Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (8.1894)

Ueber photographische Kaltlacke.

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gegangen wurde, kann zu dem Probeabdrucke geschritten
werden; dieser muss nun ein getreues Bild des Originals bieten,
und das Bildchen auf einem und demselben Bogen 4, 8,
16 etc. Mal sich befinden.
Hier zeigt es sich auch, ob alle Platten genau zusammen
passen, ob nicht eine verschoben ist, da wird ein Abdruck,
auf die Controlplatte genommen, den Fehler genau zeigen.
Hier hilft keine Retouche, sondern nur ein neuer Ueberdruck.
Ich schrieb dieses Verfahren nicht bloss um Lithographen
und Steindrucker damit bekannt zu machen, welchen dasselbe
ja zum Theile nicht fremd sein wird, sondern auch für die-
jenigen, welche sich mit Photographie und dem modernen
Repro du ctionsverfahren befassen, denen es ja von Werth sein
wird, die verschiedenen Mittel und Wege, welche die Druck-
technik besitzt, kennen zu lernen.
--gKsssga-
Heber photographische Kaltlacke.
Von E. Valenta in Wien.
Eine grosse Reihe von Analysen der in den Handel vor-
kommenden „Kaltlacke“, welche ich anstellte1), ergab, dass
sich die verschiedenen Sorten in folgende Gruppen eintheilen
lassen:
a) Alkoholische Kaltlacke.
Diese Art der Kaltlacke sind zumeist Lösungen von San-
darakharz in Alkohol; da aber eine Lösung von Sandarak in
Alkohol für sich aufgegossen die Bildung einer matten Schicht
zur Folge hat, enthalten diese Lacke noch gewisse Zusätze,
welche dies verhindern. Solche Zusätze sind z. B. Lavendelöl,
Citronenöl etc., und ich gebe in Folgendem ein Recept zur
Herstellung eines solchen Lackes, welches ich auf Grund
der Untersuchung einiger solcher Producte ermittelt und er-
probt habe:
Sandarakharz .... 18 g,
Alkohol .. . . . . . 100 ccm,
Lavendelöl 1 ccm.
Dieser Lack trocknet ziemlich langsam, gibt aber eine
feste, wenig klebende Schicht, welche die Bleistiftretouche gut
annimmt; er ist also in dieser Beziehung manchen Handels-

1) Pliot. Corresp. 1893.