische Minister für die kirchlichen An-
gelegenheiten, heute feststellen, daß dis Hal-
tung -der «ltkatholischen Volksgenossen in ihrer, —» .
geistlichen Leitung zu Staat und Partei bis-1 die feierliche Handlung ihren Abschluß-

halt a"er Reichsdeutschen in Frankreich
einen Aufruf an die Leser.
Neue französische WaffenverorduE
Paris, 18. Dez. Nachdem durch eine
Verordnung vom 23. Oktober Einfuhr, 4k „
stellung, Handel und Besitz von dVoffen
geregelt wurde, ist durch eine Pe"rd»
vom Mittwoch verfügt morden, daß
Waffenhändler und ' die Waffenbe-, L,,
einer dauernden Kontrolle durch
nanzministerium und durch die M'-b
Hörden unterliegen.
 
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