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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Ebert, Hermann: Strahlungsempfindlichkeit von Gelatine-Trockenplatten in absolutem Mass
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Fruwirth, Hermann: Neues Copirverfahren für Autotypie
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0029

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Neues Copirverfahren für Autotypie.

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chemisch, wirksam wird, so erkennt man, dass die Platte eines
der empfindlichsten Reagentien für sehr geringe Arbeitsmengen
ist, das wir construiren können. Wenn ca. 1000 Ergs auf den
Quadratcentimeter gewirkt haben, tritt beim Entwickeln eine
vollkommen deutliche Schwärzung auf, bei ca. 5000 Ergs ist
bereits das Maximum der Schwärzung erreicht; unter dem
Mikroskop zeigt sich ein sehr dichter Niederschlag bis in grosse
Tiefen; eine weitere Energiezufuhr trägt nur noch wenig zur
Steigerung des Effects bei.
Streifen, die aus derselben Platte geschnitten sind, und
in verschiedenen Entfernungen verschieden lange Zeit exponirt
werden, zeigen gemeinsam entwickelt und fixirt, dass der
functionelle Zusammenhang zwischen Plattenschwärzung und
aufgefallener Energiemenge ein vollkommen eindeutiger und
stetiger, analytisch am nächsten durch eine logarithmische
Function darstellbarer ist. In dieser Beziehung verhält sich
die photographische Platte innerhalb der angegebenen Grenzen
ganz wie das Auge, für welches das Weber-Fechner’sche
psychophysische Fundamentalgesetz dieselbe Abhängigkeit von
Empfindungsintensität und Reizstärke postulirt.
Dabei zeigt sich, dass demselben Werthe des Productes
Strahlungseffect mal Expositionszeit immer dieselbe Structur
der Silberschicht entspricht, dass also innerhalb der hier vor-
liegenden Grenzen eine grosse Lichtmenge, welche nur kurze
Zeit wirkt, in derselben Weise in den molecularen Bau der
empfindlichen Schicht eingreift wie eine geringe Beleuchtungs-
stärke, die lange wirkt. Die Tiefe der Schwärzung wird wesent-
lich durch die Korn z ahl bestimmt, die Korngrösse bleibt innerhalb
weiter Grenzen constant; erst bei der Wirkung grosser Energie-
mengen erscheinen hier und da viele Individuen zu grösseren
Complexen vereinigt; im Allgemeinen trennt Gelatine die
einzelnen Silberkörner von einander.
-•——•-
Neues Copirverfahren für Autotypie.
Von Hermann Fruwirth, Moss Engraving Co. inNewVork.
Die Methode, nach welcher ich die Halbtonbilder auf das
Metall — Kupfer, Messing, Zink •— übertrage, gehört zu den
sög. direct copirenden. Das Umwenden der dazu erforderlichen
Negative geschieht hier in Amerika allgemein mittels Kautschuk
und Collodium, geht leicht und sicher von statten und darf
keinesfalls die Dauer von zwanzig Minuten überschreiten.
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