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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Belitski, Ludwig: Ueber die Natur des Collodionhäutchens bei Celloïdinbildern
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Belitski, Ludwig: Ueber Vergilben von Silbercopien und dem als Gegenmittel empfohlenen Jodstärkekleister
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0249

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Ueber Vergilben von. Silbercopien etc.

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Stellen, die also nicht durch das Silber gedeckt waren, in
Regenbogenfarben. Bald nachdem dieses Bild eingerahmt ans
Fenster gehängt worden war, lackirte ich meine sämmtlichen
Collodionpositive mit weisser Schellacklösung, wodurch sie viel
widerstandsfähiger gegen mechanische Einflüsse wurden und
sich' sogar bis heute unverändert erhalten haben. Diese
lackirten Bilder bekamen auch am Lichte keine Regenbogen-
farben. Ich nahm deshalb eines Tages jenes Bild aus dem
Rähmchen, um es nachträglich zu lackiren; die unter dem
ovalen Toncarton gegen das Licht geschützten Theile des Bildes
hatten keine Regenbogenfarben, so dass sich das belichtete
Oval deutlich markirte. Als ich nun aber die alkoholische
Schellacklösung aufgoss, löste sich an den belichteten Stellen
das Collodion mit dem Bilde auf, während die unbelichteten
Theile die Lackirung vertrugen. Man sieht hieraus, dass
Collodionschichten am Lichte doch nicht so beständig sind,
als man vielleicht jetzt noch allgemein glaubt. Ein nachträg-
liches Lackiren mit einem farblosen Lacke aus recht lüft- und
lichtbeständigem Harze dürfte die Haltbarkeit der Celloidin-
bilder wesentlich erhöhen, wenn nicht etwa wieder andere
Uebelstände dabei auftreten.


Ueber Vergilben von Silbercopien und dem als Gegen-
mittel empfohlenen Jodstärkekleister.

Von L. Belitski in Nordhausen.

Wäre die Theorie der Fixirung, der doch noch immer das
Feld behauptenden Silberdrucke bei allen Photographen völlig
im Klaren, so kämen nicht immer noch Klagen über die schnelle
Vergänglichkeit der Silberbilder.
Rufen wir uns nun einmal in möglichster Kürze den
chemischen Vorgang bei der Fixirung ins Gedächtniss zurück.
Wenn ein Silberhaloidsalz, also z. B. Ohlorsilber mit unter-
schwefligsaurem Natron, in grossem Ueberschusse, wie es bei
der Fixirung immer der Fall sein sollte, zusammenkommt, so.
entsteht sofort durch wechselseitige Zersetzung unterschweflig-
saures Silber und Chlornatrium und zwar sind zu dieser ersten
Umsetzung auf 143,5 Theile Chlorsilber 124 Theile Fixirnatron
erforderlich. Wenn sich dieser äusserst unbeständige Körper,
das unterschwefligsaure Silber, indes bei grossem Ueberschuss
von unterschwefligsaurem Natron bildet, so verbindet es sich
 
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