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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Schumann, Viktor: Vom Wasserstoffspectrum
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0072

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Vom Wasserstoffspeotrum.

AgJ, dann entwickelt sie für die Gegend der Fraunhoferlinie F
erhöhte Empfindlichkeit, und ihre Bilder zeichnen sich durch
besondere Klarheit und hohe Intensität aus. Wer solche Platte
einmal im Cyanblau erprobt hat, wird so leicht nicht wieder
zum Ocular greifen.
Vor etlichen Jahren habe ich hierauf bezügliche zahlreiche
Versuche angestellt. Sie sind alle zu Gunsten der photo-
graphischen Beobachtung ausgefallen. Die photographische
Platte erkannte im Cyanblau noch Vorgänge, wofür das Auge
nicht entfernt mehr empfänglich war. Einige der hierbei ge-
wonnenen Thatsachen dürften nicht nur aus dem genannten
Grunde, sondern auch deshalb von Interesse sein, weil sie an
Vorgänge erinnern, wovon uns das Spectroskop zu verschie-
denen Malen schon von veränderlichen Sternen her Kunde
gebracht hat, Vorgänge, die sich mit dem bisher beobachteten
Verhalten der betreffenden künstlichen Lichtquellen nicht be-
friedigend haben in Einklang bringen lassen.
Da diese Aufnahmen auch einige andere nennenswerthe
Erscheinungen bieten, so sollen diese mit jenen zugleich nach-
stehend Erwähnung finden.
Die Spectra, um die es sich hier handelt, beziehen sich
auf das Verhalten capillarer Wasserstoffröhren für Längsdurch-
sicht, die im vorliegenden Falle bei steigender Temperatur
(a. Funkenstrecke, b. Leydner Flasche, c. Funkenstrecke und
Flasche) durch ein kräftiges Inductorium erregt wurden. Wie
bei den meisten Entladungsrohren traten auch hier hin und
wieder vereinzelte Quecksilberlinien und die bei Wellenlänge
3883,55 liegende Cyanbande auf. ein Umstand, den ich des-
halb erwähne, weil beide Verunreinigungen bei der Entladung
ein eigentümliches Verhalten zeigten. — Der Druck in der
Röhre betrug 1 —100 mm Quecksilbersäule. Die lichtempfind-
lichen Platten enthielten auf 100 Theile Bromsilber ungefähr
5 Theile Jodsilber. Die Aufnahme erfolgte mit einem Doppel-
prisma aus Quarz von 60 Grad und mit Quarzlinsen von 3/4 m
Focalweite (L>).
Ich gebe nachstehend die wesentlichsten Ergebnisse dieser
Aufnahmen und knüpfe daran einige kurze Betrachtungen.
a) Die weitaus wirksamsten Linien des ganzen
Spectrums sind Hß und JVp Druck und Temperatur
üben auf diese Maximalwirksamkeit innerhalb der
genannten Grenzen, keinen Einfluss aus. Bei einigen
Aufnahmen hat JTß etwas st ärker gewirkt als LZQ, bei
andern ist es umgekehrt.
 
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