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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 8.1894

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Cronenberg, Wilhelm: Zur Autotypie-Beilage von W. Cronenberg, Lehranstalt Schloss Grönenbach (bayr. Algäu)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47903#0254

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Zur Autotypie - Beilage von W. Cronenberg etc.

schütteln und dann abfiltriren; es hat sich zum betreffenden
Zwecke genügend gelöst, wenngleich ein starker Bodensatz
zurückbleibt). Silberbad nehme man 1: 12. Entwickler muss
ebenfalls sehr sauer sein. 600 Wasser, 18 Eisenvitriol, 6 Kupfer-
vitriol, 36 Eisessig und 45 Alkohol. Man exponirt reichlich
und entwickelt langsam, alsdann vorzüglich abspülen und in
Cyankalium fixiren, gut wässern, verstärkt wird in Quecksilber-
chloridlösung 20 g auf 250 Wasser, die Platte bleibt darin,
bis sie weiss wird, nachdem wird mit Goldlösung geschwärzt.
1 g Chlorgold 800 dest. Wasser
7 „ unterschwefligs. Natron . 800 „ „
gut gewaschen und getrocknet. Die Linien werden tief schwarz
auf glasklarem Grunde stehen.
Es braucht wohl nicht bemerkt zu werden, dass alle Pro-
cesse im staubfreiesten Raume stattfinden müssen. -
Die Platte wird nicht lackirt, denn es gibt keinen Lack,
der die nöthige reine Schicht gibt, daher werden die Platten
mit einer dünnen Spiegelplatte geschützt und- die Ränder ver-
klebt mit feinem vegetabilischen Papier, welches noch ausser-
dem mit einem harten Schellacklack bestrichen wird, um jedes
Eindringen des Silbers zu verhüten.
Man kann bei der Herstellung der Autotypie-Negative
mit jeder Cassette arbeiten, welche Einlagen mit doppelt so
tiefem Falze besitzen, wie die gewöhnlichen. Ich habe mit
allen möglichen Cassetten gearbeitet, mit Flügeln, wie Mörch
beschreibt in seiner Autotypie, ferner Cassetten mit zwei
Schiebern zum Wechseln der Platten; diese Umständlichkeiten
sind alle nicht nöthig, das Practischste sind Einlagen mit sehr
tiefem Falz, es ist weiter nichts als der Abstand von der
Schraffurplatte und der empfindlichen nassen Platte zu messen
und die Camera nach dem Einstellen um diese Differenz vor-
zuschieben, oftmals nehme eine Distanz von 4 mm. Für jede
entsprechende Plattengrösse habe ein Cedernholzrähmchen
1 mm stark, hierauf lege Ausshnitte von Kupferdruckpapier,
je nachdem ich Distanz nehme will, das Kupfer druckpapier
saugt alles gesammelte Silber auf und die Netzplatte bleibt
stets trocken, umsomehr, wenn man bei jeder Aufnahme den
ersten Papier aus schnitt frisch nimmt.
 
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