Mein Antheil am Verfahren zur Herstellung von Kohlebildern. 275
■desselben in tetrathionsaures Natron eine entschiedene Besserung
hervorbringt; vollends ist dies der Fall, wenn es in verdünntem
Zustande oder in kleinen Mengen zur Wirkung kommt. — Im
übrigen hat Professor Dr. H. W. Vogel nicht entfernt daran
gedacht, leichtfertige Behandlung der Bilder beim Waschen zu
empfehlen. Cartons enthalten jedoch öfter Spuren geschwefelter
Substanzen; durch Waschen würden die Cartons unansehnlich
werden, und ist daher für solche Zwecke Jodstärkekleister als
Zerstörungsmittel geschwefelter Substanzen nur zu empfehlen.
Mein Antheil am Verfahren zur Herstellung von
Kohlebildern.
Von J. W. Swan in London.
Es war zu Beginn des Jahrzehnts 1860 — 70, in der
.Zeit des Aufschwungs der in der Verbreitung des Visiten-
karten-Formats; sowohl in England wie in Frankreich hatte
der Hof sich herbeigelassen, zu photographischen Aufnahmen
zu sitzen, und damit den Ton angegeben; in dem Masse aber,
wie damals die Photographie populär wurde, verbreitete sich
auch die Kenntniss der Thatsache, dass die Photographien
dem Verbleichen unterworfen waren, und es entstand deshalb
das Verlangen nach einem Mittel dagegen.
Auf diesem Gebiete der Forschung waren eine ganze Reihe
von Männern thätig. So hatten Pretsch und Talbot der
Welt Kenntniss von ihren Verfahren zum heliographischen
Gravüren gegeben, die auf den früheren Erfindungen von
Ponton und Poitevin beruhten; diese Methoden lieferten
zweifellos haltbare Bilder, aber diese waren keine Photo-
graphien mehr, sondern auf mechanischem Wege gewonnene
Drucke von Platten, die mit Hilfe der Photographie her-
gestellt waren.
Weiter waren Versuche gemacht worden, um wirkliche
Halbton-Photographien in Kohledruck herzustellen; mit solchen
Versuchen sind die Namen von Pouncy, Burnett, Blair
und F ar gier ruhmvoll verknüpft.
Jedoch sage ich wohl nicht zu viel, wenn ich behaupte,
dass bis zu der Zeit, wo ich mich an die Lösung des Problems
heranmachte, ein wirklich im Grossen practisch verwendbares
Verfahren zur Herstellung einer wirklichen Photographie in
Farbstoffen noch nicht ausfindig gemacht und veröffentlicht
war. So lag die Sache bis zum Jahre 1864. Um diese Zeit
stellte ich Versuche an, die ich unter dem Gesichtspunkte
18*
■desselben in tetrathionsaures Natron eine entschiedene Besserung
hervorbringt; vollends ist dies der Fall, wenn es in verdünntem
Zustande oder in kleinen Mengen zur Wirkung kommt. — Im
übrigen hat Professor Dr. H. W. Vogel nicht entfernt daran
gedacht, leichtfertige Behandlung der Bilder beim Waschen zu
empfehlen. Cartons enthalten jedoch öfter Spuren geschwefelter
Substanzen; durch Waschen würden die Cartons unansehnlich
werden, und ist daher für solche Zwecke Jodstärkekleister als
Zerstörungsmittel geschwefelter Substanzen nur zu empfehlen.
Mein Antheil am Verfahren zur Herstellung von
Kohlebildern.
Von J. W. Swan in London.
Es war zu Beginn des Jahrzehnts 1860 — 70, in der
.Zeit des Aufschwungs der in der Verbreitung des Visiten-
karten-Formats; sowohl in England wie in Frankreich hatte
der Hof sich herbeigelassen, zu photographischen Aufnahmen
zu sitzen, und damit den Ton angegeben; in dem Masse aber,
wie damals die Photographie populär wurde, verbreitete sich
auch die Kenntniss der Thatsache, dass die Photographien
dem Verbleichen unterworfen waren, und es entstand deshalb
das Verlangen nach einem Mittel dagegen.
Auf diesem Gebiete der Forschung waren eine ganze Reihe
von Männern thätig. So hatten Pretsch und Talbot der
Welt Kenntniss von ihren Verfahren zum heliographischen
Gravüren gegeben, die auf den früheren Erfindungen von
Ponton und Poitevin beruhten; diese Methoden lieferten
zweifellos haltbare Bilder, aber diese waren keine Photo-
graphien mehr, sondern auf mechanischem Wege gewonnene
Drucke von Platten, die mit Hilfe der Photographie her-
gestellt waren.
Weiter waren Versuche gemacht worden, um wirkliche
Halbton-Photographien in Kohledruck herzustellen; mit solchen
Versuchen sind die Namen von Pouncy, Burnett, Blair
und F ar gier ruhmvoll verknüpft.
Jedoch sage ich wohl nicht zu viel, wenn ich behaupte,
dass bis zu der Zeit, wo ich mich an die Lösung des Problems
heranmachte, ein wirklich im Grossen practisch verwendbares
Verfahren zur Herstellung einer wirklichen Photographie in
Farbstoffen noch nicht ausfindig gemacht und veröffentlicht
war. So lag die Sache bis zum Jahre 1864. Um diese Zeit
stellte ich Versuche an, die ich unter dem Gesichtspunkte
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