Verstärkung der Dichtigkeit einer Platte etc.
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Soll ein Gemälde gereinigt werden, so ist die Beschaffen-
heit seiner Oberfläche in erster Linie für seine Behandlung
massgebend. Ist dieselbe mit, wenn auch noch so kleinen,
Sprüngen bedeckt, so ist das Einwirken darauf mit Feuchtigkeit
unbedingt zu vermeiden. Denn durch das Eindringen von
Wasser in diese feinen Sprünge lockert sich die Verbindung
zwischen Leinwand und Farbe, die Sprünge erweitern sich
und versetzten sich mit den Staubtheilen, welche die Oberfläche
des Bildes bedeckten. Zu solchem Falle ist nur Reinigen mit
entfetteter, offener, trockener Baumwolle am Platze.
Bei völlig intacten Bildern kann mit chemisch reinem
Wasser gereinigt werden, doch darf das Wasser nicht von der
Baumwolle fliessen, es bedarf überhaupt nur eines Hauches
davon und auch hiervon müssen die letzten Spuren durch
sorgfältiges Austrocknen, das ist leichtes Fegen, mit oben-
genannter Wolle wieder entfernt werden.
In Fällen, wo diese Mittel nicht mehr ausreichen, um dem
Gemälde seine ursprüngliche Klarheit zurückzugeben, empfiehlt
es sich den Restaurator vom Fach zu Rathe zu ziehen, denn
alle zahlreichen Methoden durch Erweichen und Schmelzen der
Firnisse ihre Durchsichtigkeit neu zu bekommen, sind niemals
ganz ohne Gefahr für das Object anzuwenden, erfordern auch
besondere manuelle Geschicklichkeit und das sichere Erkennen
dessen, ob überhaupt alle Vorbedingungen, welche ihre An-
wendung rechtfertigen würden, gegeben sind.
--
Verstärkung der Dichtigkeit einer Platte mittels
Quecksilberchlorid.
Von Ohapman Jones in London.
Man ist nie dessen sicher, dass ein Gelatine-Negativ die
gehörige Dichtigkeit hat, ehe dasselbe fixirt ist, und es ist
deshalb ein Verfahren für nachträgliche Veränderung der
Dichtigkeit nothwendig. Wiederholt habe ich nachdrücklich
betont, dass es nahezu unmöglich ist, die Dichtigkeit zu ver-
ringern, ohne dass dabei der Charakter der Abstufung der Töne
verändert wird und man dabei auch der Gefahr höchster Un-
sicherheit im Resultat ausgesetzt ist. Da die Wissenschaft die
Aufgabe hat, solche Unsicherheit fernzuhalten, so folgt, dass
man jedem rathen muss, die Negative lieber zu schwach als zu
stark zu entwickeln und dann eine Verstärkung der Dichtigkeit
bis zu der erforderlichen Stärke vorzunehmen. Da eine theil-
weise Verstärkung der Dichtigkeit ebenso unsicher, wie die
21
Soll ein Gemälde gereinigt werden, so ist die Beschaffen-
heit seiner Oberfläche in erster Linie für seine Behandlung
massgebend. Ist dieselbe mit, wenn auch noch so kleinen,
Sprüngen bedeckt, so ist das Einwirken darauf mit Feuchtigkeit
unbedingt zu vermeiden. Denn durch das Eindringen von
Wasser in diese feinen Sprünge lockert sich die Verbindung
zwischen Leinwand und Farbe, die Sprünge erweitern sich
und versetzten sich mit den Staubtheilen, welche die Oberfläche
des Bildes bedeckten. Zu solchem Falle ist nur Reinigen mit
entfetteter, offener, trockener Baumwolle am Platze.
Bei völlig intacten Bildern kann mit chemisch reinem
Wasser gereinigt werden, doch darf das Wasser nicht von der
Baumwolle fliessen, es bedarf überhaupt nur eines Hauches
davon und auch hiervon müssen die letzten Spuren durch
sorgfältiges Austrocknen, das ist leichtes Fegen, mit oben-
genannter Wolle wieder entfernt werden.
In Fällen, wo diese Mittel nicht mehr ausreichen, um dem
Gemälde seine ursprüngliche Klarheit zurückzugeben, empfiehlt
es sich den Restaurator vom Fach zu Rathe zu ziehen, denn
alle zahlreichen Methoden durch Erweichen und Schmelzen der
Firnisse ihre Durchsichtigkeit neu zu bekommen, sind niemals
ganz ohne Gefahr für das Object anzuwenden, erfordern auch
besondere manuelle Geschicklichkeit und das sichere Erkennen
dessen, ob überhaupt alle Vorbedingungen, welche ihre An-
wendung rechtfertigen würden, gegeben sind.
--
Verstärkung der Dichtigkeit einer Platte mittels
Quecksilberchlorid.
Von Ohapman Jones in London.
Man ist nie dessen sicher, dass ein Gelatine-Negativ die
gehörige Dichtigkeit hat, ehe dasselbe fixirt ist, und es ist
deshalb ein Verfahren für nachträgliche Veränderung der
Dichtigkeit nothwendig. Wiederholt habe ich nachdrücklich
betont, dass es nahezu unmöglich ist, die Dichtigkeit zu ver-
ringern, ohne dass dabei der Charakter der Abstufung der Töne
verändert wird und man dabei auch der Gefahr höchster Un-
sicherheit im Resultat ausgesetzt ist. Da die Wissenschaft die
Aufgabe hat, solche Unsicherheit fernzuhalten, so folgt, dass
man jedem rathen muss, die Negative lieber zu schwach als zu
stark zu entwickeln und dann eine Verstärkung der Dichtigkeit
bis zu der erforderlichen Stärke vorzunehmen. Da eine theil-
weise Verstärkung der Dichtigkeit ebenso unsicher, wie die