Ueber das auf der Anwendung von Manganoxydsalzen etc. 197
zu schreiben, mit Scheidewasser zu ätzen und mit Gummi-
wasser zum Abdrucken fertig zu machen, stehen.
Er glaubte wohl anfänglich, den Gummi ganz entbehren zu
können, überzeugte sich aber bald, dass derselbe wirklich mit
der Oberfläche des Steines eine Art chemische Verbindung ein-
ging, wodurch dessen Poren dem Fette verschlossen und für das
Wasser empfänglich gemacht werden, ja dass weder Scheide-
wasser, noch Gummi allein dem Steine diese Eigenschaften
in so hohem Grade mittheilen, als wenn beide verbunden sind.
■Gummi allein ertheilt dem Steine schon die Eigenschaft,
keine Farbe anzunehmen; haltbarer wird jedoch diese Präpa-
ratur, wenn der Stein vorher rein geätzt war.
Auf dieser Theorie basirt das ganze Gebäude der Litho-
graphie und der Praktiker kann aus dem Mittgetheilten vielen
Nutzen ziehen, indem er dieses berücksichtigt.
Leber das auf der Anwendung von
Manganoxydsalzen beruhende photographische
Verfahren.1)
Von A und L. Lumiere.
I.
Bei den von uns früher beschriebenen2), auf der An-
wendung der Manganoxydsalze beruhenden phothographischen
Verfahren, waren wir zu dem Schluss gekommen, dass die
practische Verwendbarkeit dieses Verfahrens wohl nur dann
in Aussicht stehe, wenn daran hinsichtlich der Haltbarkeit
des lichtempfindlichen Papieres einige Verbesserungen ange-
bracht werden könnten.
Es haben die von uns in dieser Eichtung angestellten
Untersuchungen uns zwar zu einer vollkommenen Lösung dieses
Problems nicht geführt, wohl aber haben die Versuche, zu denen
sie Anlass gaben, uns zu anderen Schlussfolgerungen geführt,
die wir für interessant genug halten, um hier veröffentlicht zu
werden.
Wollte man Mittel und Wege finden, um die Veränderung
der Manganoxyd-Präparate zu vermeiden, so galt es vor Allem,
die Ursachen dieser Umsetzung festzustellen, und es wurde des-
1) Mitgetheilt in der am 3. Februar 1893 gehaltenen Sitzung der
Societe franQaise de Photographie.
2) Eder’s Jahrbuch für 1893. Bd. VII.; Bulletin de la Societe
fran^aise de Photographie, 1892, p. 218, 278 und 332.
zu schreiben, mit Scheidewasser zu ätzen und mit Gummi-
wasser zum Abdrucken fertig zu machen, stehen.
Er glaubte wohl anfänglich, den Gummi ganz entbehren zu
können, überzeugte sich aber bald, dass derselbe wirklich mit
der Oberfläche des Steines eine Art chemische Verbindung ein-
ging, wodurch dessen Poren dem Fette verschlossen und für das
Wasser empfänglich gemacht werden, ja dass weder Scheide-
wasser, noch Gummi allein dem Steine diese Eigenschaften
in so hohem Grade mittheilen, als wenn beide verbunden sind.
■Gummi allein ertheilt dem Steine schon die Eigenschaft,
keine Farbe anzunehmen; haltbarer wird jedoch diese Präpa-
ratur, wenn der Stein vorher rein geätzt war.
Auf dieser Theorie basirt das ganze Gebäude der Litho-
graphie und der Praktiker kann aus dem Mittgetheilten vielen
Nutzen ziehen, indem er dieses berücksichtigt.
Leber das auf der Anwendung von
Manganoxydsalzen beruhende photographische
Verfahren.1)
Von A und L. Lumiere.
I.
Bei den von uns früher beschriebenen2), auf der An-
wendung der Manganoxydsalze beruhenden phothographischen
Verfahren, waren wir zu dem Schluss gekommen, dass die
practische Verwendbarkeit dieses Verfahrens wohl nur dann
in Aussicht stehe, wenn daran hinsichtlich der Haltbarkeit
des lichtempfindlichen Papieres einige Verbesserungen ange-
bracht werden könnten.
Es haben die von uns in dieser Eichtung angestellten
Untersuchungen uns zwar zu einer vollkommenen Lösung dieses
Problems nicht geführt, wohl aber haben die Versuche, zu denen
sie Anlass gaben, uns zu anderen Schlussfolgerungen geführt,
die wir für interessant genug halten, um hier veröffentlicht zu
werden.
Wollte man Mittel und Wege finden, um die Veränderung
der Manganoxyd-Präparate zu vermeiden, so galt es vor Allem,
die Ursachen dieser Umsetzung festzustellen, und es wurde des-
1) Mitgetheilt in der am 3. Februar 1893 gehaltenen Sitzung der
Societe franQaise de Photographie.
2) Eder’s Jahrbuch für 1893. Bd. VII.; Bulletin de la Societe
fran^aise de Photographie, 1892, p. 218, 278 und 332.