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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Volkmer, Ottomar: Ueber photo-mechanische Zurichtung für Illustrationsdruck
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Gaedicke, Johannes: Tonen von Chlorsilber-Collodionpapieren
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0018

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Tonen von Chlorsilber-Collodionpapieron.

Charakters im Druck, weil das Relief aus dem gleichen Negative
wie das Druckcliche copirt, alle seine Nuancen in der Licht-
und Schattenwirkung und selbst die feinsten Details mit
mathematischer Genauigkeit wiedergiebt, wie das bei der Hand-
zurichtung niemals denkbar sein konnte.
Der Aufschwung des Illustrationsdrucks wird mit dieser
Zurichtmethode wesentlich gefördert werden.
-—-
Tonen von Chlorsilber - Collodionpapieren.
Von J. Gaedicke, Berlin.
Es ist wohl nicht zu bezweifeln, dass die Oollodionemulsions-
papiere resp. Celloidinpapiere vermöge ihrer grösseren Em-
pfindlichkeit, des Reichthums an Tönen und der grösseren
Haltbarkeit der Bilder das Albuminpapier verdrängen werden.
Es ist daher angezeigt, dem Tonungsprocess dieser Papiere
ein besonderes Studium zu widmen.
In Amateurkreisen sind fast ausschliesslich die mit Citronen-
säure angesäuerten Tonfixirbäder in Gebrauch, aber die Fach-
photographen benutzen dieselben nur ungern, weil erfahrungs-
mässig die damit behandelten Bilder weniger haltbar sind, als
wenn in getrennten Bädern getont und fixirt wird. Die bisher
gebräuchlichen getrennten Bäder geben indessen nicht so schöne
Töne als Tonfixirbäder.
Verfasser hat nun eine Reihe von 84 verschiedenen Ton-
nnd Tonfixirbädern durchprobirt und ist dabei zu folgenden
allgemeinen Regeln und speciell zu drei brauchbaren Bädern
gekommen.
Die gewöhnlichen alkalischen Goldbäder geben braune
Töne, die nicht weiter ins Violette resp. Blaue gehen. Sie sind
aber verwendbar, wenn man sie sehr verdünnt nimmt, z. B. Borax
1: 100, geben dann aber immer noch bräunliche Fleischtöne,
die zwar ihre Liebhaber haben, von den meisten Photographen
aber als „lehmig“ bezeichnet werden.
Die besten Resultate bei Collodionpapieren geben saure
Bäder. Von Wichtigkeit ist das sogenannte Auschloren d. h.
die Entfernung der überschüssigen löslichen Silbersalze und
für getrennte Bäder das Ueberführen alles Silbers in Chlor-
silber, dagegen für die Tonfixirbäder die Entfernung aller Säure
durch Neutralismen mit Soda oder Ammoniak. Die Gefahr
der Unhaltbarkeit der Bilder bei Benutzung der citronensauren
Tonfixirbäder liegt einzig und allein in der Ausscheidung von
Schwefelmilch. Bei frisch bereitetem Bad scheidet sich nämlich
 
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