Tonen von Chlorsilber- Collodionpapieren.
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zuerst Schwefel und Schwefelblei ab, die man allerdings erst
mehrere Tage absetzen lässt ehe man das Bad benutzt.
Beim Tonen scheidet sich kein Blei sondern nur schwarzes
Schwefelsilber ab, aber durch die Luftberührung zugleich eine
neue Portion milchigen Schwefels. Zur Ermittelung der schäd-
lichen Bestandtheile wurde der glatte Hintergrund eines sorg-
fältig behandelten Collodionpapierbildes an verschiedenen Stellen
mit chemisch reinem Schwefelsilber und mit gefälltem gut
gewaschenen Schwefel betupft und das Bild der Einwirkung
von Luft und Licht ausgesetzt. Nach einiger Zeit war unter
dem Schwefelsilber die Farbe des Bildes unverändert, während
unter dem Schwefel das Bild fortgefressen war.
Von den Ausscheidungen der Tonfixirbäder ist also nur der
Schwefel das die Bilder zerstörende Agens. Das Blei wirkt nur-
physikalisch auf die molekulare Lagerung des Silbers ein und
verbessert dadurch die Töne, geht aber nicht mit in das Bild über.
Das Rhodan ist als ungefährlich zu betrachten, da es schon
bei Albuminpapier verwendet wurde ohne Klage zu veranlassen
und bei getrennten Bädern auf Celloidinpapier notorisch sehr
haltbare Bilder gibt, die indessen nur sehr blau getont werden
können, wenn sie nicht starke Doppeltöne geben sollen. Wenn
man nun aus den Tonfixirbädern die sauren Substanzen Alaun
und Gitronensäure fortlässt, so hat man allerdings keine
Schwefelabscheidung zu befürchten, indessen erhält man damit
nur schlechte Töne, besonders bei abgetönten Bildern den
hässlichen, regenbogenartigen, röthlichen Verlauf.
Die grosse Bequemlichkeit und Zeitersparniss bei An-
wendung von Tonfixirbädern liess Verfasser nach einem
unschädlichen Ersatz der Citronensäure suchen und er fand
denselben in der Borsäure. Diese äusserst schwache Säure
zersetzt das unterschwefligsaure Natron nicht, genügt aber, um
den Bildern dieselben schönen Töne zu geben, wie die~Citronen-
säure. Natürlich muss auch der Alaun aus dem Bade fort-
bleiben. Systematische Versuche ergaben folgendes als die
beste Zusammensetzung eines
unschädlichen Tonfixirbades.
1000 ccm destillirtes Wasser,
30 g Borsäure,
200 „ Fixirnatron,
15 ,. salpetersaures Blei in einem Theile des Wassers
gelöst,
20 „ Rhodanammonium,
60 ccm Chlorgoldlösung 1:200 od.Goldsalzlösungl: 100.
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zuerst Schwefel und Schwefelblei ab, die man allerdings erst
mehrere Tage absetzen lässt ehe man das Bad benutzt.
Beim Tonen scheidet sich kein Blei sondern nur schwarzes
Schwefelsilber ab, aber durch die Luftberührung zugleich eine
neue Portion milchigen Schwefels. Zur Ermittelung der schäd-
lichen Bestandtheile wurde der glatte Hintergrund eines sorg-
fältig behandelten Collodionpapierbildes an verschiedenen Stellen
mit chemisch reinem Schwefelsilber und mit gefälltem gut
gewaschenen Schwefel betupft und das Bild der Einwirkung
von Luft und Licht ausgesetzt. Nach einiger Zeit war unter
dem Schwefelsilber die Farbe des Bildes unverändert, während
unter dem Schwefel das Bild fortgefressen war.
Von den Ausscheidungen der Tonfixirbäder ist also nur der
Schwefel das die Bilder zerstörende Agens. Das Blei wirkt nur-
physikalisch auf die molekulare Lagerung des Silbers ein und
verbessert dadurch die Töne, geht aber nicht mit in das Bild über.
Das Rhodan ist als ungefährlich zu betrachten, da es schon
bei Albuminpapier verwendet wurde ohne Klage zu veranlassen
und bei getrennten Bädern auf Celloidinpapier notorisch sehr
haltbare Bilder gibt, die indessen nur sehr blau getont werden
können, wenn sie nicht starke Doppeltöne geben sollen. Wenn
man nun aus den Tonfixirbädern die sauren Substanzen Alaun
und Gitronensäure fortlässt, so hat man allerdings keine
Schwefelabscheidung zu befürchten, indessen erhält man damit
nur schlechte Töne, besonders bei abgetönten Bildern den
hässlichen, regenbogenartigen, röthlichen Verlauf.
Die grosse Bequemlichkeit und Zeitersparniss bei An-
wendung von Tonfixirbädern liess Verfasser nach einem
unschädlichen Ersatz der Citronensäure suchen und er fand
denselben in der Borsäure. Diese äusserst schwache Säure
zersetzt das unterschwefligsaure Natron nicht, genügt aber, um
den Bildern dieselben schönen Töne zu geben, wie die~Citronen-
säure. Natürlich muss auch der Alaun aus dem Bade fort-
bleiben. Systematische Versuche ergaben folgendes als die
beste Zusammensetzung eines
unschädlichen Tonfixirbades.
1000 ccm destillirtes Wasser,
30 g Borsäure,
200 „ Fixirnatron,
15 ,. salpetersaures Blei in einem Theile des Wassers
gelöst,
20 „ Rhodanammonium,
60 ccm Chlorgoldlösung 1:200 od.Goldsalzlösungl: 100.