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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 38.1927

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Ritter, Heinrich: Neuzeitliche Tapeten: das belebende Element im Innenraum
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https://doi.org/10.11588/diglit.10702#0228

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208

INNEN-DEKORATION

tapeten von august schütz-würzen, hinderer & thomas g. m. b. h.-krefeld, adolph burchardt soehne-berlin

höhung begriffen ist. Und 'vj/^: | \ 7 heraus, statt daß sie ihr

das kann im Ganzen nur als Jr wm I / widerstreben. . . Niemals

erfreulich begrüßt werden! \ p konnte die Tapete besser

Auch zu dem modernen MB / ÄihL ' . zur Geltung kommen als

Geiste knapper, das Nüch- *Jri J^fr^^ gerade an diesen Wänden,

terne streifender »Sachlich- Das Entscheidende ist

keit« hat diese Tapete die
einzig richtige Beziehung
gefunden. Es heißt diesen
Geist mißverstehen, wenn
man aus ihm die Folgerung
zieht: keine Farben, keine

seiner knappen »sport-
lichen Eleganz« will er
durchgeführt wissen; er
will sie sehen und sich in
ihr genießen. . . Der Reiz
des Kahlen verfliegt sehr

nach einer Ruhepause im-
mer wieder nach Eindrücken
zu hungern. Das wird sich
bei der Wand des moder-
nen Innenraums, die so we-
nig als möglich mit Möbeln
verstellt oder mit Bildern
verhängt wird, sogar früher
einstellen als im Innenraum
älterer Art. Die exponier-
ten Wandflächen fordern

-

HHBF

jedenfalls, daß die Tapete
dem Geiste der neuen
Menschheit das formale und
koloristische Äquivalent zu
bieten weiß. Und das ist
ausgiebig der Fall, wie die

Belebung mehr! Nur weiß- • ig hier gezeigte Auswahl dar-
getünchte Wände und da- \ mi tut. Sie gibt von dem
mit basta!. Nicht »Armut« iLJfp Reichtum des vorhandenen
und Askese will der leben- Materials nur sehr knappe
dige moderne Geist, nicht Stichproben, aber sie gibt
die Wand als bloßes Nega- . zutreffend die verschiede-
tiv will er, sondern die Linie nen Richtungen an, in denen

sich die heutige Tapeten-
Produktion in Deutschland
vorzugsweise bewegt. . .
Nochmals: nur mit aufrich-
tiger Anerkennung kann
man das zielbewußte Schaf-

schnell, das Auge beginnt V ' m. ^en der hieran beteiligten

Künstler und Fabrikanten
betrachten. Hält sich die-
ses Schaffen auf der Höhe,
bleibt in solcher Weise
immer der lebendige Kon-
takt mit der Einstellung des
modernen Menschen er-
halten, so wird die Tapete
auch weiterhin ein unent-
behrlicher Bestandteil der
menschlichen Behausungen

zu einer Belebung geradezu blumen-tapete von adolph burchardt soehne-berlin bleiben. . . Heinrich ritter.
 
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