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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 38.1927

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New Bismarck-Hotel in Chicago: moderne deutsche Einrichtungskunst in Amerika
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https://doi.org/10.11588/diglit.10702#0277

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INNEN-DEKORATION

257

i.

NEW BISMARCK HOTEL-CHICAGO HAUPT-TREPPENHAUS MIT ELEVATOREN

Verkaufsläden, im Obergeschoß folgen Restaurations-
Räume, im zweiten Stockwerk die Empfangshalle und die
Haupt-Speisesäle, im dritten Stock sind die Bankett- und
Klub-Räumlichkeiten. In den übrigen Geschossen liegen
die Fremdenzimmer, im ganzen 600 helle Zimmer mit
1000 Betten, vom fünften Stock an sind in jedem Geschoß
38 Zimmer mit Bad. Von dem überdachten Eingang an der
Randolph-Straße aus betritt man das große Treppen-
haus. Zu beiden Seiten der Haupttreppe sind Blumen-
läden, Korridore nach den Verkaufsläden und nach dem
mit modernstem Raffinement ausgestattetem Frisier- und
Manikürsalon und »Beauty shop«. Dem Treppenhaus, in
edlem Travertin-Marmor, mit Fußboden in gemustertem
Terrazzo mit Messingstab-Einlagen, geben vor allem
die aufragenden Kandelaber in poliertem Messing, die
Decken-Beleuchtungskörper mit indirektem Licht und das
ornamental behandelte Messing-Treppengeländer, von
Max Krüger-Berlin ausgeführt, den besonderen Charakter.

Die sehr geräumige, zirka 70 m lange und 14 m breite
Empfangshalle ist durch helle amerikanische Eichen-
vertäfelung, eigenartige Deckenbeleuchtungs-Sterne, Ver-
glasungen, Kamine in Tinos-Marmor, edle Teppiche und
Möbel in amerikanisch Nußbaum, durch Plastiken und
Original-Gemälde von Murillo, von Leo Putz, Waugh,
Walter Ufer u. a. — als eleganter Gesellschafts-Raum
gestaltet. An ihn schließt sich im Hintergrund ein freund-

liches Schreibzimmer und das Empfangsbüro, die
vornehm-schlichte »Office«, mit einem halben Dutzend
»Otis«-Elevatoren, deren Eingänge eine künstlerische
Durchbildung erhielten. Die Raum-Anordnung ist sehr
übersichtlich, sodaß der Gast sofort sich ohne Schwierig-
keit zurechtfinden kann. . Am ersten Treppenpodest,
zwischen aufstrebenden, schimmernden Bronze-Kande-
labern, befindet sich der Eingang zum »Red-Room«,
einem idealen Gesellschaftsraum für die Teestunde
und Abendstunden nach dem Theater, mit Souper
und Tanz. Mit dem farbigen Grundakkord des roten
Schleiflacks der durchgehenden Vertäf elung verbinden sich
die Glanzlichter reichgestalteter silberner Kronleuchter
und die bewegten Linien feiner Handschnitzereien zu sehr
festlicher Gesamtwirkung. . Von der Halle aus betritt man
den großen Speisesaal für 400 Gäste; in diesem »Main
Dining-Room« ist die Wandvertäfelung in warmtonigem
Nußbaumholz, die Beleuchtungskörper sind in poliertem
Messing, Kamingitter in Bronze-Arbeit. Die exklusive
Stimmung dieses Raumes wird betont durch zwei mäch-
tige Gobelins an der Endwand, — die von der »Münchener
Gobelin-Manufaktur« nach Entwurf von Professor Ecke
ausgeführt wurden, — durch Kunstverglasungen von
Puhl & Wagner-Berlin und reiche Holzbildhauer-Arbeiten
nach Entwurf von Bildhauer Ernst Neumeister-Stuttgart,
ausgeführt von der Bildhauer-Werkstätte Albert Burth
 
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