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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Lumière, Auguste; Lumière, Louis: Ueber die photographischen Eigenschaften der Ceriumsalze
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Lumière, Auguste; Lumière, Louis: Ueber die photographischen Eigenschaften der Kobaltsalze
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0215

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Ueber die photographischen Eigenschaften der Kobaltsalze. 203
Farben auf: so erhält man mittels Anilin violette, mit Naphtyl-
amin rothe Bilder u. s. w.
Die mit Ceriumoxydsalzen präparirten photographischen
Papiere zeigen eine merklich stärkere Lichtempfindlichkeit als
die mit Eisenoxyd- oder Manganoxydsalzen präparirten.
Wir hoffen, dass diese Eigenschaften die Möglichkeit bieten
werden, auf Grund eines vertieften Studiums dieses Gegen-
standes, das wir für die nächste Zeit uns zum Ziel gesetzt
haben, eine Reihe von interessanten Anwendungen dieser Salze
in die Photographie einzuführen.
--
Ueber die photographischen Eigenschaften der
Kobaltsalze.
Von A. und L. Lumiäre.
Wenn man Kobaltsuperoxydhydrat in Oxalsäure löst, so
erhält man eine sehr wenig haltbare Lösung von Kobaltoxyd-
oxalat. Wir haben früher1) festgestellt, dass dies Salz unter
dem Einflüsse des Lichtes sich rasch bis auf ein Minimum
reducirt, wenn ihm organische Stoffe zugesetzt werden. Ein
Blatt Papier, das mit einem Gelatineüberzug versehen und oben
mit der Kobaltoxydsalzlösung imprägnirt wird, nimmt die grüne
Färbung der lichtempfindlichen Flüssigkeit an, welche bei der
Einwirkung der Lichtstrahlen infolge der Bildung eines Kobalt-
oxydulsalzes in rosenroth übergeht.
Wir haben versucht, diese Eigenschaft für Herstellung
photographischer Bilder auszunutzen. Dies Ziel konnte dadurch
erreicht werden, dass man das dem Lichte unter einem passen-
den Cliche exponirte Papier mittels Reagentien behandelte,
welche die Möglichkeit bieten, das Kobaltoxydulsalz von dem
Kobaltoxydsalz zu trennen. Wir haben gefunden, dass das
Ferridcyankalium diese Bedingungen erfüllt, indem dasselbe
nur mit den Kobaltoxydulsalzen einen rothen unlöslichen Nieder-
schlag von Ferridcyan-Kobaltoxydul liefert, welcher dann durch
die Alkalien in Kobaltoxyd, durch die Schwefelalkalien in das
Sulfur, oder besser noch, in ein anderes Ferridcyanür durch
die Eisen-, Nickel- u. s. w. Salze übergeführt werden kann.
Diese Beobachtungen haben uns zur Durchführung folgenden
photographischen Verfahrens veranlasst:

1) Eder’s Jahrbuch für Photographie für 1893, Ed. VII, S. 60.
Bulletin de la Societe franijaise de photographie, p. 441, 1892.
 
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