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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Ebert, Hermann: Strahlungsempfindlichkeit von Gelatine-Trockenplatten in absolutem Mass
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14 Strahlungsempfindlichkeit von Gelatine-Trockenplatten etc.

Strahlungsempflndlichkeit von Gelatine - Trockenplatten
in absolutem Mass.
Von Dr. H. Ebert in Erlangen.
Unter den zahlreichen Anwendungen, welche das photo-
graphische Verfahren für wissenschaftliche und technische Zwecke
erfahren hat, ist eine noch verhältnissmässig wenig in Auf-
nahme gekommen, wiewohl gerade für sie die Photographie
ganz besonders geeignet erscheint, nämlich für die Bestimmung
der Helligkeit flächenförmig ausgedehnter Lichtquellen. Die
von einem bestimmten Flächenstück der ausgedehnten Licht-
gebilde am Himmel, z. B. der Milchstrasse, des Zodiakal-
lichtes oder eines Nebelfleckes ausgehende Lichtmenge ist für
die Erforschung ihrer Natur von grösster Bedeutung; die von
einer Wand zurückgestrahlte Lichtmenge spielt bei künstlichen
Beleuchtungsanlagen eine wichtige Rolle, u. s. w. In allen
diesen Fällen liefert die Photographie ein äusserst empfindliches
photometrisches Verfahren, da die Schwärzung der Platte bei
gegebener Expositionszeit und unter genau definirbaren
Bedingungen der Herstellung, Entwickelung und Fixirung in
eindeutiger Beziehung zu der Quantität der als Strahlung auf-
gefallenen Energiemenge steht. Um das Verfahren practisch
verwendbar zu machen, muss aber zuvor die Beziehung von Korn-
grösse und Kornzahl zu der eingefallenen Lichtmenge festge-
stellt sein, vor Allem muss die Frage erledigt werden: Welche
Energiemenge, in absolutem Masse gemessen, ist überhaupt
nöthig, um auf einer Platte von mittlerer Empfindlichkeit bei
den gewöhnlichen Entwickelungsverfahren einen merkbaren
Eindruck hervorzurufen? Der Beantwortung dieser Frage sind
die folgenden Zeilen gewidmet.
Da die Empfindlichkeit verschiedener Plattensorten eine sehr
verschiedene ist, die verschiedenen Entwickler sehr verschieden
kräftig wirken u. s. w., so kann es sich zunächst bei Lösung dieser
Frage nur um Feststellung der Grössenordnung handeln. Immer-
hin hat sich bei den verschiedenen gangbaren Platten und
Entwicklern eine ziemlich grosse Uebereinstimmung gezeigt.
Die Empfindlichkeit wurde nach zwei verschiedenen
Methoden bestimmt:
1. Eine Casette, deren Schieber nach bestimmten Zeit-
räumen um bestimmte Strecken fortgerückt wurde, so dass
verschiedene Stellen der streifenförmig geschnittenen Platte ver-
schieden lange, genau messbare Zeiten hindurch belichtet wurden,
war lichtdicht an eine innen durch Auskleiden mit Velourspapier
vollkommen geschwärzte, ca. 1 m lange Holzröhre befestigt,
 
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