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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Spitaler, Rudolf: Die Arbeiten und Fortschritte in der Astrophotographie im Jahre 1893
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304 Die Arbeiten und Fortschritte in der Astrophotographie etc.

Die Arbeiten und Fortschritte in der Astrophotographie
im Jahre 1893.
Von Dr. Rudolf Spitaler, Adjuncten an der k. k. Sternwarte
der deutschen Universität in Prag.
Die Arbeiten für die photographische Himmelskarte (siehe
die Berichte hierüber in den vorhergehenden Jahrgängen),
über deren gegenwärtigen Stand, die Art und Weise der Aus-
führung und die nunmehr definitive Vertheilung des Himmels
unter den betheiligten Sternwarten H. Jacoby in Astronomy
and Astrophysics (1893 Febr.) eine Uebersicht gibt, haben sich
theils in dem Rahmen der wirklichen Ausführung, theils in
dem noch weiterer Voruntersuchungen bewegt, die sich ins-
besondere auf die gegenseitigen Beziehungen zwischen Stern-
grösse, Expositionsdauer und Durchmesser des Sternbildes auf
der photographischen Platte bezogen, um in allen Aufnahmen
ein einheitliches Ganzes zu sichern. Um diese Untersuchungen
haben sich neuerdings Prof. Scheiner in Potsdam (Astronom.
Nachr. No. 3173) und Prof. M. Wolf in Heidelberg (Photogr.
Corresp. 1892 u. Sirius 2V. F., Band XX, Heft 12) besonders
verdient gemacht.
Machte es schon Schwierigkeiten, die Sterngrössen, zumal
der schwächsten noch abzubildenden Sterne, durch die Con-
stanten des Instrumentes und die Expositionszeit genau zu
präcisiren, so kam nun noch die interessante Wahrnehmung-
Prof. Kapteyn’s an den Sternaufnahmen der Cap-Durch-
musterung hinzu, dass das Licht von Sternen in der Nähe der
Milchstrasse reicher ist an actinischen Strahlen als das von
optisch helleren Sternen in grösserer Entfernung von derselben.
Er fand eine Abnahme der photographischen Sterngrösse gegen-
über der optischen um 0,01 Grösse für jeden Grad der Ent-
fernung von der Milchstrasse. Es sei daher bei der photo-
graphischen Himmelsmappirung sehr auf den Einklang zwischen
der optischen und photographischen Helligkeit der Sterne an
verschiedenen Stellen des Himmels zu achten (Academie des
Sciences d’Amsterdam 1892 u. 1893; Bulletin du Comite inter-
national permanent 1892; Monthly Notices of the Royal Astro-
nomical Society London, Vol. LIII, No. 4; Sirius N. F,
Band XXI, Heft 9 etc.). — In Paris leitet die Ausmessung der
photographischen Sternaufnahmen mittels eines von Gautier
construirten Mikrometers (The Journal of the British Astro-
nomical Association, Vol. III, No. 6) Madm. Klumpke, die
sich als tüchtige Beobachterin bereits bekannt gemacht hat.
Ueber die Art und Weise der Ausmessung ergeht sich M. Loewy
 
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