Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 38.1927
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https://doi.org/10.11588/diglit.10702#0105
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Hardenberg, Kuno Ferdinand von: Meditation des Materials
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INNEN-DEKORATION
85
MEDITATION DES MATERIALS
VON KUNO GRAF VON HARDENBERG
Die Kunst Ostasiens hat, es ist daran kein Zweifel, und Polieren das Stoffliche des Phänomens, um es auch
mit einer Art von »Material-Kult« begonnen; die dem Schau-Ungeübten deutlicher und wunderbarer zu
ersten Götter und Dämonen sind den Mongolen, den machen. Wer die mongolischen Kulturen kennt, wird sich
Chinesen und Koreanern nicht »geistig« geoffenbart, —die auf zahllose Beispiele von Kunstwerken, an denen Zufall
Materie in ihren zahllosen Gestaltungs-Möglichkeiten oder Natur ebensoviel Anteil hat, wie der Mensch als
hat sie ihnen gelehrt, in den Helfer und Hineinschauer,
für ihre Landschaft, ihre Ge- besinnen können und nicht
steins- und Vegetationsbil- ..........iif iiMfI zögern, sie als ureigentüm-
dungen so charakteristischen lichste Mongolen-Kunst an-
»Grotesk-Formationen« sind zuerkennen. Was sich später
sie ihnen erschienen. Krauses an höheren, geistigeren Kün-
Menschenvolk und wunder- sten entfaltet hat, ist gestem-
licbes Getier fanden sie in pelt von den Einflüssen der
den Wurzelknorren des Bam- indischen Phantasie und
busholzes oder in den vom hat also Lehnfermente, die
Wasser in jahrtausendlanger entsprechend gewertet wer-
Arbeit geschliffenen oder den müssen. . Jedenfalls ist
ausgehöhlten Steinen, sahen auch bei der späteren chine-
sich selbs^ darin und ihr Tun, -^fj| K| sischen Kunst, wo immer sie
übersehen: das »Werkzeug« ^000^ ^^JJPjHpP^ reizvolle Erzeugnisse dieses
wird verbessert. Man hebt den, zu Blase, Sprung und
durch Waschen, Schleifen Architekt robert führlinger-laibach. frisiertisch Riss, zu Maserung, Aderung,
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MEDITATION DES MATERIALS
VON KUNO GRAF VON HARDENBERG
Die Kunst Ostasiens hat, es ist daran kein Zweifel, und Polieren das Stoffliche des Phänomens, um es auch
mit einer Art von »Material-Kult« begonnen; die dem Schau-Ungeübten deutlicher und wunderbarer zu
ersten Götter und Dämonen sind den Mongolen, den machen. Wer die mongolischen Kulturen kennt, wird sich
Chinesen und Koreanern nicht »geistig« geoffenbart, —die auf zahllose Beispiele von Kunstwerken, an denen Zufall
Materie in ihren zahllosen Gestaltungs-Möglichkeiten oder Natur ebensoviel Anteil hat, wie der Mensch als
hat sie ihnen gelehrt, in den Helfer und Hineinschauer,
für ihre Landschaft, ihre Ge- besinnen können und nicht
steins- und Vegetationsbil- ..........iif iiMfI zögern, sie als ureigentüm-
dungen so charakteristischen lichste Mongolen-Kunst an-
»Grotesk-Formationen« sind zuerkennen. Was sich später
sie ihnen erschienen. Krauses an höheren, geistigeren Kün-
Menschenvolk und wunder- sten entfaltet hat, ist gestem-
licbes Getier fanden sie in pelt von den Einflüssen der
den Wurzelknorren des Bam- indischen Phantasie und
busholzes oder in den vom hat also Lehnfermente, die
Wasser in jahrtausendlanger entsprechend gewertet wer-
Arbeit geschliffenen oder den müssen. . Jedenfalls ist
ausgehöhlten Steinen, sahen auch bei der späteren chine-
sich selbs^ darin und ihr Tun, -^fj| K| sischen Kunst, wo immer sie
übersehen: das »Werkzeug« ^000^ ^^JJPjHpP^ reizvolle Erzeugnisse dieses
wird verbessert. Man hebt den, zu Blase, Sprung und
durch Waschen, Schleifen Architekt robert führlinger-laibach. frisiertisch Riss, zu Maserung, Aderung,