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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Ebert, Hermann; Wiedemann, E.: Ueber Kathodoluminescenz
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Lainer, Alexander: Ueber den Zusatz von Ricinusöl und Glycerin zu Chlorsilber-Collodion-Emulsionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0219

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Ueber den Zusatz von Ricinusöl und Glycerin etc.

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färbe“ etwas in einem kleinen Löffelehen in die Mitte einer
evacuirten Glaskugel gebracht, so wurde beim Aufsetzen des
Stiftes J an die äussere Glaswand ein so intensives Leuchten
erzielt, dass man dabei lesen konnte. Nichtsdestoweniger
waren aus dem Stifte kaum merkliche Funken zu ziehen.
Wir haben die hier erhaltene Erleuchtung mit der einer durch
ein mittelgrosses Inductorium angeregten Puluj’schen Lampe
mit Balmain’scher Leuchtfarbe verglichen und die Hellig-
keiten der Grössenordnung nach gleich gefunden. Dabei sind
die an den Polen des Inductoriums auftretenden Spannungen
aber ausserordentlich gross und die bewegten Elektrizitäts-
mengen noch erheblich grösser als bei dem von uns ver-
wandten Schliessungskreis. Wir haben bei unserer Anordnung
also eine höchst ökonomische Lichtquelle.

Ueber den Zusatz von Ricinusöl und Glycerin zu
Chlorsilber - Collodion - Emulsionen.
Von Professor Alex. Lainer.
Manche Recepte empfehlen behufs Darstellung von Chlor-
silber-Collodion-Emulsionen äusser einem Chlorid, Silbernitrat
und Citronensäure noch Ricinusöl und Glycerin als Zusätze.
Die Wirkung dieser letztgenannten Stoffe wurde bisher in
nicht genügender Weise beschrieben und kann deren Gebrauch in
vielen Fällen eher als schädlich, denn nützlich bezeichnet werden.
Das Bedürfniss nach solchen Zusätzen ist in erster Linie
von den Eigenschaften des verwendeten Rohcollo-
dions, ferner von der Qualität und Quantität der in An-
wendung gebrachten Chlorsalze und der Quantität der
Citronensäure abhängig.
Bekanntlich zeigen die Collodien, je nach der Darstellungs-
weise des Pyroxylins, sehr verschiedene Eigenschaften und
geben mitunter ziemlich undurchdringliche, andererseits aber
auch wieder sehr poröse Schichten. Im ersten Falle werden
die verschiedenen photographischen Lösungen sehr langsam,
im zweiten Falle zu rasch eindringen.
Die Eigenschaften der Collodionschichten bei Chlorsilber-
Emulsionen werden auch von der Qualität und Quantität der
Chlorsalze beeinflusst. Durch die Wechselwirkung von Silber-
nitrat und Chlorid entstehen Chlorsilber und ein neues Nitrat, z. B.
ZAgNO^ + SVC'Z2 = ZAgCl + SV(ATO3)2
Silbernitrat Strontiumchlorid Chlorsilber Strontiumnitrat.
 
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