DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:Vogel, Hermann Wilhelm: Ueber Sensitometer
DOI Artikel:Pfaundler von Hadermur, Leopold: Die Formate photographischer Bilder
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0297
Die Formate photographischer Bilder.
285
mässige Löcher in Metall zu bohren, zu theuer wird und daher
auf allgemeine Einführung nicht wird rechnen können.
Von sonstigen Constructionen ist mir keine vorgekommen,
die dem Practiker ohne Weiteres empfohlen werden könnte.
Ich hoffe aber, dass wir zu einer Construction gelangen werden
durch Bestimmung der Zeit der Belichtung, welche
mindestens nöthig ist, um eine Trockenplatte zu ver-
schleiern. Setzt man eine Cassette in gewisser- Entfernung
einem fest bestimmten constanten Lichte gegenüber, zieht die
Cassette nach und nach in Absätzen von einer Secunde auf und
entwickelt sie, so wird man finden, dass je nach der Platten-
sorte der Schleier bald in 6 oder 7 oder 10 Secunden auftritt.
Eine Platte, die in 5 Secunden’zu Schleiern beginnt, kann
man als doppelt so empfindlich annehmen als solche, die erst
in 10 Secunden schleiert.
Zu dieser Beobachtung gehören keine kostspieligen Vor-
richtungen, sie kann mit dem gewöhnlichen photographischen
Apparate in einer Dunkelkammer ausgeführt werden. Es kommt
nur darauf an, das Princip zu einem practisch handlichen
System auszuarbeiten.
Michalke hat über den Anfangs Schleier eine interessante
Beobachtung mitgetheilt. Er fand, dass derselbe bei einer
Herzogplatte bei Belichtung mit einer Amyl-Normalkerze in
14 m Entfernung in neun Secunden eintrat.1 2)
14 m ist ein bischen viel. Man wird für die Verhältnisse
der photographischen Dunkelkammern das Normallicht reduciren
und die Entfernung verkleinern müssen. Nach einem Versuche
des Verfassers trat bei einer kleinen Amvlkerze von 20cm
Höhe die erste Lichtwirkung in 3 m Entfernung auf Perutzplatte
in 8 Secunden ein. Weitere Versuche darüber sind im Gange.
Die Formate photographischer Bilder.
Von Professor Dr. L. Pfaundler in Graz.
(Vorgetragen im Winter 1892 im Club der Amateurphotographen
I. Das relative Format (Verhältniss der Höhe zur Breite).
Die Camera liefert zunächst das Bild in Form eines Kreises,
wir behalten aber diese Form nicht bei, theils aus practischen,
theils aus ästhetischen Gründen. Aus practischen deshalb, weil
1) Siehe Photogr. Mittheilungen Jahrg. XXVII, pag.123.
2) Der ausführliche Original - Bericht über diesen Vortrag findet sich
..Phot. Corresp.“ 1894.
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mässige Löcher in Metall zu bohren, zu theuer wird und daher
auf allgemeine Einführung nicht wird rechnen können.
Von sonstigen Constructionen ist mir keine vorgekommen,
die dem Practiker ohne Weiteres empfohlen werden könnte.
Ich hoffe aber, dass wir zu einer Construction gelangen werden
durch Bestimmung der Zeit der Belichtung, welche
mindestens nöthig ist, um eine Trockenplatte zu ver-
schleiern. Setzt man eine Cassette in gewisser- Entfernung
einem fest bestimmten constanten Lichte gegenüber, zieht die
Cassette nach und nach in Absätzen von einer Secunde auf und
entwickelt sie, so wird man finden, dass je nach der Platten-
sorte der Schleier bald in 6 oder 7 oder 10 Secunden auftritt.
Eine Platte, die in 5 Secunden’zu Schleiern beginnt, kann
man als doppelt so empfindlich annehmen als solche, die erst
in 10 Secunden schleiert.
Zu dieser Beobachtung gehören keine kostspieligen Vor-
richtungen, sie kann mit dem gewöhnlichen photographischen
Apparate in einer Dunkelkammer ausgeführt werden. Es kommt
nur darauf an, das Princip zu einem practisch handlichen
System auszuarbeiten.
Michalke hat über den Anfangs Schleier eine interessante
Beobachtung mitgetheilt. Er fand, dass derselbe bei einer
Herzogplatte bei Belichtung mit einer Amyl-Normalkerze in
14 m Entfernung in neun Secunden eintrat.1 2)
14 m ist ein bischen viel. Man wird für die Verhältnisse
der photographischen Dunkelkammern das Normallicht reduciren
und die Entfernung verkleinern müssen. Nach einem Versuche
des Verfassers trat bei einer kleinen Amvlkerze von 20cm
Höhe die erste Lichtwirkung in 3 m Entfernung auf Perutzplatte
in 8 Secunden ein. Weitere Versuche darüber sind im Gange.
Die Formate photographischer Bilder.
Von Professor Dr. L. Pfaundler in Graz.
(Vorgetragen im Winter 1892 im Club der Amateurphotographen
I. Das relative Format (Verhältniss der Höhe zur Breite).
Die Camera liefert zunächst das Bild in Form eines Kreises,
wir behalten aber diese Form nicht bei, theils aus practischen,
theils aus ästhetischen Gründen. Aus practischen deshalb, weil
1) Siehe Photogr. Mittheilungen Jahrg. XXVII, pag.123.
2) Der ausführliche Original - Bericht über diesen Vortrag findet sich
..Phot. Corresp.“ 1894.