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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Bothamley, C. H.: Gelbe Flecken auf Chlorsilber-Gelatine-Papier
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Vogel, Hermann Wilhelm: Ueber Sensitometer
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0295

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Ueber Sensitometer.

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dem Bade zugesetzt wird, doch im Verhältniss zu der Gold-
menge relativ gross ist, so entsteht Silberthiosulfat in der Schicht
auf dem Papiere und führt in der oben beschriebenen Weise
zur Bildung braunen Silbersulfids.
Gelbe Flecken, welche nach dem Fixiren auftreten, rühren
davon her, dass das Fixiren nicht vollständig durchgeführt ist,
und zwar gibt es drei Ursachen dafür, nämlich entweder, dass
das Fixirbad zu schwach, oder dass man die Platten nicht
lange genug im Fixirbade gelassen hat, oder endlich, dass
sie in demselben dicht an einander gelegen haben. Anstatt
dass das Silberbad in das lösliche .haltbare Silberthiosulfat
übergeht, verharrt es dann nämlich in der Form des unlös-
lichen, nicht haltbaren Salzes, das sich allmählich unter Bildung
von Silbersulfid genau wie in den beiden anderen vorerwähnten
Fällen zersetzt.
-—^»5-
Ueber Sensitometer.
Von H. W. Vogel.
Ganz allgemein wird jetzt in der photographischen Welt
das Warnerke-Sensitometer zur Bestimmung der Empfind-
lichkeit der Trockenplatten benutzt. Es scheint fast aussichtlos,
etwas gegen die Zuverlässigkeit dieses Instruments sagen zu
wollen. Dennoch hat es nicht an Stimmen gefehlt, welche auf
Grund von Messungen gegründete Bedenken gegen die An-
wendung dieses Instruments erhoben. Zunächst gegen die
Lichtquelle, dann aber gegen die Scala.
Dass zu photographischen Messungen jeder Art unbedingt
eine constante Lichtquelle gehört, ist eine Thatsache, die
durch alle photometrischen Veröffentlichungen anerkannt ist.
Nun ist es aber bekannt, dass die Phosphorescenztafel, die
bei Warnerke die Lichtquelle ist, nicht constant ist, sondern
ihre Helligkeit mit der Zeit ganz erheblich ändert. Schon
Becquerel hat dies bei Schwefelcalcium nachgewiesen; Weber,
der erste Photometriker, der jetzt existirt, hat durch Messungen
an Warnerke’s Phosphorescenztafel selbst Becquerel’s An-
gabevollaufbestätigt. Er hat nachgewiesen, dass bei Warnerke’s
Phosphorescenztafel die Helligkeit von 30 bis 60 Secunden,
nach der Belichtung von 183 auf 100 sinke, nach weiteren
30 Secunden auf je 65, 49, 39.
Verzögert man demnach die Messung nur um wenige
Secunden, so macht man grobe Fehler, weil die Helligkeit
des Lichtes inzwischen schon merklich gesunken ist.
 
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