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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Pollack, Vincenz: Photogrammetrische Arbeiten in Oesterreich
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Ritter von Staudenheim, F.: Ueber künstlerische Photographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0268

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256

Ueber künstlerische Photographie.

dem noch den Vortheil, dass man es zum Nivelliren verwenden
kann, also dadurch unter Umständen die Mitnahme eines eigenen
Nivellirinstrumentes ersparen könnte.1) Dass ein Instrument
mit grösserer Bildweite im Allgemeinen bessere Resultate liefern
wird und die Arbeit wesentlich erleichtert, ist wohl zweifellos.
Von grosser Bedeutung ist auch eine Vorrichtung am Apparate,
durch welche Cassettenfehler vermieden werden können, weil
sich sehr häufig markante, zu Winkelmessungen geeignete
Punkte, die auf den Photogrammen zweifellos wieder gefunden
werden, nur schwer in genügender Anzahl finden lassen.“
Viele der aufgenommenen und begehbaren Punkte waren
auf Tachymetrirweite2) und ist in solchen Fällen, wie ich
am Reichenstein selbst erfahren, ein distanzmessendes Fernrohr
von grossem Werthe, eine Ansicht, der G. Str eie ebenfalls
beistimmt.
--
Ueber künstlerische Photographie.
Von F. Ritter von Stau den heim in Wien.
Um den grossen Anforderungen gerecht werden zu können,
welche heute das Publikum an den Photographen stellt, muss
derselbe schon ganz Aussergewöhnliches leisten.
Die Bilder von schönen Gegenden, Gruppen, Personen,
ausgenommen die der Schauspieler und Tänzerinnen, ziehen
nicht mehr recht, und da wir uns schmeicheln, Künstler sein
zu wollen, so müssen wir auch Künstlerisches bieten.
Hierbei muss sich der Photograph zu Beginn seiner Arbeit
über das im Bilde künstlerisch zu gestaltende Thema völlig
im Klaren sein.
Es ist kein Zweifel, dass derjenige Photograph, welcher
viele gute Bilder ansehen und studiren konnte, jedem Anderen
bei der Behandlung der zu photographirenden Objecte voraus
sein wird, doch darf man nicht vergessen, dass auch eine
blosse Nachahmung eines Gemäldes durch die Photographie
sehr schwer auszuführen sein wird. Verhältnissmässig leicht
sind photographische Studien an der Meeresküste, wo Bran-
dung, Sturm und Wogen sehr gute Motive für Bilder abgeben.
Dagegen mangelt es dem Amateur-Photographen am Lande
häufig an einem passenden Vorwurfe. — Es bleibt uns daher
nichts übrig, um Künstlerisches zu schaffen, als wirkliche
1) Vergleiche diesbezüglich die gleichen Bemerkungen bei meinen
eigenen Arbeiten.
2) Selbst einzelne Standpunkte rückten bis auf 20 m aneinander.
 
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