Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 38.1927
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https://doi.org/10.11588/diglit.10702#0106
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Hardenberg, Kuno Ferdinand von: Meditation des Materials
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INNEN-DEKO RATION
architekt otto niedermoser-wien. damen-schlafzimmer mit hellgrund1ger wandmalerei. möbel in schleiflack
architekt robert,führlinger in laibach.'kleiderschrank
zu Durchsichtigkeit und Dichte zu formen. Je toller
sie es treibt, desto wertvoller das entstandene Werk.
Man sehe einmal die berühmten »Tscha-no-yu«-Tassen
der vornehmen Japaner an und bewundere, was diese
Schalen an liebevoll hervorgerufenem physikalischem
Zauber zeigen; man tue noch mehr: man »meditiere«
über sie, beginne, aus ihnen »herauszulesen«, — man
wird zu Erlebnissen gelangen, die neu und reizvoll
sind. Die »Stimmen des Feuers, des Wassers, des
Himmels und der Erde« wird man hören oder in
grandiosen, lebensvollen Mikrokosmen erschauen. . .
Wenn in unserem Kunsthandwerk und in unserer
Kunst soviel »Nichtbeachtung des Materials«
und seiner Sprache zu finden ist, so ist das bedauerlich;
denn nur zu oft wird ein großer Aufwand von Können
und Geist durch eine falsche und ungeschickte Material-
Wahl unnütz vertan. Dem könnte abgeholfen werden,
wenn sich unsere Künstlerschaft inniger mit den ihr zu
Gebote stehenden Materialen befaßt und deren Mög-
lichkeiten nachginge, im Geist der hier herauskristalli-
sierten Urkunst des Ostens. Denn die Lehre von der
richtigen »Meditation des Materials« und seiner
Möglichkeiten besitzt ewigen Menschheitswert und
bleibt gültig für alle Kunst aller Völker. ... k. g. v. h.
★
WELTBILDUNG, WERKBILDUNG, SELBST-
BILDUNG miteinander führen zum Ziel. . Mit
dem Gegensatz des Eingehens in das Werk und des
Zurückkehrens aus dem Werk erhält das Leben bei
sich'selbst eine unablässige Spannung. . rudolf eucken.
INNEN-DEKO RATION
architekt otto niedermoser-wien. damen-schlafzimmer mit hellgrund1ger wandmalerei. möbel in schleiflack
architekt robert,führlinger in laibach.'kleiderschrank
zu Durchsichtigkeit und Dichte zu formen. Je toller
sie es treibt, desto wertvoller das entstandene Werk.
Man sehe einmal die berühmten »Tscha-no-yu«-Tassen
der vornehmen Japaner an und bewundere, was diese
Schalen an liebevoll hervorgerufenem physikalischem
Zauber zeigen; man tue noch mehr: man »meditiere«
über sie, beginne, aus ihnen »herauszulesen«, — man
wird zu Erlebnissen gelangen, die neu und reizvoll
sind. Die »Stimmen des Feuers, des Wassers, des
Himmels und der Erde« wird man hören oder in
grandiosen, lebensvollen Mikrokosmen erschauen. . .
Wenn in unserem Kunsthandwerk und in unserer
Kunst soviel »Nichtbeachtung des Materials«
und seiner Sprache zu finden ist, so ist das bedauerlich;
denn nur zu oft wird ein großer Aufwand von Können
und Geist durch eine falsche und ungeschickte Material-
Wahl unnütz vertan. Dem könnte abgeholfen werden,
wenn sich unsere Künstlerschaft inniger mit den ihr zu
Gebote stehenden Materialen befaßt und deren Mög-
lichkeiten nachginge, im Geist der hier herauskristalli-
sierten Urkunst des Ostens. Denn die Lehre von der
richtigen »Meditation des Materials« und seiner
Möglichkeiten besitzt ewigen Menschheitswert und
bleibt gültig für alle Kunst aller Völker. ... k. g. v. h.
★
WELTBILDUNG, WERKBILDUNG, SELBST-
BILDUNG miteinander führen zum Ziel. . Mit
dem Gegensatz des Eingehens in das Werk und des
Zurückkehrens aus dem Werk erhält das Leben bei
sich'selbst eine unablässige Spannung. . rudolf eucken.