Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 38.1927
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https://doi.org/10.11588/diglit.10702#0058
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May, Ernst: Das neuzeitliche Wohnhaus
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38 INNEN-DEKORATION
ARCH1TEKT ERNST MAY-FRANKFUkT HAUS M. IN GINNHEIM BEI FRANKFURT
EIN NEUZEITLICHES WOHNHAUS
VON STADTBAURAT ERNST MAY-FRANKFURT A. M.
Der innere Aufbau der heutigen Villen, wie wir sie heraus in klarer Beherrschung der heutigen konstruktiven
in den westlichen Vororten der Großstädte finden, Möglichkeiten und der neuen Baustoffe. . Deutlich ver-
ist zumeist nur abgestimmt auf eine behäbige, je nach spüren wir heute bereits in den Ländern Europas Ansätze
dem Charakter des Besitzers mehr derbe oder mehr ele- zu solch neuer Gestaltung. Ein Zeitalter, das die Kraft zu
gante Repräsentation. Selten stoßen wir auf den Versuch, technischen Wunderleistungen besitzt, in dem die Wissen-
über die äußerliche Aufmachung hinaus dem Wohnungs- schaft mächtigen Aufschwung erlebt, wird auch die Kraft
problem, so wie es sich in unserer Zeit darstellt, ehrlich besitzen, seiner Baukunst neues Leben einzuhauchen! .
zu Leibe zu rücken. Soll sich aber — Das hier in Abbildungen wie-
in unserer bürgerlichen Baukunst h - n dergegebene »Wohnhaus in
je wieder eine einende Zeitge- | Ginn heim« soll das Wohn-
sinnung zeigen, soll sich der V_y~ bedürfnis eines unsere Zeit über-
Stil des 20. Jahrhunderts heraus- | v»».,......^—IB| zeugt bejahenden Menschen mit
kristallisieren, so ist dafür erste _ ,1 , I beschränkten Mitteln befriedigen.
Voraussetzung, daß wir mit der ~1 RR i uam I [Ep| r~ Aller Prunk, jede Scheinpracht,
gleichen Konsequenz, mit der wir IT """"""" lÜh—r i PI alles nur Dekorative sollte ver-
unsere Lebensgewohnheiten den 'iSj!-1^ mieden werden, das Leben soll
Bedingungen des modernen Le- 1 I 1 ". j^g .uc«t L sich in klaren, schlichten, aber
bens anpaßten, auch unsere Bau- "°utcaH "S i'U_-.-.-_-.-JF*5 • -i J-J zweckentsprechenden Räumen
kunst, insbesondere den Woh- F^__. , ^ "'" , abwickeln. Ein bis zwei Haus-
nungsbau, mit neuem Geiste von 1™^^■j]- t. ^"hi^h angestellte sollen die Hausarbeit
innen heraus durchdringen. Dazu ~~\ nJlLtjpU verrichten helfen, darum mußte
gehört bewußter Verzicht auf alle < \> Hi ! *"B£"S"AU" L F^,_J=E.| auch die Bewirtschaftung der
eklektische Architektur — auch -L ■ j ■ i " Wohnung tunlichst vereinfacht
auf die sogenannte »weiterent- ._\S \fa . ^Hi"" II Ä ■ werden. Die Familie des Haus-
wickelte Stilform«— und wesen- \^ *@ herrn braucht Sonne, Luft, Licht,
hafte Lösung jeder Bauaufgabe Wasser. Die Lage des Baues an
aus ihren besonderen Bedingungen Architekt ernst may. erdgeschoss-grundriss. haus m. in g. einem schwach geneigten Hang
ARCH1TEKT ERNST MAY-FRANKFUkT HAUS M. IN GINNHEIM BEI FRANKFURT
EIN NEUZEITLICHES WOHNHAUS
VON STADTBAURAT ERNST MAY-FRANKFURT A. M.
Der innere Aufbau der heutigen Villen, wie wir sie heraus in klarer Beherrschung der heutigen konstruktiven
in den westlichen Vororten der Großstädte finden, Möglichkeiten und der neuen Baustoffe. . Deutlich ver-
ist zumeist nur abgestimmt auf eine behäbige, je nach spüren wir heute bereits in den Ländern Europas Ansätze
dem Charakter des Besitzers mehr derbe oder mehr ele- zu solch neuer Gestaltung. Ein Zeitalter, das die Kraft zu
gante Repräsentation. Selten stoßen wir auf den Versuch, technischen Wunderleistungen besitzt, in dem die Wissen-
über die äußerliche Aufmachung hinaus dem Wohnungs- schaft mächtigen Aufschwung erlebt, wird auch die Kraft
problem, so wie es sich in unserer Zeit darstellt, ehrlich besitzen, seiner Baukunst neues Leben einzuhauchen! .
zu Leibe zu rücken. Soll sich aber — Das hier in Abbildungen wie-
in unserer bürgerlichen Baukunst h - n dergegebene »Wohnhaus in
je wieder eine einende Zeitge- | Ginn heim« soll das Wohn-
sinnung zeigen, soll sich der V_y~ bedürfnis eines unsere Zeit über-
Stil des 20. Jahrhunderts heraus- | v»».,......^—IB| zeugt bejahenden Menschen mit
kristallisieren, so ist dafür erste _ ,1 , I beschränkten Mitteln befriedigen.
Voraussetzung, daß wir mit der ~1 RR i uam I [Ep| r~ Aller Prunk, jede Scheinpracht,
gleichen Konsequenz, mit der wir IT """"""" lÜh—r i PI alles nur Dekorative sollte ver-
unsere Lebensgewohnheiten den 'iSj!-1^ mieden werden, das Leben soll
Bedingungen des modernen Le- 1 I 1 ". j^g .uc«t L sich in klaren, schlichten, aber
bens anpaßten, auch unsere Bau- "°utcaH "S i'U_-.-.-_-.-JF*5 • -i J-J zweckentsprechenden Räumen
kunst, insbesondere den Woh- F^__. , ^ "'" , abwickeln. Ein bis zwei Haus-
nungsbau, mit neuem Geiste von 1™^^■j]- t. ^"hi^h angestellte sollen die Hausarbeit
innen heraus durchdringen. Dazu ~~\ nJlLtjpU verrichten helfen, darum mußte
gehört bewußter Verzicht auf alle < \> Hi ! *"B£"S"AU" L F^,_J=E.| auch die Bewirtschaftung der
eklektische Architektur — auch -L ■ j ■ i " Wohnung tunlichst vereinfacht
auf die sogenannte »weiterent- ._\S \fa . ^Hi"" II Ä ■ werden. Die Familie des Haus-
wickelte Stilform«— und wesen- \^ *@ herrn braucht Sonne, Luft, Licht,
hafte Lösung jeder Bauaufgabe Wasser. Die Lage des Baues an
aus ihren besonderen Bedingungen Architekt ernst may. erdgeschoss-grundriss. haus m. in g. einem schwach geneigten Hang