Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 38.1927
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https://doi.org/10.11588/diglit.10702#0438
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Plinius Caecilius Secundus, Gaius: Ein römisches Landhaus
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INNEN-DEKORATION
PFEIFER & GROSSMANN - MÜLHEIM-RUHR KAFFEE. HOTEL »DUISBURGER HOF«
EIN RÖMISCHES LANDHAUS
EINE BESCHREIBUNG VON PLINIUS DEM JÜNGEREN
Uber sein Landhaus bei Rom, »nur siebentausend Das Speisezimmer und die Wand des anstoßenden
Schritte vor der Stadt, so daß man nach vollbrachten kleinen Zimmers bilden einen Winkel, welcher die ganze
Geschäften, ohne etwas an der Tagesordnung zu ändern, Sonnenstrahlung aufnimmt und verstärkt. Dies ist der
dort verweilen kann«, gibt Plinius der Jüngere, ums Jahr Winteraufenthalt und der Turnplatz meiner Leute. Hier
100 v. Chr., in seinen Briefen eine sehr anschauliche schweigen alle Winde mit Ausnahme der Winterwinde,
Schilderung: »Das Landhaus ist für seinen Gebrauch so daß der Himmel früher aufhört heiter als der Ort
geräumig genug, die Unterhaltung nicht kostspielig. In benutzbar zu sein. An diesen Winkel schließt sich ein
dem Vordergebäude ist eine schlichte, aber saubere Gemach an, das, im Bogen gebaut, dem Gange der Sonne
Vorhalle. Davor gelagerte, überdeckte Säulengänge mit allen seinen Fenstern folgt. In die Wand ist eine
schließen einen kleinen, aber freundlichen Hof ein, eine Bücherei eingebaut, nicht zum einmaligen Lesen, sondern
treffliche Zuflucht bei jeder Witterung. Dann kommt ein zum dauernden Genuß. Mit diesem Gemach ist ein
Hof räum, von dem aus man in einen recht angenehmen Schlafzimmer durch einen Gang verbunden, in dem Hei-
Speisesaal gelangt, der an das Ufer hingebaut ist und, zungsrohre laufen, die ihre Wärme angenehm hierhin und
wenn das Meer vom Südwinde bewegt ist, von den dorthin leiten und verbreiten. Der übrige Teil dieser
letzten schon gebrochenen Wellen sanft bespült wird. Seite ist für die Unterbringung der Sklaven und Frei-
Auf allen Seiten hat dieser Saal Flügeltüren oder Fenster, gelassenen bestimmt, doch sind die meisten Gemächer
ebenso groß wie die Flügeltüren, so daß man von zwei so eingerichtet, daß sie auch Gäste aufnehmen können.
Seiten und von vorne gleichsam drei Meere sieht; nach Auf dem anderen Flügel kommt zuerst ein sehr freund-
hinten geht der Blick aber auf den Vorhof, den Säulen- liches Zimmer, hierauf ein zweites großes Wohnzimmer,
gang, das Atrium, die Wälder und das ferne Gebirge, voll von dem Glanz der Sonne und des Meeres. Noch
INNEN-DEKORATION
PFEIFER & GROSSMANN - MÜLHEIM-RUHR KAFFEE. HOTEL »DUISBURGER HOF«
EIN RÖMISCHES LANDHAUS
EINE BESCHREIBUNG VON PLINIUS DEM JÜNGEREN
Uber sein Landhaus bei Rom, »nur siebentausend Das Speisezimmer und die Wand des anstoßenden
Schritte vor der Stadt, so daß man nach vollbrachten kleinen Zimmers bilden einen Winkel, welcher die ganze
Geschäften, ohne etwas an der Tagesordnung zu ändern, Sonnenstrahlung aufnimmt und verstärkt. Dies ist der
dort verweilen kann«, gibt Plinius der Jüngere, ums Jahr Winteraufenthalt und der Turnplatz meiner Leute. Hier
100 v. Chr., in seinen Briefen eine sehr anschauliche schweigen alle Winde mit Ausnahme der Winterwinde,
Schilderung: »Das Landhaus ist für seinen Gebrauch so daß der Himmel früher aufhört heiter als der Ort
geräumig genug, die Unterhaltung nicht kostspielig. In benutzbar zu sein. An diesen Winkel schließt sich ein
dem Vordergebäude ist eine schlichte, aber saubere Gemach an, das, im Bogen gebaut, dem Gange der Sonne
Vorhalle. Davor gelagerte, überdeckte Säulengänge mit allen seinen Fenstern folgt. In die Wand ist eine
schließen einen kleinen, aber freundlichen Hof ein, eine Bücherei eingebaut, nicht zum einmaligen Lesen, sondern
treffliche Zuflucht bei jeder Witterung. Dann kommt ein zum dauernden Genuß. Mit diesem Gemach ist ein
Hof räum, von dem aus man in einen recht angenehmen Schlafzimmer durch einen Gang verbunden, in dem Hei-
Speisesaal gelangt, der an das Ufer hingebaut ist und, zungsrohre laufen, die ihre Wärme angenehm hierhin und
wenn das Meer vom Südwinde bewegt ist, von den dorthin leiten und verbreiten. Der übrige Teil dieser
letzten schon gebrochenen Wellen sanft bespült wird. Seite ist für die Unterbringung der Sklaven und Frei-
Auf allen Seiten hat dieser Saal Flügeltüren oder Fenster, gelassenen bestimmt, doch sind die meisten Gemächer
ebenso groß wie die Flügeltüren, so daß man von zwei so eingerichtet, daß sie auch Gäste aufnehmen können.
Seiten und von vorne gleichsam drei Meere sieht; nach Auf dem anderen Flügel kommt zuerst ein sehr freund-
hinten geht der Blick aber auf den Vorhof, den Säulen- liches Zimmer, hierauf ein zweites großes Wohnzimmer,
gang, das Atrium, die Wälder und das ferne Gebirge, voll von dem Glanz der Sonne und des Meeres. Noch