Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 38.1927
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https://doi.org/10.11588/diglit.10702#0457
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Hardenberg, Kuno Ferdinand von: Verwobensein mit der Behausung
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INNEN-DEKO RATION 437
ARCHIT: BLOCK & HOCHFELD-HAMBURG. GARDEROBESCHRANK IM JUNGGESELLEN-SCHLAFZIMMER
daß sie sich verkörpern müssen, mag geschehen, was will.
Bei derartigen Charakteren vollzieht sich's ganz natürlich,
daß mit jeder Wiedergeburt der Seele auch das Heim
seine Wiedergeburten erfährt. . Kinder-Götzen weichen
Jugend-Idolen und diese wieder echten Laren abgeklärter
Schönheit und höherer Geistesbildung. Ihnen schadet kein
Alltag. Ihr Leben ist ein unablässiger geistiger Stoff-
wechsel. Alles Vorhandene ist umspült von ständiger
Kritik an seiner letzten Berechtigung, daher müssen Schein-
werte echten Werten weichen, — bis eines Tages die
vollkommene Synthese zwischen dem herangereiftem Ich
und dem herangereiften Heim da ist, bis das innige Ver-
wobensein des Hausenden mit der Behausung sich
vollzogen hat und dem Werdegeist seine Seele erstanden
ist, zu wechselseitigem Austausch aller vitalen Kräfte. .
Ein Muster-Beispiel für das schönste »Ver woben sein«
mit seiner nächsten Umgebung, seinem Heim, ist Goethe.
Wer das Goethe-Haus mit offenen Augen zu sehen ver-
steht, der fühlt in ihm auf Schritt und Tritt, daß sein
Herr und Meister ein idealer Wohnkünstler war, dem
sich jeder Raum zu einem Sinnbild seines vielgestaltigen
Wesens gestaltete! Bald als Architekt, bald als Sammler,
immer sachlich, immer bezugnehmend und immer wahr
gegen sich geht er vor, und so ist es am Ende seines
Lebens sein Haus ein Abbild der Spannweite seines
Geistes, der an der Kultur der ganzen Welt allen nur
denkbaren Anteil hatte. . . kuno graf von Hardenberg.
★
ORDNUNG. Das Merkmal der Arbeiten der Archi-
tekten Dr. Ing. Block, Dipl. Ing. Hochfeld-Ham-
burg: des Junggesellen - Schlafzimmers wie des Buch-
ladens B. mit Kontor ist das der völligen »Ordnung«.
Eine Eigenschaft, die für den Wohn- wie für den Geschäfts-
raum immer einen unwiderlegbaren Vorzug bedeutet. . l.
ARCHIT: BLOCK & HOCHFELD-HAMBURG. GARDEROBESCHRANK IM JUNGGESELLEN-SCHLAFZIMMER
daß sie sich verkörpern müssen, mag geschehen, was will.
Bei derartigen Charakteren vollzieht sich's ganz natürlich,
daß mit jeder Wiedergeburt der Seele auch das Heim
seine Wiedergeburten erfährt. . Kinder-Götzen weichen
Jugend-Idolen und diese wieder echten Laren abgeklärter
Schönheit und höherer Geistesbildung. Ihnen schadet kein
Alltag. Ihr Leben ist ein unablässiger geistiger Stoff-
wechsel. Alles Vorhandene ist umspült von ständiger
Kritik an seiner letzten Berechtigung, daher müssen Schein-
werte echten Werten weichen, — bis eines Tages die
vollkommene Synthese zwischen dem herangereiftem Ich
und dem herangereiften Heim da ist, bis das innige Ver-
wobensein des Hausenden mit der Behausung sich
vollzogen hat und dem Werdegeist seine Seele erstanden
ist, zu wechselseitigem Austausch aller vitalen Kräfte. .
Ein Muster-Beispiel für das schönste »Ver woben sein«
mit seiner nächsten Umgebung, seinem Heim, ist Goethe.
Wer das Goethe-Haus mit offenen Augen zu sehen ver-
steht, der fühlt in ihm auf Schritt und Tritt, daß sein
Herr und Meister ein idealer Wohnkünstler war, dem
sich jeder Raum zu einem Sinnbild seines vielgestaltigen
Wesens gestaltete! Bald als Architekt, bald als Sammler,
immer sachlich, immer bezugnehmend und immer wahr
gegen sich geht er vor, und so ist es am Ende seines
Lebens sein Haus ein Abbild der Spannweite seines
Geistes, der an der Kultur der ganzen Welt allen nur
denkbaren Anteil hatte. . . kuno graf von Hardenberg.
★
ORDNUNG. Das Merkmal der Arbeiten der Archi-
tekten Dr. Ing. Block, Dipl. Ing. Hochfeld-Ham-
burg: des Junggesellen - Schlafzimmers wie des Buch-
ladens B. mit Kontor ist das der völligen »Ordnung«.
Eine Eigenschaft, die für den Wohn- wie für den Geschäfts-
raum immer einen unwiderlegbaren Vorzug bedeutet. . l.