Verfahren zur Herstellung ubertragbarei' Drucke.
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bilder darin auszufixiren, bevor man eine grössere Auflage von
Copien tont. Wenn das Bad infolge starker Ausnützung an-
fängt, langsamer zu arbeiten und den Copien zweifarbige Töne
gibt, so ist es am besten, man nimmt ein neues Bad, was bei
der Einfachheit der Herstellung und guten Haltbarkeit der
ersten Lösung mit keinen Unbequemlichkeiten verbunden ist.
Der von Herrn Gaedicke (s. dieses Jahrbuch, S. 7)
empfohlene Borsäure-Zusatz bewirkt ein rascheres Tonen;
jedoch ist der Säure-Zusatz für die meisten Colloidinpapiere
überflüssig; jedenfalls zersetzt sich das Fixirnatron bei Gegen-
wart von Borsäure rascher und es kann früher eine Schwefel-
tonung eintreten, als ohne diesen Zusatz.
Die Einfachheit der Herstellung und Billigkeit des oben
erwähnten Bades dürfte es mit sich bringen, dass der grosse
Missbrauch, der mit übermässig ausgenützten alten Tonfixir-
bädern getrieben wird und der meistens das rasche Vergilben
der Bilder (von den Amerikanern sehr treffend als „Yellow
Jac“ bezeichnet) zur Folge hat, wenigstens zum Theile ver-
mindert wird. Wenn auch bei Verwendung dieses Tonfixir-
bades die gefürchtete Schwefeltonung nicht ausgeschlossen er-
scheint, so wird sie doch bei Verwendung von frischen Bädern
voraussichtlich nicht in störendem Grade Einfluss auf die
Bilder nehmen.
Verfahren zur Herstellung übertragbarer und einbrenn-
barer Drucke.
Von Franz Haberditzl in Wien.
Bisher war es üblich, die zum Uebertragen (Abziehen)
bestimmten Bilder auf Papier zu drucken, welches auf der zu
bedruckenden Seite mit einer Schicht in Wasser leicht löslicher
Substanz wie Gummi, Gelatine, Kleister, Quittenkernschleim etc.
überzogen war.
Würden solche Bilder mittels Steindruck hergestellt, so
müsste der Drucker den zum Einwalzen mit Farbe befeuchteten
Stein erst vollkommen trocken fächeln, bevor er das Papier
auf legte, um so dessen Ankleben an den Stein zu vermeiden.
Diente aber als Druckplatte eine Lichtdruckplatte oder
andere feuchte, klebrige Druckplatte, so war das Drucken mit
solchem Papier fast unmöglich. Um nun das zeitraubende
Trocknen der Steine überflüssig zu machen und das Drucken
von klebrigen mit Gelatinechromat abgezogenen Platten zu er-
möglichen, überziehe ich das mit der wasserlöslichen und
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bilder darin auszufixiren, bevor man eine grössere Auflage von
Copien tont. Wenn das Bad infolge starker Ausnützung an-
fängt, langsamer zu arbeiten und den Copien zweifarbige Töne
gibt, so ist es am besten, man nimmt ein neues Bad, was bei
der Einfachheit der Herstellung und guten Haltbarkeit der
ersten Lösung mit keinen Unbequemlichkeiten verbunden ist.
Der von Herrn Gaedicke (s. dieses Jahrbuch, S. 7)
empfohlene Borsäure-Zusatz bewirkt ein rascheres Tonen;
jedoch ist der Säure-Zusatz für die meisten Colloidinpapiere
überflüssig; jedenfalls zersetzt sich das Fixirnatron bei Gegen-
wart von Borsäure rascher und es kann früher eine Schwefel-
tonung eintreten, als ohne diesen Zusatz.
Die Einfachheit der Herstellung und Billigkeit des oben
erwähnten Bades dürfte es mit sich bringen, dass der grosse
Missbrauch, der mit übermässig ausgenützten alten Tonfixir-
bädern getrieben wird und der meistens das rasche Vergilben
der Bilder (von den Amerikanern sehr treffend als „Yellow
Jac“ bezeichnet) zur Folge hat, wenigstens zum Theile ver-
mindert wird. Wenn auch bei Verwendung dieses Tonfixir-
bades die gefürchtete Schwefeltonung nicht ausgeschlossen er-
scheint, so wird sie doch bei Verwendung von frischen Bädern
voraussichtlich nicht in störendem Grade Einfluss auf die
Bilder nehmen.
Verfahren zur Herstellung übertragbarer und einbrenn-
barer Drucke.
Von Franz Haberditzl in Wien.
Bisher war es üblich, die zum Uebertragen (Abziehen)
bestimmten Bilder auf Papier zu drucken, welches auf der zu
bedruckenden Seite mit einer Schicht in Wasser leicht löslicher
Substanz wie Gummi, Gelatine, Kleister, Quittenkernschleim etc.
überzogen war.
Würden solche Bilder mittels Steindruck hergestellt, so
müsste der Drucker den zum Einwalzen mit Farbe befeuchteten
Stein erst vollkommen trocken fächeln, bevor er das Papier
auf legte, um so dessen Ankleben an den Stein zu vermeiden.
Diente aber als Druckplatte eine Lichtdruckplatte oder
andere feuchte, klebrige Druckplatte, so war das Drucken mit
solchem Papier fast unmöglich. Um nun das zeitraubende
Trocknen der Steine überflüssig zu machen und das Drucken
von klebrigen mit Gelatinechromat abgezogenen Platten zu er-
möglichen, überziehe ich das mit der wasserlöslichen und