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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Lumière, Auguste; Lumière, Louis: Ueber das auf der Anwendung von Manganoxydsalzen beruhende photographische Verfahren
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Lumière, Auguste; Lumière, Louis: Ueber die photographischen Eigenschaften der Ceriumsalze
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0213

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Uober die photographischen Eigenschaften der Ceriumsalze. 201

liefert, welche durch Ammoniak in rothe übergeführt werden.
Wir haben auch mit Mischungen dieser Salze in verschiedenen
Verhältnissen Untersuchungen angestellt; dabei ergaben sich
äusserst befriedigende Resultate, wenn Reagentien gemeinsam
verwendet wurden, welche unter gleichen Säureverhältnissen
die Entwicklung herbeiführen. So liefern die sauren Chlor-
hydrate von Anilin und «-Naphtylamin je nach dem Verhältniss,
in dem sie in dem verwendeten Gemisch vorkommen, ver-
schiedene Farbentöne, welche viel wohlthuender auf das Auge
des Beschauers wirken, als die von diesen Reagentien einzeln
hervorgebrachten Farben.
Bei Benutzung von Paramidophenol, das sich nur in fast
neutraler Lösung zum Entwickeln verwenden lässt, kann man
solche Veränderungen in dem Ton der Bilder nicht herbeiführen.
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Leber die photographischen Eigenschaften der
Cerinmsalze.
Von A. und L. Lumiere.
Bekanntlich lassen sich unter den Ceriumsalzen zwei
Hauptreihen unterscheiden, einerseits die Ceriumoxydulsalze,
andererseits die Ceriumoxydsalze. Die ersteren sind überaus
stabil, die Ceriumoxydsalze dagegen werden durch die schwachen
Reductionsmittel auf ein Minimum reducirt; einige der letzteren
Salze, vor allem die organischen, zersetzen sich sogar sofort
nach ihrer Bildung von selbst, so dass es bisher nicht möglich
gewesen ist, sie zu isoliren. Der Umstand, dass die Cerium-
oxydsalze sich so leicht reduciren lassen, gab uns Veranlassung,
die Einwirkung des Lichtes auf diese Stoffe zum Gegenstände
unserer Untersuchungen zu machen; dabei bot sich uns Ge-
legenheit zu beobachten, dass in der That die Einwirkung des
Lichtes sich durch eine rasche Reduction dieser Salze geltend
macht, welche als Ausgangspunkt für interessante photographische
Verfahren dienen kann.
Von den anorganischen Salzen dieser Art, welche uns die
letzteren Resultate lieferten, sind hervorzuheben das schwefel-
saure und das salpetersaure Ceriumoxyd, die man erhält, wenn
man Ceriumoxydhydrat in Schwefelsäure bezw. Salpetersäure
auf löst. Mittels der Lösungen dieser Salze in Wasser wurden
Papierstücke imprägnirt; die in geeigneter Weise mit einem
dünnen Ueberzug von Gelatine versehen worden waren; es
färbte dann das Ceriumoxydsalz dieses Papier intensiv gelb.
 
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