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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Fruwirth, Hermann: Neues Copirverfahren für Autotypie
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Gaylord, W. K.; Noyes, Arthur A.: Ueber den Einfluss der Einführung einer Sulfogruppe auf das Entwicklungsvermögen
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0031

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Ueber den Einfluss der Einführung einer Sulfogruppe

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bewährt. Interessenten bin ich gern bereit, nähere Aufschlüsse
zu ertheilen.
Unsere Beilage ist in einer Aetze vollendet und mit Be-
lassung der Präperation auf dem Kupfer gedruckt. Copiren
und Aetzen der Platte beanspruchte vierzig Minuten.
-—-

Ueber den Einfluss der Einführung- einer Sulfogrui>pe
auf das Entwickelungsvermögen.
Von W. K. Gaylord und A. A. Noyes in Boston.

Bei Gelegenheit einiger Versuche mit der Paraamidophenol-
sulfonsäure wurde unsere Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass
das Paraamidophenol als photographischer Entwickler dient,
und es schien uns von Interesse, zu untersuchen, ob seine
Sulfonsäure ähnliche Eigenschaften besitzt, besonders da keine
genauen Angaben über den Einfluss der Sulfogruppe auf das
Entwickelungsvermögen vorzuliegen scheinen. Die einzige Er-
wähnung, die wir gefunden haben, ist die von A. und L. Lumiär e2)
„Sulfurirung scheint nicht unbedingt das Entwickelungsver-
mögen zu zerstören“.
Vorläufige Versuche zeigten, dass die Paraamidophenol-
sulfonsäure in der That ein Entwickler ist, und wir haben
-ihre Wirkung mit der des Paraamidophenols selbst verglichen.
Wir setzten Gelatinetrockenplatten während gleicher Zeitinter-
vallen einem constanten künstlichen Licht unter einem Negativ
aus und entwickelten die Platten theilweise mit der Lösung A
und theilweise mit B, welche äquivalente Mengen des Amido-
phenols und seiner Sulfonsäure enthielten, wie folgt:

A
Amidophenolhydro-

chlorat .... 0,5 g
Natriumsulfit . . 8,0 „
Natriumcarbonat . 2,2 „
Wasser .... 100 „

B
Amidophenolsulfon-

säure .... 0,7 g
Natriumsulfit . . 8,0 ,.
Natriumcarbonat . 2,2 ,.
Wasser .... 100 „

Bei einem Versuche erschien das Bild in Lösung .1 in
8 Secunden, während es in Lösung B 40 Secunden dauerte.
Im ersten Falle war die Entwicklung nach 2 Minuten voll-
ständig, im zweiten aber erst nach d1^ Minuten. Es geht aus
diesen Zahlen hervor, dass die Sulfonsäure viel weniger kräftig
in ihrer Wirkung ist als das Amidophenol selbst. Dieses Er-

1) Dieses Jahrbuch 1892, S. 6.

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