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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Lumière, Auguste; Lumière, Louis: Ueber die photographischen Eigenschaften der Kobaltsalze
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Ebert, Hermann; Wiedemann, E.: Ueber Kathodoluminescenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0216

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lieber Kathodoluminescenz.

Man schlägt ein Kobaltoxydulsalz mittels Natriumsuperoxyd
nieder; das entstehende Kobaltoxydhydrat wird sorgfältig mit
warmem Wasser ausgewaschen, dann gesammelt und kalt mit
Oxalsäure in gesättigter Lösung behandelt. Die Eeaction,
welche bei einem Ueberschuss von Kobaltoxydhydrat, vor sich
gehen muss, kommt in einigen Stunden zum Abschluss und
liefert eine grüne Lösung, welche zum Imprägniren gelatinirten
Papieres verwendet wird. Dies Papier lässt man darauf im
Dunkeln trocknen und exponirt dasselbe dann unter einem ge-
wöhnlichen photographischen Negative dem Lichte. Die Ee-
duction des Kobaltoxydsalzes geht sehr rasch vor sich, sie
nimmt unter sonst gleichen Bedingungen nur einen kleinen
Bruchtheil der Zeit in Anspruch, welche zur Herstellung posi-
tiver Bilder mittels Silbersalz nöthig ist. Hat das Licht hin-
reichend gewirkt, so taucht man das Papier in eine öprocentige
Lösung von Ferridcyankalium und wäscht es darauf gehörig
aus, um das nicht durch das Licht reducirte Kobaltoxydsalz
und den Ueberschuss von Ferridcyankalium zu entfernen.
Das auf diese Weise erzeugte Bild ist blassroth und nicht
sehr intensiv; sein Aussehen ist kein ansprechendes; es bedarf
unbedingt einer Veränderung der Farbe und einer Verstärkung
der Intensität des Bildes, zu welchem Zwecke dasselbe mittels
einer Schwefel-Alkali-Verbindung behandelt wird, wodurch
das Kobalt - Ferridcyanür in das Sulfur übergeführt wird. Die
Behandlung mittels eines Eisensalzes würde blaue Bilder er-
geben haben; verwendete man Nickelsalze, so würde man rothe
Bilder bekommen. Es scheint dieses Verfahren, vom Stand-
punkte des Practikers aus betrachtet, eine gewisse Bedeutung
beizulegen zu sein, weil es vor den bisher gebräuchlichen Ver-
fahren den Vorzug der Einfachheit hat, wenig Kosten macht
und schnell sehr haltbare Bilder liefert. Wir gedenken diesem
Verfahren weitere Studien zu widmen.


lieber Kathodoluminescenz.1)

Von Dr. H. Ebert und E. Wiedemann in Erlangen.
Unter Kathodoluminescenz verstehen wir die Erregung
von Licht in Körpern durch das Auftreffen der von Hittorf
zuerst studirten, von der negativen Elektrode, der Kathode,

1) Vergl. H. Ebert und E. Wiedomann, Wied. Ann. 50, 1893.
 
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