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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Gaedicke, Johannes: Tonen von Chlorsilber-Collodionpapieren
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Strache, Hugo: Die Ausnutzung der Wärme zur Lichtentwicklung bei verschiedenen Beleuchtungsmethoden
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0021

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Die Ausnutzung der Wärme zur Lichtentwicklung etc.

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Diesem Bade setzt man kurz vor dem Gebrauch nach Bedürfniss
Chlorgoldlösung 1: 200 oder Goldsalzlösung 1: 100 zu und
zwar für so viel Bilder, als aus einem Bogen 49 X 61 geschnitten
sind, 5 — 9 ccm. Das Bad setzt beim Aufbewahren etwas Gold
als violetten Belag der Flasche ab und muss daher bei er-
neuertem Gebrauch mit frischer Goldlösung versetzt werden.
Mit diesem Bade tont man die Bilder etwas blauer als
man sie haben will, da sie im Fixirnatron etwas brauner werden.
Bei beiden getrennten Bädern folgt nach dem Abwaschen
des Goldbades das Fixiren mit Fixirnatron 1: 15 und das
Wässern in bekannter Weise.
Sämmtliche Tonbäder sollen eine mittlere Temperatur von
15 —18 Grad haben, da sie zu kalt verwendet sehr langsam
oder gar nicht tonen und zu warm die Schicht lockern und
weniger gute Töne geben.
-—•-
Die Ausnutzung der Wärme zur Lichtentwicklung bei
verschiedenen Beleuchtungsmethoden.
Von Dr. H. Strache, Privatdocent a. d. k. k. technischen
Hochschule in Wien.
Die Molecule jedes Körpers von bestimmter Temperatur
befinden sich im Zustande einer bestimmten schwingenden
oder rotirenden Bewegung. Die Bewegung überträgt sich auf
die in der Umgebung der Molecule befindlichen Aethertheilchen,
welche ihrerseits die Schwingungen nach allen Seiten fort-
pflanzen und sonach eine Wellenbewegung im Aether entsteht.
Die Wellenlänge hängt ab von der Geschwindigkeit der Mole-
cularbewegung, während die Itensität durch die Schwingungs-
amplitude der Molecule bedingt ist.
Die Fortpflanzung der Energie der schwingenden Bewegung
der Körpertheilchen durch den Aether nach aussen bezeichnet
man mit dem Worte „Strahlung“. Jeder Körper von bestimmter
Temperatur gibt demnach in der Zeiteinheit eine bestimmte
Menge seiner inneren Energie durch Strahlung nach aussen
ab. Ebenso nimmt aber auch jeder Körper durch Bestrahlung
von den ihn umgebenden Körpern oder durch directe Berüh-
rung mit denselben eine bestimmte Menge von Bewegungs-
energie auf. Die Temperatur des Körpers ist nur dann constant,
wenn die Summe der in der gleichen Zeit von aussen aufge-
nommenen und nach aussen abgegebenen Energie gleich ist.
Die Bewegung der einzelnen Molecule ist jedoch sowohl
ihrer Geschwindigkeit als auch ihrer Itensität nach nicht durch-
 
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