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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Wolf, Max: Die Empfindlichkeit einiger Plattenfabrikate
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Vogel, Ernst: Ueber Dunkelkammerbeleuchtung
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0313

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Ueber Dunkelkammerbeleuchtung.

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unempfindliche Platten, und darunter leidet unsere ganze Fabri-
kation. So ist es mit einer ganzen Reihe anderer deutscher
Fabrikate.
Das interessante Resultat, auf das ich allein durch diese
Zeilen aufmerksam machen wollte, ist aber das, dass wir in
Europa Marken besitzen, die den besten amerikanischen an
Empfindlichkeit überlegen sind.
Die Ursache jener Beobachtung der beiden französischen
Astronomen wird wohl in einer von mir früher beschriebenen
Erscheinung1) zu suchen sein. Sie werden frische französische
Platten mit alten amerikanischen verglichen haben.

Ueber Dunkelkammerbeleuchtung'.
Von Dr. E. Vogel in Berlin.
Eine geeignete Dunkelkammerbeleuchtung ist für deD
Negativprocess von der grössten Wichtigkeit, trotzdem wird
aber gerade in diesem Punkte sehr viel gesündigt. Das Licht
ist oft zu dunkel oder zu hell, bei zu dunkler Beleuchtung ist
es aber schwer oder nicht möglich, die Negative bei der Ent-
wicklung richtig zu beurtheilen und ebenso wird man bei zu
heller Beleuchtung selten gute Resultate erhalten, weil die
Platten bei der Entwicklung verschleiern.
Künstliches Licht ist dem Tageslichte entschieden vor-
zuziehen, nur bei der Entwicklung nasser Coll odiumplatt en ist
auch Tageslicht gut verwendbar. Der Hauptvortheil des künst-
lichen Lichts ist der, dass man es mit einer constanten Licht-
quelle zu thun hat. Man erhält daher viel gleichmässigere
Negative, während bei dem fortwährend schwankenden Tages-
licht selbst bei grosser Uebung und Sorgfalt die Negative sehr
verschieden ausfallen Man kann sich hiervon leicht über-
zeugen, wenn man zwei Platten im Stereoskop -Apparat gleich-
zeitig und gleich lange exponirt und die eine bei hellem, die
andere bei trübem Wetter entwickelt. Man hat bei hellem
Lichte stets Neigung die Platten zu lange, bei dunklem Lichte
dagegen zu kurz zu entwickeln.
Als Lichtquelle eignet sich am besten Glühlicht, bei dem Ver-
fasser ausschliesslich arbeitet, in Ermanglung dessen nehme man
einen Argandbrenner oder eine hell brennende Petroleumlampe.

1) S. Eder’s .Jahrbuch für 1892, S. 257.
 
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