Zur Wirkung des Lichtes auf photographische Platten.
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Hurter und Driffield aufgestellte Formel kein Minimum
liefert und somit der dritten Prüfungsbedingung nicht entspricht.
Die Curven, welche in dieser Abhandlung behandelt sind,
wurden sämmtlich mit denen verglichen, welche nach den
Messungen gezeichnet waren, die an einer kürzlich in meine
Hände gelangten Platte vorgenommen waren. Diese Platte
fand s. Z. bei der im Camera-Club über Professor Armstrong’s
Arbeit stattgehabten Besprechung Erwähnung, und die Trans-
parenz-Bestimmungen finden sich im März-Heft der Zeitschrift
des Camera-Club angegeben. Die Zahl der Quadrate, vom
letzten ab rückwärts gezählt, ist dem Logarithmus der Expo-
sition für jenes Quadrat proportional. Ich habe auch selbst
eine grosse Anzahl Platten in einem Spurge'sehen Sensitometer
exponirt, den ich der Güte des Erfinders verdanke, und die
Messungen vorgenommen; in jedem einzelnen Falle sind die
erhaltenen Curven denen ähnlich, welche nach Capitain Abney's
Platte erhalten sind; trotzdem habe ich, obgleich auf meine
eigenen Platten dieselben Schlüsse zutreffen dürften, meine
Ausführungen auf die an Abney's Platte vorgenommenen
Messungen gegründet, einmal, weil diese über allen Zweifel
erhaben sind, und andererseits, weil jene Platte ein besonderes
historisches Interesse hat.
Zum Schluss kann ich nur betonen, dass die Frage nach
dem Gesetz der Einwirkung des Lichtes und der Entwicke-
lung auf eine photographische Platte eine sehr weitläufige,
schwierige und wichtige ist. Meine bisherigen Schlussfolge-
rungen betrachte ich keineswegs als abschliessende, ich hoffe
vielmehr meine Untersuchungen demnächst fortzusetzen. Sollte
sich dann ergeben, dass meine Schlüsse nicht zutreffen, so
werde ich sie offen und ehrlich als unrichtig kennzeichnen;
sollten sie jedoch, was ich erhoffe, richtig sein, so werde ich
sie zu erhärten suchen.
Ueber die dieser Abhandlung beigegeben Abbildungen sei
noch Folgendes bemerkt. Die Curven sind derart eingetragen,
dass die Ordinaten in Abbildung 1, 3 und 5 proportional
den gemessenen oder berechneten Transparenzen der Platten,
in 2 und 4 dagegen proportional den Logarithmen dieser
Transparenzen sind. Die Abscissen sind in allen Fällen den
Logarithmen der Expositionen proportional, so dass, wenn x
eine Abscisse ist, die entsprechende Exposition C2X ist, wo C
eine Constante, nämlich diejenige Exposition ist, welche dem
Werthe x = 0 entspricht. Abbildung 1. — Die Curve I ist
erhalten, indem die Transparenzen der Quadrate auf der mir
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Hurter und Driffield aufgestellte Formel kein Minimum
liefert und somit der dritten Prüfungsbedingung nicht entspricht.
Die Curven, welche in dieser Abhandlung behandelt sind,
wurden sämmtlich mit denen verglichen, welche nach den
Messungen gezeichnet waren, die an einer kürzlich in meine
Hände gelangten Platte vorgenommen waren. Diese Platte
fand s. Z. bei der im Camera-Club über Professor Armstrong’s
Arbeit stattgehabten Besprechung Erwähnung, und die Trans-
parenz-Bestimmungen finden sich im März-Heft der Zeitschrift
des Camera-Club angegeben. Die Zahl der Quadrate, vom
letzten ab rückwärts gezählt, ist dem Logarithmus der Expo-
sition für jenes Quadrat proportional. Ich habe auch selbst
eine grosse Anzahl Platten in einem Spurge'sehen Sensitometer
exponirt, den ich der Güte des Erfinders verdanke, und die
Messungen vorgenommen; in jedem einzelnen Falle sind die
erhaltenen Curven denen ähnlich, welche nach Capitain Abney's
Platte erhalten sind; trotzdem habe ich, obgleich auf meine
eigenen Platten dieselben Schlüsse zutreffen dürften, meine
Ausführungen auf die an Abney's Platte vorgenommenen
Messungen gegründet, einmal, weil diese über allen Zweifel
erhaben sind, und andererseits, weil jene Platte ein besonderes
historisches Interesse hat.
Zum Schluss kann ich nur betonen, dass die Frage nach
dem Gesetz der Einwirkung des Lichtes und der Entwicke-
lung auf eine photographische Platte eine sehr weitläufige,
schwierige und wichtige ist. Meine bisherigen Schlussfolge-
rungen betrachte ich keineswegs als abschliessende, ich hoffe
vielmehr meine Untersuchungen demnächst fortzusetzen. Sollte
sich dann ergeben, dass meine Schlüsse nicht zutreffen, so
werde ich sie offen und ehrlich als unrichtig kennzeichnen;
sollten sie jedoch, was ich erhoffe, richtig sein, so werde ich
sie zu erhärten suchen.
Ueber die dieser Abhandlung beigegeben Abbildungen sei
noch Folgendes bemerkt. Die Curven sind derart eingetragen,
dass die Ordinaten in Abbildung 1, 3 und 5 proportional
den gemessenen oder berechneten Transparenzen der Platten,
in 2 und 4 dagegen proportional den Logarithmen dieser
Transparenzen sind. Die Abscissen sind in allen Fällen den
Logarithmen der Expositionen proportional, so dass, wenn x
eine Abscisse ist, die entsprechende Exposition C2X ist, wo C
eine Constante, nämlich diejenige Exposition ist, welche dem
Werthe x = 0 entspricht. Abbildung 1. — Die Curve I ist
erhalten, indem die Transparenzen der Quadrate auf der mir
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