Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit etc.
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hängt lediglich von seinem Inhalte ab. Genau das gleiche
Verhältniss sollte bei photographischen Darstellungen einge-
halten werden.
Wenn uns aus einem photographischen Bilde ein eigener
Zauber anweht, wenn wir bei der Betrachtung desselben von
der Ueberzeugung ergriffen werden, der Autor dieses Werkes
habe die ganze Schönheit seines Sujets tief empfunden, und
durch alle, seiner speciellen Ausdrucksweise zugänglichen
Mittel, bis zu einem Effecte gesteigert, der zur Bewunderung
hinreisst — wenn er die bei der Herstellung ihm innewohnende
Stimmung auf uns überträgt — zeigt ein solches Werk nicht
die Signatur der Kunst?
Richtig ist es, dass zur Zeit, als die Technik noch unent-
wickelt war und die Photographen mit materiellen Schwierig-
keiten gerungen haben, Milliarden von stümperhaften Bildern
verbreitet worden sind, welche eine üble Meinung hervorbringen
mussten; wahr ist es ferner, dass die Grenzen der photogra-
phischen Darstellung weit engere sind, als jene der Malerei
— aber ebenso sicher ist, dass bei der Photographie wie bei
der Malerei sich das Schaffen und die Beurtheilung genau
nach denselben ästhetischen Gesetzen vollzieht und dass jeder
Kunstform gewisse Vorzüge innewohnen, welche von den übrigen
darstellenden Künsten nicht erreicht werden.
Wir haben natürlich den Wunsch, dass diese Anschauung
in die weitesten Kreise dringen möge und hier können nament-
lich die Amateure dem Verständnisse durch eine eifrige Pro-
paganda einen erspriesslichen Vorschub leisten.
-•——•-
Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit der
Momentverschlüsse.
Von W. de W. Abney.1)
Es gibt so viele Gattungen und Systeme von Moment-
verschlüssen, dass es nicht thunlich wäre, von allen zu
sprechen. Wir wollen daher nur von jenen typischen Formen
sprechen, welche den Bedingungen einer vollkommenen Aus-
nutzung entsprechen, und diese letztere wird einerseits durch
die Schnelligkeit der Bewegung, andererseits durch die wirk-
same Oeffnung derselben bedingt.
1) Vortrag vor dem Londoner Camera-Club (1892), nach L e chner’s
Mittheilungen.
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hängt lediglich von seinem Inhalte ab. Genau das gleiche
Verhältniss sollte bei photographischen Darstellungen einge-
halten werden.
Wenn uns aus einem photographischen Bilde ein eigener
Zauber anweht, wenn wir bei der Betrachtung desselben von
der Ueberzeugung ergriffen werden, der Autor dieses Werkes
habe die ganze Schönheit seines Sujets tief empfunden, und
durch alle, seiner speciellen Ausdrucksweise zugänglichen
Mittel, bis zu einem Effecte gesteigert, der zur Bewunderung
hinreisst — wenn er die bei der Herstellung ihm innewohnende
Stimmung auf uns überträgt — zeigt ein solches Werk nicht
die Signatur der Kunst?
Richtig ist es, dass zur Zeit, als die Technik noch unent-
wickelt war und die Photographen mit materiellen Schwierig-
keiten gerungen haben, Milliarden von stümperhaften Bildern
verbreitet worden sind, welche eine üble Meinung hervorbringen
mussten; wahr ist es ferner, dass die Grenzen der photogra-
phischen Darstellung weit engere sind, als jene der Malerei
— aber ebenso sicher ist, dass bei der Photographie wie bei
der Malerei sich das Schaffen und die Beurtheilung genau
nach denselben ästhetischen Gesetzen vollzieht und dass jeder
Kunstform gewisse Vorzüge innewohnen, welche von den übrigen
darstellenden Künsten nicht erreicht werden.
Wir haben natürlich den Wunsch, dass diese Anschauung
in die weitesten Kreise dringen möge und hier können nament-
lich die Amateure dem Verständnisse durch eine eifrige Pro-
paganda einen erspriesslichen Vorschub leisten.
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Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit der
Momentverschlüsse.
Von W. de W. Abney.1)
Es gibt so viele Gattungen und Systeme von Moment-
verschlüssen, dass es nicht thunlich wäre, von allen zu
sprechen. Wir wollen daher nur von jenen typischen Formen
sprechen, welche den Bedingungen einer vollkommenen Aus-
nutzung entsprechen, und diese letztere wird einerseits durch
die Schnelligkeit der Bewegung, andererseits durch die wirk-
same Oeffnung derselben bedingt.
1) Vortrag vor dem Londoner Camera-Club (1892), nach L e chner’s
Mittheilungen.