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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Kampmann, K.: Umdruck in gleicher Grösse
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Belitski, Ludwig: Ueber die Natur des Collodionhäutchens bei Celloïdinbildern
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0247

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Ueber die Natur des Collodionhäutchens bei Celloidinbildern. 235

Die Zinkplatte (vorher gut entfettet) wird in dieses Bad
gelegt, mit einem reinen Schwamm, oder auch mit einer reinen
Bürste überfahren, und nach einigen Minuten herausgenommen
und sehr gut mit Wasser gewaschen, um jede Spur eines
etwa anhaftenden Niederschlages (welcher sich nach erfolgtem
Trocknen als weisses Pulver zeigt) zu entfernen.
- Die durch dieses Bad erzeugte Mattirung der Zinkplatte
ist sehr zart und für die angeführten Zwecke sehr geeignet.
-•——•-
Leber die Natur des Collodionhäutchens hei Celloidin-
bildern.
Von L. Belitski in Nordhausen.
Diese Bilder sind in letzter Zeit so sehr in Aufnahme ge-
kommen, dass man gezwungen ist, dem Publicum gegenüber die
Mode mitzumachen. Will man gerecht sein, so wird man auch
zugestehen müssen, dass diese Bilder zwar Fehler, aber auch
Vorzüge vor den Albuminbildern haben; ein Hauptvorzug be-
steht in der bedeutend grösseren Widerstandsfähigkeit gegen
Licht und andere atmosphärische und chemische Einflüsse.
Diese letztere gute Eigenschaft beruht äusser auf der
Schwefelfreiheit auf der eigenen Natur des Collodionhäutchens.
Nimmt man zwei gleich dunkle Bilder, ein Albumin- und
ein Cello'idinbild und bringt auf jedes einen Tropfen Cyan-
kaliumlösung, so wird man erstaunen über die verschiedene
Wirkung: wenn das Albuminbild durch das Cyankalium schon
vollständig weggefressen ist, ist am Celloidinbilde noch nichts
von der Wirkung des Cyankaliums zu sehen. Der Grund liegt
nicht in einem so wesentlich verschiedenen Zustande des
Metalles im Bilde, sondern in der kornartigen Beschaffenheit
des Collodionhäutchens, welches sehr wenig porös und durch
wässerige Flüssigkeiten nicht aufquellbar, ja fast undurchdring-
lich ist, während das Albumin, wenn auch durch das Silber-
salz coagulirt und in Wasser unlöslich geworden, doch davon
durchdrungen und etwas aufgequellt wird. Natürlich werden
die Metalltheilchen im hornartigen Celloidin von diesem wie
von einem Firniss umschlossen und so gegen chemische Ein-
flüsse geschützt.
Das noch unbelichtete Celloidinpapier oder belichtete Bild
befindet sich dagegen in einem wesentlich anderen Zustande.
Das Celloidin auf demselben ist innig gemischt mit den zur
Lichtempfindlichmachung benutzten Chemikalien. Es muss
 
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